Der Herr der Ringel: Die Bewährten (German Edition)
zerstören?«, sagte Doing. »Oder ihn ins Meer werfen?«
»Wir werden uns hüten, irgendetwas ins Meer zu werfen«, sagte E.On. »Und was die Zerstörung des Rings angeht: Wir wissen nicht, was tatsächlich passieren wird, wenn der Plan gelingt. Wir hoffen, dass es nichts Schlimmes ist.«
»Dann ist es also auch keine gute Idee, den Ring zu zerstören?«, sagte Doing.
»Den Ring zu zerstören, ist einwandfrei!«, sagte Ranndarf. »Es ist eine schlechte Idee unter vielen, deshalb wird Saubohn niemals damit rechnen. Dadurch gewinnen wir das alles entscheidende Überraschungsmoment!«
E.On wandte sich zum Flipchart um, las die Wahlmöglichkeiten laut vor und ließ darüber abstimmen. Am Ende stimmten alle für Nummer vier. Außer Doing und Grummli, die bei Nummer drei blieben, da dies die kostengünstigere Lösung war.
»Dann ist es beschlossen«, sagte E.On. »Wir werden den Alleinen Ring vernichten, indem wir ihn in die Kluft-die-schicksalhaft-klafft werfen. Aber wer soll das machen?«
»Ist ja schon gut, Sie können mit Ihren Andeutungen aufhören!«, sagte Milbo. »Ich werde mich zu dieser heroischen Queste aufmachen. Die Medienaufmerksamkeit wird mir helfen, die Verkäufe meiner Autobiografie anzukurbeln. Allerdings muss ich jetzt ein neues Ende verfassen. Zu schade, denn mir gefällt das jetzige Ende: Gut gemacht, Schwein, gut gemacht. Nun gut. Wann wäre ein guter Zeitpunkt, um von Promo den Ring zurückzuerhalten? Ich vermute, ich muss irgendwas unterschreiben oder so.«
»Nein, Milbo«, sagte Ranndarf. »Danke für Ihr Interesse, aber wir haben bei diesem Projekt in eine andere Richtung gedacht.«
»Wirklich?«, sagte Milbo. Er zögerte. »Ich weiß! Ihr lasst Schnäbelchen, den König der Adler, zur Kluft-die-schicksalhaft-klafft, fliegen und den Ring aus großer Höhe abwerfen! Sie sind ein Genie! Eine schnelle und narrensichere Lösung.«
»Nein, wir denken eher an jemanden wie Sie, nur jünger. Nehmen Sie es mir nicht übel.«
»Das ist Altersdiskriminierung!«, sagte Promo. »Das dürfen sie nicht mit dir machen, Onkel Milbo!«
Die Türen zum Ballsaal öffneten sich, und das Mittagessen wurde hereingebracht. Speck-Salat-Tomaten-Sandwiches von Bauer Abgott und vegetarisches Chili von Björks Hof. Damit vergaß Promo, dass er den Weißen Rat wegen Altersdiskriminierung anzeigen wollte. Denn das Chili schmeckte ihm ausgezeichnet. Nachdem sie Kaffee getrunken und ein bekömmliches Dessert verspeist hatten, rief E.On sie wieder zur Sitzung.
»Heute Nachmittag«, sagte er, während ein paar Nachzügler eintrudelten, »müssen wir entscheiden, wer den Ring zum Schreck-lass-nach-Berg nach Schmoddor bringt und ihn dort in die Kluft-die-schicksalhaft-klafft wirft. Ich hoffe, wir gelangen bald zu einer Entscheidung, damit wir früher Feierabend machen können. Wer nimmt den Ring? Jemand wie Milbo, nur jünger. Wer ihn nimmt, sollte gut schleichen können und, wenn möglich, bereits Erfahrung mit dem Alleinen Ring haben. Und vorzugsweise ein Freiwilliger.« Alle starrten Promo an.
»Ich nehme den Ring«, sagte er. »Aber ich kenne den Weg nicht.«
»Ausgezeichnet!«, sagte Ranndarf. »Promo trägt den Ring. Und er braucht eine Straßenkarte.«
»Ich bin erleichtert«, sagte E.On. »Dann müssen wir die Kette, an der der Ring hängt, nicht neu anpassen.«
»Herr E.On«, sagte Spam, der den ganzen Vormittag lang kein einziges Wort gesprochen hatte. »Dürfte ich fragen, ob Herr Muffin denn alleine reisen wird?«
»Nein, wirklich!«, sagte E.On. »Welch wundervolle Selbstlosigkeit Ihrerseits. Sie werden ihn ganz bestimmt begleiten, Spam! Jemand muss dafür sorgen, dass er nicht von seiner Aufgabe abkommt.«
»Oh«, sagte Spam leise. »Darauf wollte ich nicht hinaus, aber, nun ja, selbstverständlich …«
Kapitel XV
Der Ring fliegt für
den Winter nach Süden
Kurz vor Beginn der Happy Hour versammelten sich die Wobbits ihrerseits zu einer informellen Sitzung. Madi und Pipi waren sehr unzufrieden.
»Von euch beiden war heute Vormittag nicht die Rede«, erklärte Milbo. »Ich nehme an, Promo und Spam werden ohne euch gehen. Ihr werdet nach Hause geschickt und bekommt womöglich ein paar Werbegeschenke mit.«
»Das ist doch die reinste Verarsche!«, sagte Pipi. »Was willst du damit sagen, dass wir nicht mitgehen?«
»Genau!«, pflichtete ihm Madi bei. »Ihr braucht mich! Was, wenn ihr Pferde mieten müsst? Oder eine weitere Wohnungseinweihung organisieren müsst?«
»Was habt ihr denn?«, sagte
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