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Der Gesamtprozess der kapitalistischen Produktion

Titel: Der Gesamtprozess der kapitalistischen Produktion Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karl Marx
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Bandes (»Conrads Jahrbücher«, XI, 5, 1885, S. 452-465) nimmt Prof. W. Lexis die Frage auf, wenn er auch keine direkte Lösung geben will. Er sagt:
    »Die Lösung jenes Widerspruchs« (zwischen dem Ricardo-Marxschen Wertgesetz und der gleichen Durchschnittsprofitrate) »ist unmöglich, wenn die verschiednen Warenarten vereinzelt betrachtet werden und ihr Wert gleich ihrem Tauschwert und dieser gleich oder proportional ihrem Preise sein soll.«
    Sie ist nach ihm nur möglich, wenn man
    »für die einzelnen Warenarten die Bemessung des Wertes nach der Arbeit aufgibt und nur die Warenproduktion im ganzen und die Verteilung derselben unter die Gesamtklassen der Kapitalisten und Arbeiter ins Auge faßt... Von dem Gesamtprodukt erhält die Arbeiterklasse nur einen gewissen Teil... der andre, den Kapitalisten zufallende Teil bildet im Marxschen Sinne das Mehrprodukt und demnach auch... den Mehrwert. Die Mitglieder der Kapitalistenklasse verteilen nun diesen gesamten Mehrwert unter sich, nicht nach Maßgabe der von ihnen beschäftigten Arbeiterzahl, sondern nach Verhältnis der von jedem gestellten Kapitalgröße, wobei auch Grund und Boden als Kapitalwert mit in Rechnung gezogen wird.« Die Marxschen, durch die in den Waren verkörperten Arbeitseinheiten bestimmten Idealwerte entsprechen nicht den Preisen, können aber »als Ausgangspunkt einer Verschiebung betrachtet werden, die zu den wirklichen Preisen führt. Die letzteren sind dadurch bedingt, daß gleich große Kapitalien gleich große Gewinne verlangen.« Dadurch werden einige Kapitalisten für ihre Waren höhere Preise erhalten als deren Idealwerte, andre erhalten niedrigere. »Da aber die Einbußen und Zulagen an Mehrwert sich innerhalb der Kapitalistenklasse gegenseitig aufheben, so ist die Gesamtgröße des Mehrwerts dieselbe, als wenn alle Preise den Idealwerten der Waren proportional wären.«
    Man sieht, die Frage ist hier nicht entfernt gelöst, aber sie ist, wenn auch in laxer und verflachender Weise, doch im ganzen richtig gestellt. Und dies ist in der Tat mehr, als wir von jemand erwarten dürfen, der sich, wie der Verfasser, mit einem gewissen Stolz als einen »Vulgärökonomen« hinstellt; es ist gradezu überraschend, wenn man es mit den später zu behandelnden Leistungen andrer Vulgärökonomen vergleicht. Die Vulgärökonomie des Verfassers ist allerdings eigner Art. Er sagt, der Kapitalgewinn könne allerdings in der Marxschen Weise abgeleitet werden, aber nichts zwinge zu dieser Auffassung. Im Gegenteil. Die Vulgärökonomie habe eine, mindestens plausiblere Erklärungsweise:
    »Die kapitalistischen Verkäufer, der Rohstoffproduzent, der Fabrikant, der Großhändler, der Kleinhändler, machen bei ihren Geschäften Gewinn, indem jeder teurer verkauft als er kauft, also den Selbstkostenpreis seiner Ware um einen gewissen Prozentsatz erhöht. Nur der Arbeiter ist nicht imstande, einen ähnlichen Wertzuschlag durchzusetzen, er ist vermöge seiner ungünstigen Lage dem Kapitalisten gegenüber genötigt, seine Arbeit für den Preis zu verkaufen, den sie ihm selbst kostet, nämlich für den notwendigen Lebensunterhalt... so behalten diese Preiszuschläge den kaufenden Lohnarbeitern gegenüber ihre volle Bedeutung und bewirken die Übertragung eines Teils des Wertes des Gesamtprodukts auf die Kapitalistenklasse.«
    Nun bedarf es keiner großen Anstrengung des Denkens, um einzusehn, daß diese »vulgärökonomische« Erklärung des Kapitalprofits praktisch auf dieselben Resultate hinausläuft wie die Marxsche Mehrwertstheorie; daß die Arbeiter nach der Lexisschen Auffassung in genau derselben »ungünstigen Lage« sich befinden wie bei Marx; daß sie ganz ebensosehr die Geprellten sind, da jeder Nichtarbeiter über dem Preis verkaufen kann, der Arbeiter aber nicht; und daß auf Grundlage dieser Theorie sich ein mindestens ebenso plausibler Vulgärsozialismus aufbauen läßt, wie der hier in England auf Grundlage der Jevons-Mengerschen Gebrauchswerts- und Grenznutzentheorie aufgebaute. Ja, ich vermute sogar, würde Herrn George Bernard Shaw diese Profittheorie bekannt, er wäre imstand, mit beiden Händen zuzugreifen, Jevons und Karl Menger den Abschied zu geben und auf diesem Felsen die Fabianische Kirche der Zukunft neu zu errichten.
    In Wirklichkeit aber ist diese Theorie nur eine Umschreibung der Marxschen. Woraus werden denn die sämtlichen Preiszuschläge bestritten? Aus dem »Gesamtprodukt« der Arbeiter. Und zwar, indem die Ware »Arbeit«, oder,

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