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Der Gesamtprozess der kapitalistischen Produktion

Titel: Der Gesamtprozess der kapitalistischen Produktion Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karl Marx
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erforderlich ist, um dieselbe Masse variablen Kapitals in Bewegung zu setzen.
    Soweit diese mit dem Zirkulationsgeschäft selbst verbundnen Zusatzkosten dem industriellen Kapitalisten nun abgenommen werden vom kaufmännischen, findet diese Verminderung der Profitrate auch statt, nur in geringerm Grade und auf anderm Wege. Die Sache stellt sich jetzt so dar, daß der Kaufmann mehr Kapital vorschießt als nötig wäre, wenn diese Kosten nicht existierten, und daß der Profit auf dies Zusatzkapital die Summe des merkantilen Profits erhöht, also das Kaufmannskapital in größrem Umfang in die Ausgleichung der Durchschnittsprofitrate mit dem industriellen Kapital eingeht, also der Durchschnittsprofit fällt. Wenn in unserm obigen Beispiel außer den 100 Kaufmannskapital noch 50 Zusatzkapital für die fraglichen Kosten vorgeschossen werden, so verteilt sich der Gesamtmehrwert von 180 nun auf ein produktives Kapital von 900 plus einem Kaufmannskapital von 150, zusammen = 1050. Die Durchschnittsprofitrate sinkt also auf 17 1 / 7 %. Der industrielle Kapitalist verkauft die Waren an den Kaufmann zu 900 + 154 2 / 7 = 1054 2 / 7 , und der Kaufmann verkauft sie zu 1130 (1080 + 50 für Kosten, die er wieder ersetzen muß). Im übrigen muß angenommen werden, daß mit der Teilung zwischen kaufmännischem und industriellem Kapital Zentralisation der Handelskosten und daher Verringerung derselben verbunden ist.
    Es fragt sich jetzt: Wie verhält es sich mit den kommerziellen Lohnarbeitern, die der kaufmännische Kapitalist, hier der Warenhändler, beschäftigt?
    Nach einer Seite hin ist ein solcher kommerzieller Arbeiter Lohnarbeiter wie ein andrer. Erstens, insofern die Arbeit gekauft wird vom variablen Kapital des Kaufmanns, nicht von dem als Revenue verausgabten Geld, und daher auch nur gekauft wird nicht für Privatbedienung, sondern zum Zweck der Selbstverwertung des darin vorgeschoßnen Kapitals. Zweitens, sofern der Wert seiner Arbeitskraft und daher sein Arbeitslohn bestimmt ist, wie bei allen andren Lohnarbeitern, durch die Produktions- und Reproduktionskosten seiner spezifischen Arbeitskraft, nicht durch das Produkt seiner Arbeit.
    Aber es muß zwischen ihm und den direkt vom industriellen Kapital beschäftigten Arbeitern derselbe Unterschied stattfinden, der zwischen dem industriellen Kapital und dem Handelskapital und daher zwischen dem industriellen Kapitalisten und dem Kaufmann stattfindet. Da der Kaufmann als bloßer Zirkulationsagent weder Wert noch Mehrwert produziert (denn der Zusatzwert, den er den Waren durch seine Unkosten zusetzt, löst sich auf in Zusatz vorher existierenden Werts, obgleich sich hier die Frage aufdrängt, wie erhält, konserviert er diesen Wert seines konstanten Kapitals?), so können auch die von ihm in denselben Funktionen beschäftigten merkantilen Arbeiter unmöglich unmittelbar Mehrwert für ihn schaffen. Hier, wie bei den produktiven Arbeitern unterstellen wir, daß der Arbeitslohn durch den Wert der Arbeitskraft bestimmt ist, also der Kaufmann sich nicht bereichert durch Abzug am Lohn, so daß er in seiner Kostenberechnung nicht einen Vorschuß für Arbeit ansetzt, den er nur zum Teil bezahlte, mit andren Worten, daß er sich nicht bereichert, indem er seine Kommis etc. prellt.
    Was Schwierigkeiten macht mit Bezug auf die merkantilen Lohnarbeiter, ist keineswegs, zu erklären, wie sie direkt für ihren Beschäftiger Profit produzieren, obgleich sie nicht direkt Mehrwert (wovon der Profit bloß eine verwandelte Form) produzieren. Diese Frage ist in der Tat schon gelöst durch die allgemeine Analyse des merkantilen Profits. Ganz wie das industrielle Kapital dadurch Profit macht, daß es in den Waren steckende und realisierte Arbeit verkauft, für die es kein Äquivalent bezahlt hat, so das merkantile Kapital dadurch, daß es dem produktiven Kapital die unbezahlte Arbeit, die in der Ware steckt (in der Ware, soweit das in ihrer Produktion ausgelegte Kapital als aliquoter Teil des gesamten industriellen Kapitals fungiert), nicht ganz zahlt, dagegen beim Verkauf der Waren diesen noch in den Waren steckenden und von ihm unbezahlten Teil sich zahlen läßt. Das Verhältnis des Kaufmannskapitals zum Mehrwert ist ein andres als das des industriellen Kapitals. Das letztere produziert den Mehrwert durch direkte Aneignung unbezahlter fremder Arbeit. Das erstere eignet sich einen Teil dieses Mehrwerts an, indem es diesen Teil vom industriellen Kapital auf sich übertragen läßt.
    Es ist nur durch

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