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Der Hexer - GK579 - Das Haus am Ende der Zeit

Der Hexer - GK579 - Das Haus am Ende der Zeit

Titel: Der Hexer - GK579 - Das Haus am Ende der Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Verschiedene
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schwachsinnig. Aber ihr Geist ist verwirrt.« Er machte eine entsprechende Bewegung zur Stirn. »Sie hat sich mit Mächten eingelassen, denen sie nicht gewachsen ist, Robert. Sie ist nicht böse; nicht wirklich. Früher war sie sogar ein ausgesprochen liebenswerter Mensch. Und es wird sehr viel Zeit und Geduld nötig sein, sie wieder zu dem Menschen zu machen, der sie war.«
    »In Salem«, fügte ich hinzu.
    Howards Blick verfinsterte sich. »Bitte, Robert«, sagte er leise. »Fang nicht ...«
    »Du verschweigst mir etwas«, unterbrach ich ihn. Rowlf, der die ganze Zeit schweigend und mit geschlossenen Augen neben Howard gehockt und so getan hatte, als schliefe er – ohne daß ich darauf hereingefallen wäre – hob träge das linke Augenlid und blinzelte mich an.
    »Du verschweigst mir sogar eine ganze Menge«, fuhr ich in scharfem, beinahe aggressivem Ton fort. »Du hast mir weder gesagt, wohin ihr Priscylla bringt, noch, was dort mit ihr geschieht.«
    »Weil ich es nicht weiß«, behauptete Howard. »Auch Dr. Gray weiß es nicht, und das ist auch gut so. Es geschieht zu unserer und ihrer Sicherheit. Die Menschen, mit denen wir zusammenarbeiten, sind sehr vorsichtig. Auch sie wissen nicht, wer wir sind. Wir haben mächtige Feinde, weißt du, und wir müssen damit rechnen, daß einer von uns in ihre Hände fällt. Was er nicht weiß, kann er nicht preisgeben.« Er lachte. »Das ist ein uralter Trick, den zum Beispiel Spionageringe verwenden, um ...«
    »Du weichst mir schon wieder aus«, unterbrach ich ihn. »Was hatten deine Worte zu bedeuten? Salem ist seit über hundert Jahren zerstört, und Priscylla ...«
    »Lyssa«, sagte Howard ruhig. »Ihr wirklicher Name ist Lyssa.«
    »Das ändert nichts daran, daß Salem vor einem Jahrhundert vernichtet worden ist.«
    »Isses nich«, nuschelte Rowlf. Ich hielt verstört inne und sah ihn an. Rowlf gähnte, ohne sich die Mühe zu machen, dabei etwa die Hand vor den Mund zu nehmen, kratzte sich mit den Fingern an seinem Stoppelbart und blickte mich triefäugig an. Sein Bulldoggengesicht wirkte verschlafen.
    »Rowlf hat recht«, sprang Howard hilfreich – und eine Spur zu schnell – ein. »Salem wurde nicht vernichtet, wie die meisten glauben. Es gab ein Pogrom, bei dem Dutzende von Menschen getötet wurden, aber der Ort selbst existiert noch heute. Ich war dort, vor ein paar Jahren. Damals habe ich Lyssa – Priscylla – getroffen.«
    Ich glaubte ihm kein Wort. Es hätte nicht einmal meines Talentes, Wahrheit von Unwahrheit zu unterscheiden, bedurft, um zu erkennen, daß er log. Aber warum? Welchen Grund sollte er haben, mich zu belügen? Außer dem, daß er glaubte, mich vor irgend etwas schützen zu müssen ...
    »Lyssa«, murmelte ich. »Das ist ihr richtiger Name?«
    Howard nickte.
    »Und weiter?«
    »Weiter?«
    »Kein Nachname, keine Familie, nichts?«
    Howard druckste herum. Er kam mir vor, als hätte ich ihn gefragt, warum er statt der Herrentoilette die Suppenschüssel benutzt habe.
    »Ich weiß es nicht«, sagte er schließlich. Eine weitere Lüge. »Und es spielt auch keine Rolle.« Er seufzte, blickte wieder aus dem Fenster und fuhr, ohne mich anzusehen, fort: »Es ist nicht mehr weit bis Glasgow, Robert. Wenn der Wagen pünktlich am Bahnhof ist, dann können wir gleich weiterfahren. Wir sollten noch etwas essen, solange Zeit ist. Später werden wir keine Gelegenheit mehr dazu haben.« Er stand auf. »Laß uns in den Speisewagen gehen.«
    Ich starrte ihn finster an, aber diesmal ignorierte er meinen Blick, lächelte sogar und wandte sich mit einer abrupten Bewegung zum Gehen.
    ** *
    Matthew Carradine hielt die Laterne so, daß der Lichtschein durch die halb offenstehende Tür des Hauses fiel. Im Zentrum des flackernden, weißgelben Kegels erschienen Staub und Unrat, Bruchstücke von vermoderten Möbeln und dunkle, unidentifizierbare Klumpen – und die halb verwischten Spuren menschlicher Füße.
    »Sie waren hier«, sagte Carradine. »Vor nicht allzu langer Zeit.«
    Boldwinn trat mit einem raschen Schritt neben ihn, beugte sich vor und starrte einen Moment auf die durcheinanderlaufenden Fußspuren. Seinem Gesichtsausdruck nach zu schließen, sagten ihm die Abdrücke im Staub nicht sehr viel. »Sind Sie sicher, Carradine?« fragte er. Seine Stimme klang eisig; der einzige Ausdruck, der überhaupt darin mitschwang, war Verachtung.
    Carradine sah wütend auf. »Hören Sie, Boldwinn«, schnappte er. »Ich ...«
    Boldwinn brachte ihn mit einer zornigen Bewegung

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