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Der Hexer - GK579 - Das Haus am Ende der Zeit

Der Hexer - GK579 - Das Haus am Ende der Zeit

Titel: Der Hexer - GK579 - Das Haus am Ende der Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Verschiedene
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war mitten im Schritt stehengeblieben und blickte mich stirnrunzelnd an. »Was ist los?« fragte er alarmiert.
    Ich schluckte. Bittere Galle sammelte sich unter meiner Zunge. Instinktiv wich ich ein Stück von der Tür zurück. Ein eisiger Schauer raste über meinen Rücken, als ich an die ekelerregende Spinne zurückdachte. Ich habe nie unter Arachnophobie gelitten, aber dieses Tier war das mit Abstand Ekelhafteste, das mir jemals untergekommen war.
    »Stimmt irgend etwas nicht?« fragte Boldwinn leise. Ein seltsames Funkeln trat in seine Augen. »Sie sind blaß geworden, junger Mann.«
    Ich schwieg noch einen Moment, riß mich mit aller Gewalt zusammen und drängte das Ekelgefühl, das in meiner Kehle emporstieg, zurück. »Das kann man wohl sagen, daß etwas nicht stimmt«, antwortete ich. Meine Stimme zitterte vor Erregung. »Sie wollen mir nicht im Ernst dieses ... dieses sogenannte Zimmer anbieten, oder?«
    Boldwinn blinzelte, tauschte einen fragenden Blick mit Howard und trat mit einem entschlossenen Schritt an mir vorbei. Seine Hand fiel auf die Türklinke und schlug sie mit unnötiger Wucht herunter. Die Tür flog krachend zurück und prallte drinnen gegen die Wand.
    Ich unterdrückte im letzten Augenblick einen überraschten Aufschrei. Das Zimmer war sauber. Auf dem Boden lagen die gleichen kostbaren Teppiche wie draußen in der Halle. Der Kronleuchter unter der Decke verbreitete sanftes gelbes Licht, und im Kamin brannte ein behagliches Feuer. Das Bett, das soeben noch ein zerwühlter, mit halb vermoderten stinkenden Lumpen bedeckter Trümmerhaufen gewesen war, war sauber bezogen; die Decke einladend ein Stück zurückgeschlagen. Auf der Nachtkonsole standen eine Flasche Wein und ein sauberes Glas.
    Boldwinn blieb einen Augenblick unter der Tür stehen, blickte demonstrativ nach beiden Seiten und wandte sich dann mit einem übertrieben geschauspielerten Stirnrunzeln an mich.
    »Ich ... sagte bereits, daß das Zimmer vielleicht nicht ganz Ihren Ansprüchen gerecht wird«, sagte er gedehnt. »Aber es ist sauber und wird für eine Nacht genügen. Immer noch besser als ein Wagen auf einer kalten Straße, oder?«
    Ich suchte vergeblich nach Worten. Was ich sah, war unmöglich! Das Zimmer war der reinste Müllhaufen gewesen, vor weniger als zehn Sekunden.
    »Was ist mit dir, Rob... Richard?« fragte Howard leise. Seine Stimme klang besorgt.
    »Nichts«, antwortete ich. Es fiel mir schwer, überhaupt zu sprechen. Mühsam schüttelte ich den Kopf, lächelte gequält, blickte verwirrt von Howard zu Boldwinn und zurück. »Nichts«, sagte ich noch einmal. »Es ist in Ordnung. Verzeihen Sie, Mister Boldwinn. Ich ... muß mich getäuscht haben.«
    Boldwinn zog eine Grimasse. »Die Fahrt war sehr anstrengend, wie?« fragte er.
    Ich verzichtete auf eine Antwort, ging an ihm vorbei und schloß die Tür; so heftig, daß Boldwinn sich mit einem Satz in Sicherheit bringen mußte, wollte er nicht die Klinke ins Kreuz bekommen. Mein Herz hämmerte. Für einen Moment drohte so etwas wie Panik meine Gedanken zu übermannen, während ich mich in dem großen, von behaglicher Wärme erfüllten Zimmer umsah. Alles wirkte glänzend und frisch und sauber, als wäre es mit großer Liebe eigens für mich hergerichtet worden.
    Aber ich war doch nicht verrückt! Ich wußte doch, was ich gesehen hatte!
    Mein Blick suchte den Spiegel über dem Kamin. Für einen Moment wünschte ich mir fast, das Zimmer darin in seinem alten, verwüsteten Zustand zu sehen, aber alles, was ich gewahrte, war mein eigenes Spiegelbild.
    Ich erschrak, als ich mein eigenes Gesicht sah. In meinen Augen lag ein gehetzter, wilder Ausdruck, meine Wangen waren eingefallen, und meine Haut war bleich und von feinen, glitzernden Schweißperlen bedeckt. Mühsam riß ich mich von dem Anblick los, wandte mich um und ging zum Bett.
    Meine Reisetasche stand, geöffnet, aber nicht ausgepackt, an seinem Fußende. Carradine mußte unser Gepäck bereits aus dem Wagen geholt und in die Zimmer gebracht haben. Erneut überlief mich ein eisiger Schauer, als ich an den schwachsinnigen, verkrüppelten Diener Boldwinns dachte. Unsere Situation kam mir mit jedem Augenblick unwirklicher vor: ein halb verfallenes Haus mitten im Wald, bewohnt von einem Exzentriker, der noch dazu einen verkrüppelten Diener hatte ... das Ganze hätte die perfekte Vorlage für einen zweitklassigen Gruselroman sein können – aber doch nicht die Wirklichkeit!
    Ohne selbst so recht zu wissen, warum, packte ich

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