Der Große Krieg: Der Untergang des Alten Europa im Ersten Weltkrieg (German Edition)
durchquerte, erreichten wir in der Dunkelheit eine kleine Ortschaft im Landesinneren und übernachteten dort bei Bekannten; erst als wir am nächsten Morgen weiterfuhren, entdeckte ich, dass sie in der Milner Street wohnten. Als ich mich einen Tag lang in London mit einer Arbeit beschäftigte, die nichts mit dem Buch zu tun hatte, setzte ich mich auf eine Rasenfläche am Tavistock Square, um mich ein wenig zu entspannen: Zufällig blickte ich nach oben und entdeckte – ein kleines Denkmal, das den Wehrdienstverweigerern gewidmet ist. In der Woche schließlich, als ich die Durchsicht der Fahnen beendete, beerdigten wir die 98-jährige Tante meiner Frau, die in einer Kleinstadt in Maine lebte; erst auf dem Friedhof erfuhren wir von einem ihrer Verwandten, dass ihr schon lange verstorbener Ehemann 1918 in einen Gasangriff geraten war. »Niemand sprach gern darüber«, sagte er. Doch viele Menschen redeten bereitwillig – nicht über ihre Kriegserlebnisse, sondern über meine Mühen, eben diese Epoche aufs Papier zu bekommen. Eine Gruppe von Freunden, die im Laufe der Zeit auf die Größe einer der kleineren Armeen des Ersten Weltkriegs anzuwachsen schien, leistete wichtige Hilfe. Zu allererst eine tiefe Verbeugung an die Adresse aller, die das Manuskript gelesen und kommentiert haben: Harriet Barlow, Vincent Carretta, Vivian Dent, Elizabeth Farnsworth, Mary Felstiner, Peter Goldmark, Hermann Hatzfeldt, Tracy Kidder, Jeffrey Klein, Mark Kramer, Elinor Langer, Meghan Laslocky, Mike Meyer, Michael Rice, Rebecca Solnit, Francis Wilson und Monty Worth. Einige haben sich eine besondere Tapferkeitsmedaille verdient, weil sie sich durch eine frühe Fassung gequält haben, die etwa 60 Prozent länger als das vorliegende Buch war – eine Form des Krieges gegen Leser, die von der Genfer Konvention geächtet werden sollte.
Für eine weitere Durchsicht des Manuskripts bin ich Historikern und Spezialisten des Ersten Weltkriegs zu tiefem Dank verpflichtet, die dem Neuling auf diesem Gebiet großzügige Hilfe angedeihen ließen. Den ersten von ihnen lernte ich am Informationsschalter der British National Archives kennen, als er eine Frage mithörte, die ich dort stellte, und rasch deutlich wurde, dass er weit besser Bescheid wusste als der Mann hinter dem Schalter. Wie sich herausstellte, handelte es sich um Julian Putkowski, der mich anschließend mit einem transatlantischen Strom von ausgesprochen nützlichen Literaturhinweisen überschüttete. Äußerst aufmerksam und zurückhaltend, wie es seine Art ist, machte er mich darauf aufmerksam, dass die Lanzenreiter auf dem Cover der amerikanischen Ausgabe des vorliegenden Buchs keine Briten sind. (Es sind Franzosen.) Die sorgfältige Lektüre dieses Buchs durch ihn, durch Cyril Pearce in England, Peter Stansky in den Vereinigten Staaten und Jo Vellacott in Kanada – die sich alle mit dieser Periode weit länger beschäftigt haben als ich – ersparte mir so manchen Fehler. Für alle Irrtümer, die sich hinterher eingeschlichen haben, oder für meine Ansichten sind sie natürlich nicht verantwortlich.
Wie immer war meine Frau Arlie meine liebste Waffengefährtin – in diesem Buch wie im Leben. Sie war bei allen Höhen und Tiefen an meiner Seite, lernte diese Figuren kennen, als wären sie Familienmitglieder, äußerte behutsame Kritik an dem endlosen ersten Entwurf, stapfte unermüdlich durch Schützengräben, Museen und einen unterirdischen Tunnel, als wir die Schlachtfelder in Frankreich besichtigten, und fand dabei noch Zeit, selbst ein kluges, pointiertes Buch zu schreiben.
Großartige Lektoren sind seltener als großartige Autoren, und Tom Engelhardt, der jetzt schon an vier meiner Bücher mitgearbeitet hat, ist der beste von allen. Er hat die unheimliche Fähigkeit, sich in den Kopf eines Autors zu versetzen und das, worum es einem geht, besser zu erkennen als man selbst und genau zu wissen, welche Töne man anschlagen muss, um den Akkord zu erzielen, den man sich vorstellt. Für mich ist das umso erstaunlicher, als er nebenbei noch eine bemerkenswerte Ein-Mann-Website führt und fast allein schreibt, die ein wachsames Auge auf die imperialen Träume und Wahnvorstellungen unserer Zeit hat: www.tomdispatch.com .
Bei Houghton Mifflin Harcourt lasen Bruce Nichols und Andrea Schulz das Manuskript und lieferten nützliche Anmerkungen, ebenso wie meine langjährige Lektorin Georgina Morley bei Pan Macmillan in London und mein Literaturagent Georges
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