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Der große Ölkrieg

Der große Ölkrieg

Titel: Der große Ölkrieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H. J. Alpers
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unversehens fand ich mich im Mittelpunkt einer Massenfeindseligkeit. Ich zog mich eilends in einen entfernten Waschraum zurück, wo ich auf Charlesworth traf, der versuchte, das Blut, das seiner Nase entströmte, zu stoppen. In gegenseitiger Anteilnahme schlossen wir eine Freundschaft, die die ganze Collegezeit hindurch anhielt.
    Ich dachte daran, anzuhalten und die zerstörten Gebäude zu durchstöbern, ließ es aber dann bleiben. Meine Erinnerungen daran waren nicht glücklich. Wie bei den meisten Leuten waren die Tage meiner Schulzeit von Angst überlagert gewesen. Angst vor Strafe wegen einer nicht gemachten Hausarbeit, Angst vor dem starken Jungen mit den kleinen Augen und den großen Fäusten und Angst, mich in einer Klasse zusammen mit völlig Fremden zu finden und einem Thema von totaler Unverständlichkeit zu lauschen. Angst, in solch einem Fall festzustellen, daß ich mich im falschen Zimmer befand – oder schlimmer noch, im richtigen.
    Die guten Zeiten waren die nach der Schule gewesen, an den Sommerabenden und an den langen Wochenenden, an denen die Zeit so viel langsamer verstrich als heute. Das waren die Zeiten gewesen, als Charlesworth und ich uns unbefugten Zutritt zum Raumhafen verschafft hatten und aus nächster Nähe zusahen, wie die Shuttles hereinkamen. Und das waren die Zeiten, an die ich dachte, während ich die letzte Meile über das offene Buschland und durch den hohen Torbogen zurücklegte und an den Terminalgebäuden vorbei auf das weite Betonfeld fuhr, wo die alten Schiffe standen, einige zusammengeduckt wie Krebse, andere größer als die Gebäude – und alle wunderschön.
    Nach zwanzig Jahren war ich wieder in Pacific Northwest.
     
    Charlesworth war eine Führernatur. Er war es gewesen, der den Weg unter dem hohen Drahtzaun hindurch gefunden hatte, dort, wo sich ein unterirdischer Bunker befand.
    „Für den Fall, daß ein Schiff explodiert“, erklärte er genußvoll. Es gab zwei Eingänge zu dem Schutzraum, einen von außerhalb des Zauns und einen von innen. Wir gingen einfach die Treppen hinunter, durch den Betonkorridor und am hinteren Ende wieder hinauf. Dann waren wir da – und mein Magen erbebte immer in diesem glorreichen Gefühl: Wir standen in der Landungszone selbst, etwa eine halbe Meile entfernt von den Terminalgebäuden. Rings umher standen die Shuttle-Schiffe, große und kleine, Passagier- und Frachtschiffe, und einige trugen das Emblem des International Space Service. Die verachteten wir. Die meisten Maschinen aber waren Eigentum von Gesellschaften mit prachtvollem Habitus und beziehungsreichen Namen wie Rendezvous AG, Orbitry, Circular Spaceways, Erster Schritt, Schwarze Mitternachtsbegegnungen; hinzu kamen die prosaischeren Sid’s Shuttles, deren Maschinen immer so aussahen, als müßten sie bald einmal überholt werden.
    Dann waren da die interstellaren Raumboote, jene faszinierenden Schiffe, die den riesigen galaktischen Gesellschaften gehörten, Gesellschaften, die so reich waren, daß sie ihre eigene Shuttle-Flotte betreiben und, was noch wichtiger ist, durch den Raum transportieren konnten. Diese Schiffe waren seltene Zugvögel, und so durchforsteten wir ständig die Bulletins auf Nachrichten über ihre Ankunft, und nach der Schule eilten wir dann zum Raumhafen, um unsere jungen Augen an den Maschinen zu weiden, die über viele Lichtjahre hinweg hergekommen waren; einige von ihnen waren nicht einmal auf der Erde gebaut worden. Die Boote gehörten meist Gesellschaften wie der Hetherington Organisation und Cosmic Enterprises, und sie wurden in den Bäuchen der großen Sternenschiffe durch den interstellaren Raum transportiert, Zeugen des Reichtums ihrer Besitzer bei jeder Landung auf den Planeten der Galaxis.
    Charlesworth und ich waren gebannt von ihnen allen; beide waren wir gleichermaßen besessen darauf, jeden freien Moment damit zuzubringen, ihnen bei der Ankunft und beim Abflug zuzusehen, beide empfanden wir jeden Moment, der in der Schule vergeudet wurde, mit Verdruß – und dennoch unterschied sich unsere Haltung den Schiffen gegenüber auf grundlegende Weise.
    „Ich meine, Sagar“, sagte er eines Tages zu mir, als wir vor der donnernden Landung der Leviathan , Shuttle-Schiff Nr. 11 der Gesellschaft mit dem seltsamen Namen ‚Auf und Unten durch Gesellschaft’, zurückgewichen waren, „was findest du eigentlich dabei? Du hast die Badewanne angeguckt, als hättest du sie noch nie gesehen.“
    „Heute war es das erste Mal, daß ich die Alte Langbein

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