Der Healing Code
dass sie schon daran gearbeitet haben, vor Jahren in der Therapie, oder dass sie es in dieser und jener Form loslassen konnten.
Unversöhnlichkeit verrät sich oft durch Wut oder Reizbarkeit oder die Ablehnung eines bestimmten Menschen. Gleichgültig, wie Sie es nennen wollen, sie kann Sie zugrunde richten.
Viele Menschen, die sich ihrer Unversöhnlichkeit bewusst sind, wollen sie nicht loslassen, denn sie haben das Gefühl, als würden sie dadurch auch den Übeltäter von seiner Tat freisprechen. Diese Menschen verkennen die Versöhnlichkeit. Versöhnlichkeit ist eine Art «aufgeklärtes Eigeninteresse»: Sie befreit mich von dem Übeltäter. Solange ich mich weigere, ihm zu verzeihen, bin ich an ihn gefesselt, und je länger dieser Zustand anhält, desto wahrscheinlicher werde ich mit ihm über die Klippe gezogen. Häufig leidet die Person, der ich partout nicht vergeben will, keineswegs unter meiner Unversöhnlichkeit. Sie macht sich überhaupt nichts daraus. Und das bedeutet, dass ich nur mir schade. Das Liebevollste, was ich für meine Angehörigen, Kinder, Freunde oder Nachbarn tun kann, besteht darin, jemand anderem zu verzeihen und diese Person nicht mehr nach ihrem vermeintlich begangenen Unrecht zu beurteilen.
Gleichwohl bemühen sich viele Menschen jahrzehntelang redlich darum, vergeben zu können, haben aber keinen Erfolg. Ich kann Ihnen garantieren, dass meine Klientin, die vergewaltigt worden war, absolut alles versucht hatte, um ihrem Vergewaltiger zu verzeihen. Sie wusste sehr gut, dass ihre Unversöhnlichkeit sie zugrunde richtete und ihr Leben ruinierte. Sie ging daran fast ein, und diesen Pesthauch des Todes nahm auch ihr gesamtes Umfeld wahr. Trotz ihrer guten Absichten ging es ihr auch noch drei Jahre danach schlechter und schlechter, und ihre Unversöhnlichkeit hatte sich zu einem unüberwindlichen Berg aus Wut und Angst aufgetürmt. Weniger als zehn Tage nachdem sie ihre Unversöhnlichkeit mit den Healing Codes zu behandeln begonnen hatte, durchschnitt sie das Seil, das sie an den Täter und die Vergewaltigung gefesselt hatte.
Kategorie Nr. 2: Schädliche Verhaltensweisen
Destruktive Verhaltensweisen machen vermutlich den Löwenanteil jener Probleme aus, mit denen sich der Bereich der Selbsthilfe, Beratung und Therapie jedes Jahr auseinandersetzen muss. Darunter fallen Gewichtsprobleme, Essstörungen und mangelnde Bewegung und alle Süchte. Da Verhaltensweisen auf Herzensproblemen gründen, sind sie sehr nützliche «Warnsignale», die uns zeigen, wo wir Probleme haben, die geheilt werden müssen.
Interessanterweise gibt es viele Verhaltensweisen, die weder richtig noch falsch sind. Der Grund, warum etwas getan wird, kann es zu einer schädlichen Verhaltensweise machen, und nicht so sehr, was getan wird. Zum Beispiel schreibe ich dies heute an meinem Geburtstag, und ich habe die Absicht, mir einen Schokoladen-Milchshake mit viel Schlagsahne zu gönnen, Vanilleeis und die beste Schokolade, die ich auftreiben kann. Ich kann’s kaum erwarten, ich schmecke es fast schon, während ich hier sitze. Ist es also eine destruktive Verhaltensweise, wenn ich an meinem Geburtstag einen Milchshake trinke? Natürlich nicht. Heute ist ein Anlass zum Feiern und ein bisschen loszulassen! Im Gegenteil, es wäre wahrscheinlich stressiger für mich, an meinem Geburtstag an meiner Diät festzuhalten, während sich meine Zellerinnerungen all die vergangenen Geburtstage mit Kuchen und Eis ins Gedächtnis rufen. Etwas anderes wäre es, wenn ich aus einem destruktiven Grund einen Schokoladen-Milchshake trinken würde. Sagen wir, ich hatte einen schlechten Tag in der Firma hinter mir und wollte meinen Kummer mit einem Schokoladen-Milchshake ersäufen. Oder vielleicht verwöhne ich mich täglich mit einem Schokoladen-Milchshake, auch wenn ich weiß, dass das eine so ungesunde Angelegenheit ist, dass sie mich durchaus vorzeitig unter die Erde bringen kann. Ein und dieselbe Verhaltensweise kann also gesund oder destruktiv sein.
Natürlich gibt es eine ganze Reihe von Verhaltensweisen oder Taten, die immer falsch sind. Aber auch sie sind niemals die Wurzel der Probleme des Betroffenen, sie sind stets ein Symptom für destruktive Zellerinnerungen, die bearbeitet und geheilt werden müssen.
Alle destruktiven Verhaltensweisen fallen in eine der folgenden beiden Kategorien: Selbstschutz oder Befriedigung der eigenen Bedürfnisse. Während Tracey in den ersten zwölf Jahren unserer Ehe unter Depressionen litt, verfolgte
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