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Der globale Eingriff

Der globale Eingriff

Titel: Der globale Eingriff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James White
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Unteroffizieren konnte man meist weniger anhaben als Offizieren.
    Ein Polizeisergeant riß ihn aus seinen Gedanken, indem er ihm mit seinem Knüppel auf die Schulter tippte und mit der anderen Hand eine Gasmaske anbot.
    Malcolm bekämpfte seine plötzlich aufkommende und völlig sinnlose Wut, dann nickte er dankend. Er sagte: „Ich nehme an, sie müssen Gas benutzen…?“
    Der Sergeant antwortete in einem ungeduldigen Tonfall. „Das ist heute morgen der fünfte Vorfall dieser Art, Doktor, und die Stoßzeit hat noch nicht einmal angefangen. Wenn wir sanft mit denen umspringen würden, dann gäbe es nur noch mehr Verletzte. Aber Sie müßten das doch am besten wissen.“
    „Ich weiß es“, sagte Malcolm und fügte still hinzu: Aber ich mag es trotzdem nicht.
    Ann hatte ihre Maske bereits angelegt und stülpte die durchsichtige Filtertasche über den Kopf ihres Pferds. Malcolm tat dasselbe. Er dachte daran, daß die Masken von der Polizei kamen und deshalb verläßlich waren, anders als die sündhaft teure und streng verbotene Sorte, die man auf dem schwarzen Markt bekommen konnte. Als er seine Arbeit beendet hatte, wechselte die Geräuschkulisse gerade von dem Krachen der Gasgranaten, die zwischen den Aufrührerischen landeten, zu dem unbeschreiblichen Geräusch, das eine große Anzahl Menschen machten, wenn sie versuchten, ihr Innerstes nach außen zu kehren.
    Innerhalb von wenigen Minuten hatte sich das Gas verflüchtigt. Die Polizisten und Malcolm sowie ungefähr ein Dutzend Radfahrer, die den schlimmsten Auswirkungen des Gases entkommen waren, begannen damit, die Verletzten in die Mitte des Kreisels zu schaffen. Der einzige Zweck der Polizeiaktion war gewesen, den Verkehrsfluß wieder herzustellen, und zehn Minuten nachdem der Polizeioffizier festgestellt hatte, die Luft sei wieder benutzbar für ungeschützte Lungen, war dieser Fluß wieder hergestellt. Erst an zweiter Stelle kam die wirre Masse der Verletzten und der Räder am Straßenrand. Man würde weitaus mehr Zeit benötigen, um das wieder in Ordnung zu bringen.
    Überraschenderweise hatte es keine Toten gegeben, und es wurde nur ein Krankenwagen benötigt, um die Bewegungsunfähigen wegzuschaffen – der Vorfall war erstickt worden, bevor wirklicher Schaden hatte angerichtet werden können. Verletzungen, die von Fäusten, Füßen und Fahrrädern hervorgerufen wurden, konnten spektakulär und zweifelsohne auch sehr schmerzhaft sein, aber ein paar Nähte und die angebrachte Medizin genügten, um solche Verletzte wieder herzustellen.
    Es war bereits Nachmittag, als der letzte, immer noch blaß und schwitzend wegen den Nachwirkungen des auf den Magen schlagenden Gases, hinweghumpelte. Ann ging zurück zu den Pferden, um die inzwischen ziemlich geleerten Medizintaschen wieder zu befestigen, und Malcolm lenkte seine Schritte zu dem Polizeifahrzeug, um die Gasmasken zurückzugeben. Ehe er mehr als einige Meter gegangen war, kam ihm der verantwortliche Polizeioffizier entgegen.
    „Jetzt bedanke ich mich heute bereits zum zweitenmal“, sagte der Offizier. „Sie haben sich in einige Unannehmlichkeiten gestürzt und…“ Er unterbrach sich selbst, als Ann zu ihnen kam, dann fügte er hinzu: „Was haben Sie mit dem Rest des Tages vor?“
    „Ein Picknick in einem gesicherten Park im Planquadrat Achtzehn“, sagte Malcolm. „Dort soll es richtige…“
    „Heute gibt es kein Picknick“, sagte Ann in einem sehr ruhigen Ton, der so klang, als würde er sogleich in atomare Dimensionen explodieren. „Unsere gesamten Lebensmittel sowie einige andere Kleinigkeiten sind weg.“
    Der Offizier schob zum erstenmal seinen Kampfschutz zurück. „Es ist ein schweres Verbrechen“, sagte er, „jemanden aus dem öffentlichen Dienst während seiner Pflichtausübung zu bestehlen. Ehrlich gesagt habe ich wenig Hoffnung, daß wir die Übeltäter schnappen können. Es gibt heutzutage einfach zu viele davon. Aber die Aufzeichnungen vom Verkehrsfluß könnten uns einen Hinweis geben, und wenn die Beute nicht schnell verteilt wurde…“
    „Vergessen Sie’s“, sagte Malcolm. Ann war kurz vorm Überkochen. „Betrachten Sie die Nahrung als unfreiwilliges Almosen.“
    „Ich verstehe“, sagte der Offizier. Er war eigentlich zu jung, um einen so zynischen Gesichtsausdruck anzunehmen. „Unter den gegebenen Umständen ist das vielleicht das beste, was Sie machen können.“
    „Ja, ja, tatsächlich“, sagte Ann leise und wütend. „So werden weitaus weniger öffentliche

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