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Der Genesis-Plan SIGMA Force

Der Genesis-Plan SIGMA Force

Titel: Der Genesis-Plan SIGMA Force Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Rollins
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Ärztin sind.«
    Lisa legte die Stirn in Falten. »Das ist richtig.«
    »In einem nahe gelegenen Kloster ist eine mysteriöse Krankheit ausgebrochen, von der nahezu alle Bewohner betroffen sind. Ein Bote, ein Mann aus einem Nachbardorf, wurde losgeschickt und hat nach dreitägigem Fußmarsch das Krankenhaus in Khunde erreicht. Wir wollten zunächst einen der HRA -Ärzte zum Kloster bringen, doch wegen eines Lawinenunglücks ist das Klinikpersonal unabkömmlich. Dr. Sorenson hat uns gesagt, dass Sie hier im Basislager seien.«
    Lisa dachte an die kleine kanadische Ärztin. Sie hatten mal einen Abend zusammen verbracht und dabei ein Sixpack Bier und süßen Milchtee getrunken. »Wie kann ich Ihnen helfen?«, fragte sie.
    »Wären Sie bereit, mit uns zu kommen? Das Kloster liegt zwar abgeschieden, ist aber mit dem Hubschrauber erreichbar.«
    »Wie lange …?«, fragte sie und blickte Josh an. Er hatte sich in der Zwischenzeit zu ihnen gesellt.
    Der Mönch schüttelte den Kopf. Er wirkte besorgt und verlegen, weil er ihr Unannehmlichkeiten bereitete. »Der Flug dauert etwa drei Stunden. Ich weiß nicht, wie es dort aussieht.« Ein weiteres bekümmertes Kopfschütteln.
    Josh ergriff das Wort. »Wir können heute sowieso nichts mehr unternehmen.« Er berührte Lisa am Ellbogen und beugte sich näher an sie heran. »Aber ich sollte dich begleiten.«
    Lisa gefiel sein Vorschlag nicht. Sie konnte durchaus auf sich selber aufpassen. Allerdings hatte man sie darüber informiert, dass die politische Lage in Nepal seit 1996 angespannt war. Maoistische Aufständische führten im Hochland einen Guerillakrieg mit dem Ziel, die konstitutionelle Monarchie zu stürzen und eine sozialistische Republik zu errichten. Ihren Gegnern hackten sie häufig mit Sicheln die Glieder ab – eins nach dem anderen. Obwohl gegenwärtig ein Waffenstillstand herrschte, kam es immer wieder zu Gräueltaten.
    Lisa warf einen Blick auf die gut geölte Waffe des Soldaten. Wenn sogar ein Mönch eine bewaffnete Eskorte brauchte, sollte sie das Angebot ihres Bruders vielleicht besser annehmen.
    »Ich … ich habe nur eine Erste-Hilfe-Ausrüstung und ein paar Untersuchungsgeräte dabei«, meinte sie zögernd. »Für einen medizinischen Notfall mit zahlreichen Patienten bin ich nicht ausgerüstet.«
    Der Mönch nickte und zeigte zum wartenden Helikopter, dessen Rotoren sich noch immer drehten. »Dr. Sorenson hat uns alles für die Notfallversorgung Erforderliche mitgegeben. Wir werden Sie kaum länger als einen Tag beanspruchen. An Bord gibt es ein Satellitentelefon, damit können wir das Ergebnis Ihrer Untersuchungen übermitteln. Vielleicht hat sich die Lage ja schon wieder entspannt, dann könnten Sie zu Mittag bereits wieder hier sein.«
    Seine Miene verdüsterte sich. Er glaubte selbst nicht, was er da sagte. In seinem Tonfall schwang Besorgnis mit – und vielleicht auch ein Quäntchen Angst.
    Lisa atmete tief ein. Die dünne Luft füllte kaum ihre Lungen. Sie hatte den hippokratischen Eid abgelegt. Außerdem hatte sie schon genug Fotos gemacht. Allmählich wollte sie etwas zu tun bekommen.
    Der Mönch sah ihr an, dass sie zu einer Entscheidung gelangt war. »Dann kommen Sie also mit.«
    »Ja.«
    »Lisa …«, sagte Josh warnend.
    »Ich komme schon klar.« Sie drückte seinen Arm. »Du musst hier aufpassen, dass es zu keiner Meuterei kommt.«
    Seufzend blickte Josh zu Boston Bob hinüber.
    »Also halt die Stellung, bis ich wieder da bin.«
    Er sah wieder Lisa an; seine Meinung hatte er nicht geändert, verzichtete jedoch darauf, ihr weiter zuzusetzen. Sein Gesichtsausdruck aber war angespannt. »Pass auf dich auf.«
    »Der beste Soldat der königlichen nepalesischen Armee wird mich beschützen.«
    Josh warf einen Blick auf die geölte Waffe des Soldaten. »Eben- das bereitet mir Sorge.« Er hatte einen Scherz machen wollen, was ihm jedoch nicht recht gelang.
    Lisa wusste, dass sie nicht mehr von ihm erwarten durfte. Sie umarmte ihn rasch und holte ihre Arzttasche aus dem Zelt, dann lief sie auch schon geduckt unter dem drehenden Rotor durch und kletterte auf den Rücksitz des Rettungshubschraubers.
    Der Pilot grüßte sie nicht einmal. Der Soldat nahm auf dem Sitz des Kopiloten Platz. Der Mönch, der sich als Ang Gelu vorstellte, setzte sich neben Lisa.
    Sie zog schalldämpfende Kopfhörer über die Ohren. Trotzdem hörte sie deutlich den Motorenlärm, als der Rotor schneller zu drehen begann. Der Helikopter ruckte auf den Kufen. Das Heulen ging in den

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