Der größere Teil der Welt - Roman
erregend wirken könnte, wie den Finger in Salatdressing zu tunken und ihn vor den Augen eines Mannes abzulecken, in diesem Fall nicht angehen.
7. Gedanke: Warum nicht?
8. Gedanke: Weil du für Kitty Jackson nicht als »Mann« zählst, und deshalb ist sie in deiner Gegenwart auch nicht befangener, als sie es in Anwesenheit eines Dackels wäre.
4 Für alle, die diese Anwandlungen zweifellos als weiteren Beweis dafür betrachten werden, dass ich wirklich »ein armer Irrer« bin, ein »Kinderschänder« oder ein »geiler Pavian« (wie es in Auszügen aus Briefen, die ich während der Haft von Fremden erhalten habe, heißt), kann ich nur folgende Rechtfertigung anbieten: An einem Frühlingstag vor fast vier Jahren habe ich einmal beobachtet, wie ein Mädchen mit kurzen dicken Beinen und langem schmalen Rumpf in einem rosa Batik-T-Shirt mit einer Tüte von Duane Reade Hundekacke aufhob. Sie war eins von diesen muskulösen Mädchen, die zu Highschoolzeiten offenbar Schwimmerinnen oder Taucherinnen waren (obwohl ich später erfuhr, dass bei ihr keins von beidem der Fall war), und ihr Hund war ein räudiger, durchnässt aussehender kleiner Terrier von der Sorte, die man selbst nach neutralsten und objektivsten Maßstäben nicht liebenswert nennen kann. Aber sie liebte ihn. »Hier, Whiskers«, säuselte sie. »Na komm schon, mein Mädchen.« Während ich ihr mit meinen Blicken folgte, sah ich alles vor mir: die kleine, überhitzte Wohnung, in der überall Laufschuhe und Sportklamotten herumlagen, das Essen bei ihren Eltern alle zwei Wochen, den weichen dunklen Flaum auf ihrer Oberlippe, den sie jede Woche mit einer scharf riechenden weißen Creme bleichte. Und was ich dabei empfand, hatte nichts mit Begehren zu tun, sondern eher, dass ich von ihr umgeben war, dass ich in ihr Leben gestolpert war, ohne mich bewegt zu haben.
»Darf ich dir dabei helfen?«, fragte ich. Dabei trat ich ins Sonnenlicht, wo sie und Whiskers standen, und nahm ihr die Duane Reade-Tüte voller Hundekacke aus der Hand.
Janet grinste. Es sah aus, als winke jemand mit einer Flagge. »Spinnst du?«, fragte sie.
5 An den Chefredakteur:
Lassen Sie mich an den ernsthaften Geist Ihres kürzlich erschienenen Leitartikels (»Die Bedrohung unserer öffentlichen Räume«, vom 9. August) anknüpfen, und gestatten Sie mir gewissermaßen als Verkörperung der »geistig labilen oder auf andere Weise gefährlichen Personen«, die Sie als Folge meines »brutalen Überfalls« auf diesen »allzu vertrauensseligen jungen Star« so gern aus der Gesellschaft ausschließen möchten, einen Vorschlag, der doch zumindest Bürgermeister Giuliani gefallen muss: Warum nicht einfach Kontrollpunkte an den Eingängen zum Central Park einrichten und von allen, die hineinwollen, einen Ausweis verlangen?
Dann könnten Sie die persönlichen Daten dieser Personen aufrufen und abschätzen, wie gelungen oder misslungen ihr Leben ist. Ob jemand verheiratet ist oder nicht, Kinder hat oder nicht, beruflichen Erfolg oder nicht, ein ausgeglichenes Bankkonto oder nicht, Kontakt zu Jugendfreunden oder nicht, die Fähigkeit, nachts friedlich zu schlafen, oder nicht, ob er sich seine kühnen, hochfliegenden jugendlichen Träume erfüllt hat oder nicht, ob er Anfälle von Entsetzen und Verzweiflung abwehren kann oder nicht – und diese Daten können Sie dann verwenden, um zu beurteilen, wie wahrscheinlich es ist, dass der Betreffende »seine persönlichen Misserfolge zu eifersüchtigen Explosionen ausarten lässt, die sich gegen diejenigen richten, die mehr im Leben erreicht haben«.
Der Rest ist ganz simpel. Geben Sie einfach die Position jeder Person in Ihrer Rangliste in ein elektronisches Armband ein und befestigen Sie dieses an ihrem Handgelenk, wenn sie den Park betritt, dann verfolgen Sie die einkodierten Lichtpunkte auf einem Radarschirm, während genügend Angestellte bereitstehen, um einzugreifen, sollten die Bewegungen der weiter unten eingestuften, nicht berühmten Leute anfangen, »Sicherheit und Seelenfrieden, die Berühmtheiten ebenso verdienen wie alle anderen auch«, zu gefährden.
Ich bitte nur um eins: Dass Sie im Einklang mit unserer geheiligten kulturellen Tradition berühmt und berüchtigt gleichsetzen, so dass mir dann, wenn mein Ruf endgültig ruiniert ist – wenn die Reporterin von Vanity Fair, die ich vor zwei Tagen hier im Gefängnis empfangen habe (nachdem sie zuerst meinen Chiropraktiker und meinen Hausmeister befragt hat), ihr Schlechtestes getan hat wie all die
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