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Der Hexer - NR01 - Das Erbe der Dämonen

Der Hexer - NR01 - Das Erbe der Dämonen

Titel: Der Hexer - NR01 - Das Erbe der Dämonen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Verschiedene
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während der letzten sechs Stunden gefahren waren, war die Neu-Englands, aber ich hatte eher den Eindruck, in einem verarmten irischen Fischerdorf zu sein. Die Häuser waren klein und buckelig und kamen mir vor wie Tiere, die sich angstvoll aneinanderdrängten, grau und häßlich. In ihnen hausten sicher ebenso graue und angstvolle Bewohner.
    Ich verscheuchte den Gedanken, ging ein wenig schneller, um nicht den Anschluß zu verlieren, und trat hinter dem Kutscher in die Gaststube. Eine Welle erstickend warmer, verqualmter und nach Bier und Schweiß riechender Luft schlug mir entgegen. Der Eingang war so niedrig, daß ich den Kopf senken mußte, um nicht gegen den eichenen Türsturz zu stoßen.
    Als ich den Blick hob, bot sich mir ein so bizarres Bild, daß ich mitten im Schritt stehenblieb.
    Alle Möbel in dem niedrigen, verwinkelten Schankraum wirkten verdreht und schief. Bänke, Tische, Stühle und die roh gezimmerte Theke im Hintergrund waren krumm und bizarr und sahen aus, als wären sie in sich zusammengestaucht; alle Linien irgendwie in sich verdreht und falsch. An den Wänden hingen Bilder so abscheulichen Aussehens, daß sich mein Blick weigerte, auf ihnen zu verharren.
    Das Bizarrste aber waren die Leute, die sich in der Gaststube aufhielten.
    Es waren ungefähr ein Dutzend Männer, zumeist alt und in zerschlissene Arbeitsjacken gekleidet. Und jeder einzelne von ihnen war schrecklich verkrüppelt!
    Im ersten Moment empfand ich nichts als Ekel, einen so starken Abscheu, daß ich am liebsten auf dem Absatz herumgefahren und wieder zur Kutsche gestürmt wäre. Dann wich der Ekel und machte einem starken Gefühl von Mitleid Platz. Ich hatte kein Recht, auf diese bedauernswerten Kreaturen herabzusehen oder sie gar zu verachten.
    Langsam schloß ich die Tür hinter mir, ging zur Theke und wandte mich an den buckeligen Wirt, um ein kühles Bier zu bestellen.
    Wenigstens wollte ich es.
    Als ich seinem Blick begegnete, erstarrte ich.
    Der Ausdruck in seinen Augen war der gleiche wie der, den ich im Blick des sonderbaren Alten draußen gesehen hatte. Es war Angst.
    Angst vor mir!
    Ein polterndes Geräusch hinter meinem Rücken ließ mich herumfahren.
    Als ich den Raum betreten hatte, hatten seine sonderbaren Bewohner in kleinen Gruppen an den Tischen gesessen und leise miteinander geredet. Aber die Szene hatte sich in den wenigen Augenblicken, die ich abgelenkt gewesen war, vollkommen verändert!
    Auf bedrohliche Weise verändert...
    Es war ein Bild wie aus einem Alptraum. Die Männer hatten sich von ihren Stühlen erhoben und zu einem lockeren Halbkreis um mich und den Kutscher geschart.
    »Was... was bedeutet das?« keuchte ich. »Was geht hier vor?«
    Eine der bedauernswerten Kreaturen löste sich aus dem Halbkreis und trat einen Schritt vor, und ein neuerlicher Schrecken durchfuhr mich, als ich ihn näher betrachtete. Seine Beine waren unterschiedlich lang, was seinen Gang seltsam trunken erscheinen ließ und seine linke Hand hatte keine Finger. Sein Gesicht war in einem schauerlichen Grinsen gefangen. Nur eines seiner Augen konnte sehen; das andere war trüb und milchig wie eine Kugel aus weißem gesprungenem Glas. Torkelnd näherte er sich mir, hob die gesunde Hand und streckte sechs tastende, zitternde Finger nach meinem Gesicht aus.
    Sein dünner Mund öffnete sich, und eine dumpfe, verzerrt klingende Stimme ließ mich erstarren.
    »Du bist zurückgekehrt! Das ist dein Tod! Sieh, was du aus uns gemacht hast, du Teufel!«
    Der fürchterliche Anblick und seine völlig sinnlosen Worte ließen meine bisher mühsam aufrecht gehaltene Selbstbeherrschung vollends zerbrechen. Ich schrie auf, prallte zurück und stieß schmerzhaft mit dem Rücken gegen die Theke.
    Im gleichen Moment brach die Hölle los.
    Ein vielstimmiger Schrei ging durch die Reihe der Verkrüppelten, und wie auf ein geheimes Kommando hin stürzten sie sich wie ein Mann auf mich!
    Für Sekunden war ich gelähmt vor Schrecken und Überraschung. Eine Faust traf meine Lippe und ließ sie aufplatzen, gierige Finger zerrten an meinen Kleidern und Haaren, Hände rissen an meinen Armen, als wollten sie mir die Glieder aus dem Leib zerren, und eine gichtige graue Klaue schrammte über mein Gesicht und versuchte mir die Augen auszukratzen. Ich schrie auf, riß schützend die Arme vor das Gesicht und sank in mich zusammen, aber die Schläge und Tritte hörten nicht auf, sondern nahmen im Gegenteil noch zu.
    »Aufhören!« brüllte ich. »Zum Teufel, was soll

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