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Der Herr des Traumreichs

Der Herr des Traumreichs

Titel: Der Herr des Traumreichs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sara Douglass
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ächzte und quietschte und schaukelte, als tue er sein Bestes.
    »Nach unten geht es immer schneller als nach oben, Sire. Habt Geduld.«
    Aber Cavor hörte den Zweifel in seiner Stimme. »Ich will von hier weg, Furst.«
    Furst grinste gehässig. Natürlich. Das konnte er sich schon denken.
    Cavors Lippen wurden schmal, als er Fursts Mienenspiel bemerkte. »Wir sitzen beide im selben Boot«, begann er, doch dann unterbrach er sich verwirrt. »Was war das?«
    Furst fuhr herum. Der Aufzug schwankte noch heftiger. Der Aufseher hielt sich nur mit Mühe auf den Beinen.
    Schwaches smaragdgrünes Licht sickerte durch Eisengerüst und Drahtgitter.
    Im nächsten Augenblick hatte Furst das Licht vergessen, denn Cavor stöhnte laut auf und fiel um wie ein gefällter Baum. Als er wieder aufstehen wollte, waren seine rechte Schulter und der rechte Arm wie festgenagelt. Er konnte sie nicht mehr vom Boden lösen.
    »Das Mal«, keuchte Cavor, und der Schmerz grub tiefe Falten in sein Gesicht. »Es wird schwer… so schwer.« Wieder versuchte er ächzend, sich zu erheben, doch dann schrie er auf und drehte sich zappelnd um die Stelle, wo Arm und Schulter festsaßen. »Stein! Das Mal verwandelt sich in Stein!«
    Der Aufzug verlangsamte seine Fahrt.
    Garths Bestürzung schlug um in staunende Verwunderung. Die Smaragdwände wurden rasch klarer, und dahinter tummelten sich Fische und andere Meerestiere. Er drehte sich langsam um sich selbst und wußte nicht, wohin er zuerst schauen sollte.
    Maximilian beobachtete ihn lächelnd, dann suchte er Dravas Blick. Der Herr des Traumreichs nickte ihm zu, und Maximilian schritt an ihm vorbei tiefer in den Stollen hinein.
    Drava und Ravenna folgten, immer noch Hand in Hand, und Garth und Egalion, beide wie betäubt von den Bildern, die auf sie einstürmten, eilten hinterher.
    Der Stollen hatte immer noch so viele Windungen wie früher.
    An der dritten Biegung traf Maximilian auf die erste Sträflingskolonne. Gefangene und Wärter kauerten mit glasigen Augen am Boden und wußten nicht, ob sie noch lebten oder, ohne es zu merken, bereits gestorben waren.
    Im zarten Licht der Smaragdwände wirkte der Schmutz, in dem sie lebten, noch erniedrigender, noch menschenunwürdiger als im flackernden Schein der Fackeln.
    Maximilian trat mit aufmunterndem Lächeln auf die Gruppe zu und hockte sich nieder. Die Männer starrten ihn aus großen, entsetzten Augen an, aber sie regten sich nicht.
    »Drava«, fragte Maximilian ruhig, ohne die Kolonne aus den Augen zu lassen, »willst du mir helfen?«
    »Natürlich«, antwortete Drava.
    »Erkennt Ihr mich?« fragte Maximilian die Männer.
    Schweigen. Dann stieß einer der Sträflinge mit heiserer Stimme hervor. »Ihr seid Maximilian, der verschollene Prinz.«
    Maximilian zeigte sein strahlendes Lächeln, und die Männer wurden sichtlich ruhiger. »Ja, ich bin Maximilian, der verschollene Prinz. Ich hatte mich unter das Hangende verirrt… wußtet Ihr das?«
    Diesmal antwortete einer der Wärter: »Ich… wir hatten Gerüchte gehört.«

    »Ich hatte mich unter das Hangende verirrt, aber ich fand wieder heraus, und das könnt auch Ihr. Sagt mir, wollt Ihr wieder über Tage zurück?«
    »Und was erwartet uns über Tage?« rief ein Mann mit rauher Stimme. »Wir sind verurteilte Verbrecher. Ausgestoßene.«
    Maximilian schwieg lange. »Es sieht so aus«, sagte er endlich sehr leise, »als wäre ich jetzt König. Und deshalb möchte ich Euch die gleiche Strafe auferlegen, die man über mich verhängt hat.« Ein Lächeln umspielte seine Lippen und nahm seinen Worten die Strenge. »Ich verurteile Euch, dem Reich zu dienen. Ich brauche eine Ehrengarde. Jemand, der mir den Rücken deckt und meine Leibfahne trägt. Wollt Ihr zu dieser Garde gehören? Wollt Ihr mir und mir allein die Treue schwören?«
    »Ihr wollt solche wie uns haben?« fragte ein Mann.
    »Ihr vergeßt, daß ich einer von Euch war«, antwortete Maximilian, und seine Stimme schwankte vor Rührung. »Ich wäre stolz darauf, Männer wie Euch bei mir zu haben. Was ist, wollt Ihr mir nun die Treue schwören?«
    Nun gab es kein Halten mehr. »Ja!« schrie erst ein Mann, dann ein zweiter, und schließlich stimmten auch alle anderen ein.
    Mit schrillem Klirren fielen ihnen die Ketten ab.
    »Ich danke dir, Drava«, flüsterte Maximilian und streckte die Hand aus. Alle Männer, Wärter und Sträflinge gleichermaßen, küßten sie und leisteten ihm den Treueid.
    Garth stand daneben und war überwältigt. Endlich erhoben

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