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Der Hexer - NR01 - Das Erbe der Dämonen

Der Hexer - NR01 - Das Erbe der Dämonen

Titel: Der Hexer - NR01 - Das Erbe der Dämonen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Verschiedene
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Rauschen zu vernehmen.
    Meine Hände meldeten sich mit pochenden Schmerzen. Ich löste meinen Blick von der wogenden Finsternis unter mir, biß die Zähne zusammen und versuchte, mich mit einem Klimmzug auf den Balken hinaufzuziehen.
    Aber es blieb bei einem Versuch.
    Meine Schultermuskeln schienen zu explodieren. Der Schmerz war so heftig, daß ich um ein Haar den Halt verlor und mich nur mit letzter Kraft festzuklammern vermochte. Die Bewegung trieb den Holzsplitter noch tiefer in meine Hand. Ich schrie auf und begann wie wild mit den Beinen zu strampeln. Im letzten Moment begriff ich, daß ich auf dem besten Wege war, in Panik zu geraten und so meine letzte Chance zu verspielen.
    Wäre ich in der magischen Kunst schon geübter gewesen, ich hätte mich mit Leichtigkeit retten können. Doch ich stand erst am Anfang des Weges. Das geheimnisvolle Erbe meines Vaters eröffnete sich mir nur langsam. Ich mußte mir aus eigener Kraft helfen.
    Ich wartete also, bis meine Muskeln aufgehört hatten, sich wie glühende Drähte in meinen Körper fressen zu wollen. Dann biß ich erneut die Zähne zusammen, löste ganz langsam die rechte Hand von ihrem Halt und versuchte sie zu heben, um den Holzsplitter herauszubekommen. Der Schmerz trieb mir die Tränen in die Augen. Warmes Blut lief klebrig an meinem Arm hinunter, aber ich machte weiter, biß die Zähne zusammen und bekam den reißenden Dorn schließlich aus dem Fleisch.
    Langsam, unendlich langsam hangelte ich mich an dem Balken entlang auf die offenstehende Tür zu. Die Strecke war nicht weit – vielleicht dreißig Inch – aber es hätten genausogut dreißig Meilen sein können. Meine Muskeln begannen, mir den Dienst zu versagen. Der Abgrund unter mir schien an meinen Beinen zu zerren wie ein unsichtbarer Sog.
    Dann hörte ich das Geräusch.
    Im ersten Moment klang es wie ein tiefes, mühevolles Stöhnen, dann steigerte es sich zu einem widerwärtigen Schmatzen und Saugen, gefolgt von einem sonderbar feuchten Schleifen. Ein Gleiten und Tasten, als...
    Ja – als kröche etwas zu mir herauf!
    Ein gellender Schrei brach über meine Lippen, als ich in die Tiefe sah.
    Der Abgrund unter mir war nicht mehr leer!
    Was ich für Dunkelheit gehalten hatte, war in Wirklichkeit eine gigantische, sich windende Masse aus schwarzem Fleisch, ein Nest peitschender Schlangen und Tentakel, das unter mir wogte und zitterte wie schwarze Lava, die aus dem Schlund eines Vulkans emporsteigt.
    Und noch während ich hinsah, lösten sich zwei, drei Peitschenarme aus der Masse und griffen mit zitternden unsicheren Bewegungen nach mir!
    Ich schrie auf und hangelte mich mit verzweifelter Kraft auf die Tür zu.
    Ich war nicht schnell genug. Ein armdicker, von Narben und Pocken übersäter Arm griff an mir vorbei, holte wie in einer spöttischen Verbeugung aus und schlug wuchtig gegen die offenstehende Tür. Der Hieb spaltete das Holz und warf sie ins Schloß.
    Im gleichen Moment berührte etwas beinahe sanft mein rechtes Bein.
    Ich brüllte vor Schrecken und Ekel und riß verzweifelt den Fuß zurück. Ich spürte einen harten Ruck, gefolgt von einem Brennen, als wäre meine Haut mit ätzender Säure in Berührung gekommen. Schwarze Schatten griffen nach meinen Beinen, und der Arm, der die Tür zugeschmettert hatte, näherte sich mit tastenden Bewegungen meinem Gesicht. Wo er das Holz des Balkens berührte, begann sich dünner Rauch in die Höhe zu kräuseln.
    Ich riskierte alles. Jeden Gedanken an Gefahr und Schmerz ignorierend, spannte ich noch einmal die Muskeln, holte mit den Beinen Schwung –
    und zog mich auf den Balken hinauf.
    Die peitschenden Arme unter mir griffen ins Leere. Für einen Moment glaubte ich ein wütendes, enttäuschtes Zischen zu hören, dann verstärkte sich das Brodeln der schwarzen Masse. Ein ganzer Wald peitschender Tentakel und zitternder Nervenfäden schoß wie eine grausame Flutwelle auf mich zu. Gleichzeitig zuckte der Tentakel, der sich um meinen Balken gewickelt hatte, hoch und schlug nach meinem Gesicht.
    Ich duckte mich, verlor dabei auf dem kaum handbreiten Balken beinahe den Halt und hieb instinktiv mit dem Arm nach dem Ding.
    Es war ein Gefühl, als hätte ich in weiches, widerliches warmes Gelee geschlagen. Ein brennender Schmerz zuckte durch meinen Arm, und ein Teil meiner Jacke begann zu schwelen.
    Aber der Hieb hatte das Ding zurückgeschleudert.
    Für einen Moment hatte ich Luft. Mit verzweifelter Kraft richtete ich mich auf, streckte beide Arme aus und

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