Der globale Eingriff
Gefühle vollständig zu blockieren, daß Sie Ihre Ergebnisse aus Gründen vor mir verbergen, die …“
„Inspektor“, fuhr Malcolm scharf dazwischen. Ann fing langsam an, verängstigt dreinzuschauen. „Werden wir hier angeklagt oder was? Wir haben gedacht, wir würden Ihnen helfen. Außerdem wäre es völlig sinnlos, unsere Gefühle oder unsere Ergebnisse vor Ihnen zu verbergen, da der Radar jede Phase der Untersuchung festgehalten hat.“
„Ja, der Radar“, sagte Reynolds und seufzte. „Vielleicht will ich Sie überhaupt nicht anklagen, sondern denke nur laut. Das mache ich nur bei Leuten, bei denen ich das Gefühl habe, ich kann ihnen vertrauen. Die bildlichen Aufzeichnungen werde ich mir anschauen, wenn wir uns die Ükass von Nelson angehört haben. Ich möchte, daß Sie genau zuhören und mir jede mögliche Schlußfolgerung mitteilen …“
Während er sprach, blieb Reynolds Benehmen das eines ausgebildeten, völlig gefühllosen Fragestellers. Malcolm erinnerte sich selbst daran, daß der andere ja nur von Leuten geredet hatte, von denen er das Gefühl hatte, ihnen vertrauen zu können.
„… Wir können davon ausgehen, daß Inspektor Nelson das andere Auto mit Absicht gerammt hat, um seine zwei Beifahrer umzubringen“, sagte der Inspektor weiterhin. „Ich weiß, daß Nelson ein sehr fähiger und geistig stabiler Offizier war, der sich nicht selber umbringen würde, wenn nicht triftige Gründe dafür vorlägen. Solche Menschen werden von extremer Hingebung an ihre Sache oder von extremem Fanatismus getrieben, je nach Standpunkt. Normalerweise handelt kein Polizeioffizier so. Nicht ohne die Sache vorher jemandem gemeldet oder um Hilfe gebeten zu haben. Das läßt vermuten, daß Nelson nicht mit Polizeiarbeit beschäftigt war und sich mit einem uns verborgenen Unternehmen befaßte.
Aber wenn das Unternehmen geheim war“, beendete der Inspektor seine Rede, als er die Ükass anschaltete, „warum hat er dann so offen mit Ihnen beiden geredet?“
Noch einmal sagte der sterbende Fahrer: „Ükass“, und Malcolm versuchte, die Verletzungen des Mannes und der beiden unschuldigen Passanten aus seiner Erinnerung zu verbannen. Es schien so, als habe Malcolms gesamtes Leben nach der Reife darin bestanden, unschuldige Passanten zu verarzten, die ihnen zugefügten Schäden zu beheben oder einen Teil des Körpers so ausgiebig zu behandeln, daß dieser einzige Kommunikationsfaden nicht abriß, den ein Mensch ohne Arme, Beine und Augen noch hatte.
Es schien einen unerschöpflichen Vorrat an unschuldigen Passanten zu geben. Hunderte davon kamen täglich bei Bombenanschlägen und bewaffneten Widerständen um, an denen sie keinerlei Interesse hatten, während nur wenige der Aktivisten starben, und das nur dann, wenn sie mit den eigenen Bomben unachtsam hantierten! Dieser Autounfall hatte noch ein relativ ausgewogenes Verhältnis: einer, vielleicht sogar drei Beteiligte gegenüber zwei unschuldigen Passanten.
„Haben Sie mir zugehört, Doktor?“ schnappte Reynolds plötzlich.
„Ja“, sagte Malcolm nicht weniger scharf.
„Und? Was meinen Sie dazu?“
Behandeln wie einen erzürnten Patienten und ruhig bleiben, befahl sich Malcolm selber. Laut sagte er: „Ich stimme mit Ihnen dahingehend überein, daß Ihr Kollege zunächst einmal seine beiden Beifahrer umbringen wollte und daß er schnell und auf eigene Initiative handeln mußte. Die Art, wie er über Norton und diese Frau, Bea, gesprochen hat, wer immer die sein mögen, und über ausgewählte Personen, die irgendwo ausgebildet würden, und sein so offenes Überlegenheitsgefühl gegenüber den Leuten, die er ‚dumm und nett’ genannt hat, das alles verbinde ich mit politischen Aktionsgruppen, sich verschwörenden Minderheiten, oder, um das altmodische Wort zu benutzen, mit Terroristen. Die gewöhnlichen Menschen auf dieser Erde sind nur eine Reserve, ein Lager von Verbrauchsgütern, die man benutzen oder zerstören kann, wie es gerade paßt. Das denken winzige Minderheiten und sind davon überzeugt zu wissen, was für die überwältigende Mehrheit gut ist, und …“
Reynolds räusperte sich. „Sie schweifen vom Thema ab, Doktor. Warum sollte ein Mitglied einer solchen Gruppe, ein ziemlich hochstehendes Mitglied, denn sonst wäre er nicht bereit gewesen, sein Leben für die Sache zu geben, warum sollte ein solches Mitglied sein Herz ein paar total fremden Ärzten ausschütten, die zufällig vorbeikamen?“
„Vielleicht hat er uns für Mitglieder
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