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Der große Ölkrieg

Der große Ölkrieg

Titel: Der große Ölkrieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H. J. Alpers
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habe landen sehen“, sagte ich vorsichtig. Für die regelmäßigen Besucher hatten wir unsere eigenen Namen. Es gab keine Möglichkeit für mich, Charlesworth zu erklären, daß es mir genausoviel Spaß machte, Nr. 11 landen zu sehen, wie das seltenste Boot von der entferntesten Außenstation.
    Das war der Unterschied zwischen uns.
    Charles war ein Sammler. Er trug ein kleines Buch bei sich – es war beinahe, als hätte man es mit dem Gedanken an ihn herausgegeben –, in dem jedes denkbare Schiff, das auf einem Raumhafen der Erde landen konnte, verzeichnet war. Es war in Zusammenarbeit mit allen großen und den meisten kleineren Reedern zusammengestellt worden und ausschließlich für den Dienstgebrauch vorgesehen. Charlesworth jedoch hatte sich schwarz ein Exemplar beschafft, und immer wenn er ein Schiff sah, befragte er sein Buch. Wenn er dieses spezielle Schiff noch nie gesehen hatte, hakte er es sodann säuberlich mit grüner Tinte ab und war halb irrsinnig vor Glück. Ich genoß es, ihm zuzusehen. Er betrachtete verzückt die tosenden Triebwerke des hereinkommenden Schiffes, genau wie ich, aber sobald er in der Lage war, es zu identifizieren, verlagerte sein Interesse sich auf die bedruckte Seite. Mit einem Ausdruck von gespannter Aufmerksamkeit in seinem rattenhaften Gesicht ging er seine Liste durch. In der Mehrzahl der Fälle runzelte er dann angewidert die Stirn, klappte das Buch zu und trat mißgelaunt gegen einen Stein, oder er rülpste laut. Charlesworths Passion war eine Sackgasse. Die Augenblicke des Glücks wurden immer weniger, während sich die Zeichen in seinem Buch wie die Algen vermehrten, und wenn ich ihm über die Schulter sah, konnte ich bis auf ein paar Monate genau abschätzen, wann er sein Hobby aufgeben oder sich erschießen würde.
    Das Gelände um den unterirdischen Bunker herum entwickelte seine eigene Geschichte; Charlesworth und ich waren nicht die einzigen Enthusiasten, die sich an den Wochenenden dort versammelten, und nach einer Weile konnten die Gespräche schon nostalgisch werden, wenn wir in der Erinnerung an die Felsenlandung der Victory von Erster Schritt im letzten September schwelgten oder uns der Heldentaten von Stagg erinnerten, der nicht mehr bei uns war, weil er keine Lust mehr hatte.
    Die Periode von Staggs Bedeutsamkeit war kurz, aber denkwürdig gewesen – er hatte uns Staggs Turm hinterlassen. Es handelte sich um eine Stahlkonstruktion neben dem Bunker; dem Uneingeweihten hätte das Ding wohl ganz prosaisch als Wasserturm erscheinen mögen, aber für uns war es Staggs Turm, und das wird es auch bleiben.
    Eine stählerne Leiter führte vom Fuße des Turms etwa vierzig Fuß hoch bis zum Tank. Am späten Nachmittag, wenn der Reiz des Neuen an den Schiffen zu verblassen begann, pflegten wir Wettkämpfe an der Leiter auszutragen. Wir stellten fest, wer aus der höchsten Höhe springen konnte. Ich glaube, der Rekord, gehalten von Charlesworth, der Nerven aus Titan hatte, lag bei fünfzehn Fuß. Niemand dachte jemals daran, noch höher zu klettern, geschweige denn zu springen; solche Großtaten waren nur für die gottähnlichen astronautischen Wartungsleute von Pacific Northwest erreichbar.
    Aber Stagg mochte Charlesworth nicht und war entschlossen, seinem Feind den Rekord zu entreißen. Um dies zu erreichen, betrank er sich zunächst einmal – aber nur leicht, damit wir es nicht bemerkten und ihn deshalb disqualifizierten. Tatsächlich kam Staggs Trunkenheit erst am nächsten Tage ans Licht, als der Direktor im College seine berühmte Rede „Bleibt weg von den Shuttles“ hielt.
    Es war an einem Sonntagnachmittag, als Stagg erschien, uns begrüßte und sich ohne weitere Erläuterung seiner Absichten zur Leiter wandte und stetig hinaufzuklettern begann.
    Ich weiß heute, daß Alkohol das Gedächtnis durcheinanderbringen kann. Deshalb nehme ich an, daß Stagg, der beim Klettern nach oben starrte, einfach nicht mehr wußte, wie hoch er schon war. Er erreichte den wirklich schwierigen Teil, wo die Leiter leicht überhängt, bevor sie dann an der Tankwand selbst weiter nach oben führt, und erst dort hielt er an und drehte sich um, bereit zum Sprung. Dann stellte er fest, daß er sich dreißig Fuß hoch über dem Boden befand, und er erstarrte. Wir feuerten ihn lautstark an, und Charlesworth schleuderte sogar ein paar Steine, die neben seinem Kopf vom Tank abprallten, aber für Stagg gab es keine Hilfe. Seine Nerven hatten ihn verlassen.
    Sein glorreicher Augenblick sollte

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