Der große Ölkrieg
hielt er Monica fest umklammert. Dann ruderte er mit langsamen Schlägen der fernen Silhouette eines Schiffes entgegen.
Epilog
Wie eine Legende berichtet, waren die Fürsten von Helloland Magier, die es verstanden, ihr Reich durch einen Zauber von der Außenwelt abzuschirmen. Ihr Zauber brachte ihnen um ein Haar auch den Sieg im Zweiten Ölkrieg über die BP-Schoten. Aber ein Sklavenaufstand im entscheidenden Moment zerstörte den Schirmzauber. Die Gegner des Zweiten Ölkriegs wurden so beide vernichtet, aber es scheint, daß sich die aufständischen Sklaven retten konnten. Zumindest ist in alten Dokumenten die Rede von Helloländern oder auch Atlantiden, die, von einem versunkenen Land kommend, eine entscheidende Rolle bei der Gründung der Föderation der Autonomen Bürger des Festlandes gespielt haben.
Vausi, Erster Schreiber der Gerichtsstadt Bärlinn
Nachwort
Wenn viele Wege nach Rom führen, dann führen gewiß auch viele Wege zu einer fertigen Science Fiction-Anthologie, einem Sammelband mit Beiträgen verschiedener Autoren also. Für gewöhnlich wählt ein Herausgeber unter dem vorhandenen Material – eingesandten Manuskripten sowie den im Ausland in Magazinen und Büchern erschienenen Stories – das aus, was ihm besonders gut erscheint und von dem er glaubt, daß auch viele andere Leser davon angesprochen werden. Er kann jedoch auch das vorhandene Material auf eine bestimmte herauszustellende Komponente hin abklopfen, also Forderungen an die Thematik, die Autoren, den Stil, historische Zusammenhänge und so weiter stellen. Schließlich bleibt ihm die Möglichkeit, ihm bekannte SF-Autoren zu bitten, einen Originalbeitrag für seine Anthologie zu schreiben.
Die vorliegende Anthologie ist eine Mischung aus allen drei Möglichkeiten. Bei der Suche nach Material für die Kopernikus- Anthologien fiel mir zunächst Donald Kingsburys Novelle The Moon Goddess and the Son (Die Mondgöttin) auf. Eine gut geschriebene und interessante Geschichte, wie ich fand, zugleich aber eine Geschichte, die mir sehr amerikanisch vorkam: eine übermächtige John-Wayne-Vaterfigur, Vertraue auf die eigene Rolle als überlegene Supermacht. Zugleich und vor allem war es eine Geschichte, die sich mit Energiefragen der Zukunft beschäftigte.
Der Zufall führte mir eine zweite Geschichte unter die Augen: John Shirleys Under the Generator (Unter dem Generator), eine thematisch gewiß sehr ausgefallene Geschichte, die sich mit der Verwertung von beim Sterben freigesetzter Energie beschäftigte. Und eine dritte Story, Michael G. Coneys Those Good Old Days of Liquid Fuel (Das waren noch Zeiten), befaßte sich zwar vorrangig mit einem Raumschiff-Friedhof und Kindheitserinnerungen – aber dahinter steckte ein Energiethema, nämlich die Umrüstung von Raumschiffen auf eine andere Antriebsenergie.
Damit war eine Themenanthologie geboren. Die Autoren dieser drei Stories: ein in Kanada lebender Amerikaner (Donald Kingsbury), ein ebenfalls in Kanada lebender Engländer (Michael G. Coney) und ein in Amerika lebender Amerikaner (John Shirley). Von diesen dreien dürfte Michael G. Coney der bekannteste Autor sein, denn von ihm liegt bereits eine Anzahl von Romanen vor, von denen die meisten auch in die deutsche Sprache übertragen wurden. John Shirley ist ein noch junger Autor, von dem jedoch ebenfalls schon zwei Romane veröffentlicht wurden, die durch ungewöhnliche Themen und ungewohnte Sprache Aufsehen erregten. Donald Kingsbury schließlich lehrt als Professor für Mathematik an der McGill-Universität in Montreal und schreibt nur gelegentlich SF-Stories sowie populärwissenschaftliche Artikel. Von ihm liegen bisher drei längere Erzählungen (diese hier eingeschlossen) vor.
Da drei Stories noch keine Anthologie machen, schrieb ich in der Folge eine Reihe von deutschen Autoren an und bat sie um Mitarbeit. Die Beiträge, so meine Bitte, sollten in irgendeiner Form etwas mit dem Themenkomplex „Energie, Ölversorgung, Kampf um Rohstoffe zur Energiegewinnung, Kernenergie“ zu tun haben. Da es sich jedoch um Science Fiction handeln sollte und nicht um Futurologie, schlug ich vor, die Stories nicht unbedingt in der nächsten Zukunft anzusiedeln. Energieprobleme ließen sich, so meinte ich, genausogut in ferner Zukunft – auf der Erde oder irgendwo im All – ansiedeln.
Beteiligt haben sich dann letztlich neun deutschsprachige Autoren mit acht Geschichten, und ich zumindest glaube, daß man mit dem Ergebnis sehr zufrieden
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