Der Healing Code: Die 6-Minuten-Heilmethode (E-Book zu Print) (German Edition)
können. Wenn wir nicht tun, was wir tun wollen, oder es zumindest nicht so konsequent tun, wie es angebracht wäre, um zu erreichen, was wir uns für unser Leben wünschen, dann ist das Beweis genug, dass schmerzliche Herzenserinnerungen reaktiviert wurden und dafür sorgen, dass wir etwas tun, was wir nicht tun wollen. Dazu gehören auch unerwünschte Gedanken und Gefühle.
Das Herz ist darauf programmiert, uns zu schützen. Es ist die vordringlichste Aufgabe des Herzens, Sie davor zu schützen, dass Ihnen schreckliche Dinge zustoßen und vor allem wiederholt zustoßen. Es kommt dieser Aufgabe nach, indem es die Stressreaktion des Körpers auslöst. Sobald die Stressreaktion auftritt, obwohl sie gar nicht nötig ist, bekommen wir Angst. Möglicherweise fühlen wir die Angst nicht bewusst, aber ihre Schwingung erreicht unsere Zellen.
Ihre Prioritäten werden durch das gesteuert, was in Ihrem Herzen ist. Wenn man hundert Menschen danach fragt, wie sie Prioritäten in ihrem Leben setzen, werden wahrscheinlich alle hundert sagen, dass sie nach einer rationalen, logischen Prüfung der Fakten und Umstände entscheiden, was wichtig und als Erstes zu tun ist. Und dennoch werden Ihre Prioritäten durch Ihre Werte bestimmt, und was Sie wertschätzen, fußt wiederum auf dem, was in Ihrem Herzen ist. Heißt das, dass wir nichts anderes als Roboter sind und ein rationaler, logischer Blick auf das Leben bedeutungslos ist? Natürlich nicht! Er ist ein weiterer Faktor, und solange das Herz und das rationale Denken übereinstimmen, gibt es keine Probleme. Wenn uns allerdings unser Zellgedächtnis einen auf Angst beruhenden Glaubenssatz diktiert, werden wir genau dieselben Fakten prüfen, aber zu einer nicht notwendigerweise logischen oder stimmigen Schlussfolgerung kommen.
Das Herz macht die Regeln
Mit zwölf Jahren sah unser Sohn Harry zum ersten Mal den Schocker Der Weiße Hai (meine Frau und ich streiten noch heute, ob das wirklich eine gute Idee war). Harry liebt das Wasser von klein auf. Einmal, mitten im Winter, als Harry etwa zwei Jahre alt war, spazierten wir über das Gelände eines Hotels. Zu unserer Verblüffung sprang Harry in den Swimmingpool. Das kam mehr als einmal auch an anderen Orten vor. Harry schwimmt wie ein Fisch – egal, ob im Pool, in einem See oder im Meer. Er liebt es. Nachdem er den Weißen Hai gesehen hatte, fragte ich Harry, ob er zum See mitkommen wolle. Man sah ihm förmlich an, wie es in ihm arbeitete, so als würde er die Alternativen abschätzen, wie ein 35-Jähriger seine Steuerzahlungen abschätzt. Nach etwa einer Minute traf Harry seine Entscheidung und antwortete, er würde lieber zu Hause bleiben und Lego spielen.
Als ich ihn fragte, ob seine Entscheidung etwas mit dem Film zu tun habe, erwiderte Harry: «Natürlich nicht.» Er habe nur große Lust, neue Legohäuser zu bauen. Das Argument klang ziemlich überzeugend. Ich fragte Harry, ob ich ihn auf eine Zellerinnerung an den Film testen dürfe. Selbstverständlich hatte er eine destruktive Zellerinnerung abgespeichert. Harry führte einen Healing Code durch, der etwa vier Minuten dauerte, und wissen Sie was? Nach den vier Minuten veränderten sich Harrys Prioritäten vollkommen. Seine rationalen, logischen Denkvorgänge veränderten sich vollkommen. Nun beschloss er, dass er ja jederzeit Lego spielen könne und jetzt viel lieber an den See gehen wolle: «Wann fahren wir endlich los?»
So etwas passiert nicht nur Zwölfjährigen. Es passiert uns allen, ständig. Was wir für eine rationale, logische Entscheidung auf der Grundlage der Wahrheit halten, entpuppt sich oft als unbewusste Abwägung von Werten und Prioritäten, die auf destruktiven Herzenserinnerungen beruhen.
Dieser Vorgang läuft fast immer unbewusst ab, zumindest so lange, bis Sie anfangen, gezielt nachzuforschen, um einige dieser Erinnerungen heilen zu können. Manchmal werden sie uns bewusst, wenn sie geheilt sind, denn das Herz muss sie nun nicht mehr schützen; aber normalerweise bleiben sie unbewusst. Deshalb schreie ich meine Frau an und frage mich gleichzeitig: «Warum tue ich das eigentlich?» Ich esse, wenn ich gar nicht essen will. Ich erledige die Telefonate nicht, die ich erledigen sollte, um erfolgreich in meinem Job zu sein. Ich rette mich in Ausflüchte und mache mir Tag um Tag vor, dass ich schon noch anrufen werde. Vielleicht fange ich sogar an, meine Frau oder meinen Chef zu belügen, und alles, was ich weiß, ist, dass ich es offenbar nicht schaffe
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