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Der globale Eingriff

Der globale Eingriff

Titel: Der globale Eingriff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James White
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Höhepunkt angelangt war. Das Polizeifahrzeug hatte schon gebrannt, als es gegen die Wand fuhr und am Tunneleingang explodierte. Eine Anzahl von Überlebenden hatte gemeldet, daß sie einen Protestierenden gesehen hätten, der einen leeren Raketenwerfer mit sich herumtrug – eine Art religiöser Fanatiker, wenn man von den Dingen ausgehen durfte, die er rief, als er von dem explodierenden Fahrzeug wegrannte.
    Der Vorfall hätte zu keinem ungünstigeren Zeitpunkt passieren können.
    Dutzende waren in der lodernden Benzinlache aus den aufgerissenen Tanks des Fahrzeugs umgekommen, aber an die vierhundert waren an Erstickungen gestorben, die von den vom Feuer stammenden giftigen Dämpfen verursacht worden waren. Sie waren von den nachdrängenden Stoßzeit-Radfahrern, die zu ungeduldig gewesen waren, auch nur einen Moment über den Grund der Stauung vor ihnen nachzudenken, in dem breiten, aber nicht sehr hohen Tunnel festgesetzt worden. Die Verletzten, die zur Zeit durch die Annahme und die Krankensammelstelle liefen, waren meistens nur leicht verletzt, Menschen, die in sicherer Entfernung von dem massiven Pfropfen der erstickten und verbrannten Leichen gewesen waren oder die bei der erzwungenen Umkehrung des Verkehrsstroms Schaden genommen hatten. Es war jedoch eine sehr große Anzahl von relativ unbedeutenden Verletzungen, und die diensthabende Annahmeschwester hatte bei solchen Gelegenheiten recht eigenwillige Ansichten über Prioritäten.
    Der Sergeant, dachte Malcolm, wird noch eine Weile auf die persönlichen Besitztümer Heskeths warten müssen.
    Der Annahmearzt erzählte, der Patient sei der einzige Mann in dem Fahrzeug gewesen, der die volle Schutzkleidung getragen habe. Diese schloß einen Kampfhelm, eine Gasmaske und einige Versiegelungen ein, die einen gewissen Schutz gegen von Hand geworfene Brandbomben liefern sollten. Offensichtlich ein vorsichtiger Mensch, denn er hatte ja schließlich den Kommandantensitz eines bereits schwer gepanzerten Sicherheitsfahrzeugs eingenommen. Aber seine Vorsicht hatte sich bezahlt gemacht. Als das Geschoß das Fahrzeug aufriß, war er als einziger in der Lage gewesen zu entkommen, indem er nämlich aus dem lodernden Wrack und durch die brennende Benzinlache in die Sicherheit des erhöhten Fußgängerwegs gekrochen war. Schrapnellsplitter von dem Geschoß waren an fünf verschiedenen Stellen in den Brustkorb und den Bauch eingedrungen, aber die Aufschlagkraft war von dem Körperschutz so vermindert worden, daß die Verletzungen nicht tödlich waren. Die Löcher, die in den Schutz geschlagen worden waren, hatten jedoch brennendem Treibstoff Einlaß gegeben, der die Kleidung in diesen Gegenden entzündete, und eine der Feuerversiegelungen an seiner rechten Hüfte war auch durchgebrannt. An sich waren die einstichartigen Wunden nicht zu schlimm, aber die damit verbundenen Verbrennungen würden das Leben für den Patienten und das Pflegepersonal um das berühmte kleine bißchen schwerer machen.
    Als sie fast eine Stunde lang an ihm gearbeitet hatten, begann er, aus seiner Narkose zu erwachen, und es mußte ihm Neomorph verabreicht werden. Das brachte ihn zum Reden: „Ükass“, sagte er die ganze Zeit über mit schwacher Stimme. Manchmal klang es auch wie „Ukass, Ukass, Ükass, Ükass…“
    „Ich weiß nicht, ob er jetzt Ükass oder Ukass meint“, sagte Ann, nachdem er ungefähr zehn Minuten geredet hatte, „aber ich wünschte, er würde den Monolog etwas abwechslungsreicher gestalten.“
    „Er hat dieses eine Wort“, sagte der Arzt aus der Annahme, „den ganzen Weg über im Krankenwagen gesagt.“
    „Ükass, Ükass, rette mich…“ sagte der Patient in einem halblauten Flüstern.
    „Keine Sorge, Mr. Sawyer“, sagte Ann begütigend, „wir werden Sie retten.“
    Das Zischen des Luftbetts verstärkte die Zischlaute in ihren Worten – als ob hinter den Masken und Gewändern Menschen wären, deren direkte Vorfahren Eidechsen anstatt Affen waren. Über sich selbst irritiert, schüttelte Malcolm den Kopf und brachte seine umherschweifenden Gedanken zu der vor ihm liegenden Aufgabe zurück.
    Schließlich war die Umbettung des Patienten abgeschlossen. Er schwebte auf seinem Luftkissen, nichts berührte seine Verbrennungen und Wunden außer einem leichten Verband, und seine Arme und Beine waren durch gepolsterte Fesseln fest mit den Bettpfeilern verbunden, so daß es ihm unmöglich war, die Schläuche, die seinem System intravenös Nahrung, eine Salzlösung und die

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