Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Hexer - NR01 - Das Erbe der Dämonen

Der Hexer - NR01 - Das Erbe der Dämonen

Titel: Der Hexer - NR01 - Das Erbe der Dämonen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Verschiedene
Vom Netzwerk:
hatte, und steckte ihn in meine Rocktasche. Dann wandte ich mich um und ging zum Fenster, um den zweiten Stein zu suchen, fand ihn aber nicht.
    »Wenn Sie Ihren Shoggotenstern suchen«, sagte der Fremde ruhig, »dann muß ich Sie enttäuschen.«
    Ich erstarrte. Seine Stimme hatte sich nicht verändert, sondern klang noch immer so freundlich und sanft wie bisher, aber ich glaubte trotzdem einen mißtrauischen, beinahe lauernden Ton in ihr zu hören.
    Mit betont langsamen Bewegungen drehte ich mich zu ihm herum und starrte ihn an. »Was... meinen Sie damit?« fragte ich gedehnt.
    Der Junge lächelte. »Ich fürchte, er ist verloren«, sagte er ruhig. »Ich mußte ihn opfern, um Ihr Leben zu retten.«
    Ich schwieg einen Moment, starrte ihn an und suchte vergeblich nach einer passenden Ausflucht. Plötzlich erinnerte ich mich wieder, daß er irgend etwas in die Tiefe geschleudert hatte, Sekunden, ehe das Ungeheuer verging.
    »Sie... kennen das Geheimnis dieser Steine?« fragte ich vorsichtig.
    »Natürlich«, antwortete er. »Wäre es nicht so, hätte ich Sie kaum retten können, nicht wahr?« Ein mißtrauisches Funkeln blitzte in den dunklen Augen meines Retters auf. »Wer sind Sie, daß Sie sechs Shoggotensterne und ein ganzes Sammelsurium magischer Utensilien mit sich herumschleppen?«
    »Sie haben –« Mein Blick fiel auf die Koffer, die aufgeklappt am Fußende des Bettes standen. Ihr Inhalt war durchwühlt und zum Teil auf dem Fußboden verteilt. »Sie haben mein Gepäck durchsucht?«
    Der andere nickte. »Sicher. Ich weiß immer gerne, mit wem ich es zu tun habe. Sie nicht?«
    »Doch«, antwortete ich, weitaus weniger freundlich als bisher. »Wer sind Sie, zum Beispiel?«
    Der Junge lächelte. »Jemand, der Ihnen das Leben gerettet hat«, antwortete er. »Und falls Ihnen das noch nicht genügt, nennen Sie mich Shannon.«
    »Shannon?« wiederholte ich. »Ist das Ihr Vor- oder Nachname?«
    »Shannon reicht«, antwortete er. »Und jetzt hören Sie mit dem Unsinn auf. Ich bin nicht Ihr Feind. Es sieht eher so aus, als hätten wir gemeinsame Gegner.« Er deutete mit einer Kopfbewegung zum Bad und stand auf. Ich bemerkte, daß er ein gutes Stück kleiner war als ich. Aber seine Bewegungen waren ungleich geschmeidiger und kraftvoller. Seine schmale Gestalt und die Zartheit seines Gesichtes täuschten.
    »Wie heißen Sie eigentlich?« fragte er plötzlich. »Ich habe keinerlei Papiere bei Ihnen gefunden.«
    Ich wollte ihm geradeheraus Antwort geben, als sich irgend etwas in meinem Innern sträubte, ihm meinen richtigen Namen zu nennen. »Jeff«, sagte ich, »Jeff Williams.«
    »Wir sollten zusehen, daß wir aus diesem Haus verschwinden, Jeff«, sagte er. »Jemand könnte Ihre Schreie gehört haben. Und ich bin nicht sicher, daß es wirklich vernichtet ist. Solange wir in dieser Stadt bleiben, sind wir in Gefahr.«
    »Es?« wiederholte ich. »Wovon reden Sie?«
    Shannons Lippen zuckten unwillig.
    »Hören Sie auf!« sagte er zornig. »Ich finde Notizen über die GROSSEN ALTEN in Ihrem Koffer, Sie haben magische Steine und sind gerade dabei, sich von einem Shoggoten auffressen zu lassen, als ich Sie finde – und Sie wollen mir erklären, Sie wüßten nicht, wovon ich rede?«
    Einen Moment lang blickte ich ihn noch unentschlossen an, dann verscheuchte ich meine Bedenken und lächelte verlegen. »Sie haben recht, Shannon«, sagte ich. »Tut mir leid. Ich... bin es nicht gewohnt, mit irgend jemandem so offen über dieses Thema reden zu können, wissen Sie? Ich bin auf dem Weg zur Miscatonic-Universität. Ich treffe dort jemanden.«
    »Die Universität?« Shannon überlegte einen Moment. »Warum nicht?« sagte er schließlich. »So wie die Dinge liegen, ist das möglicherweise der einzige Ort, an dem wir sicher sind. Es wird zurückkommen, wenn wir hier in der Stadt bleiben. Würde es Ihnen etwas ausmachen, wenn ich Sie begleite, Jeff?«
    »Nicht im mindesten«, antwortete ich impulsiv.
    Shannon nickte. »Gut«, sagte er. »Es scheint, als hätten wir nicht nur gemeinsame Feinde, sondern auch gemeinsame Interessen. Ich... bin nämlich aus dem gleichen Grunde hier in der Stadt wie Sie. Ich suche jemanden.«
    »So?« sagte ich, ging an ihm vorbei und begann meine Kleider zusammenzuraffen und in den Koffer zu stopfen. »Und wen?«
    Shannon ging neben mir in die Hocke und räumte den zweiten Koffer ein. »Einen Freund«, sagte er. »Aber Sie werden ihn nicht kennen, wenn Sie nicht aus Arkham sind.«
    »Vielleicht kann ich Ihnen

Weitere Kostenlose Bücher