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Der Hexer - NR12 - Im Land der GROSSEN ALTEN

Der Hexer - NR12 - Im Land der GROSSEN ALTEN

Titel: Der Hexer - NR12 - Im Land der GROSSEN ALTEN Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Verschiedene
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Einen Moment lang war er sichtlich hin und her gerissen zwischen Gehorsam und der Verlockung, die Dagons Worte bedeuten mußten. Dann schüttelte er entschieden den Kopf.
    Dagon schnaubte. »Wie ihr wollt, ihr Narren«, sagte er zornig. »Dann bleibt doch und laßt euch umbringen!«
    Er fuhr herum, riß mich mit einer fast spielerischen Bewegung seiner unmenschlich starken Hände in die Höhe und stieß mich auf das Tor zu. »Du wirst deine Zukunft wiedersehen, Robert Craven!« höhnte er. »Denn ich brauche dich als Führer. Geh!«
    Ich wollte protestieren, aber Dagon war wie in einem Rausch. Mit einem entschlossenen Schritt trat er in das Tor hinein und zerrte mich hinter sich her.
    Es war ein Gefühl, als kämpfe man sich durch eine Wand aus unsichtbarer Watte. Der nachtdunkle Friedhof, der scheinbar zum Greifen nahe hinter dem Tor gelegen hatte, war noch immer vor uns, aber mit jedem Schritt, den Dagon tat, schien er um die gleiche Distanz zurückzuweichen.
    Aber er wurde auch realer.
    Und mit ihm...
    Es war ein beinahe unbeschreibliches Empfinden. Mit jedem Schritt, den wir uns durch das unsichtbare Nichts kämpften, wurde das Bild vor uns ein bißchen wirklicher, überzeugender, und gleichzeitig spürte, ich mit jedem Schritt mehr die Falle, die dahinter lauerte, die tödliche Illusion, die uns anlockte wie die Farben einer fleischfressenden Blüte die Fliege. Nichts von dem, was Dagon und ich zu sehen glaubten, war echt.
    Ich fiel ein wenig zurück – was Dagon in seiner Erregung nicht einmal zu merken schien – und ließ es zu, daß er vorauseilte, erst nur eine Handbreit, dann um mehrere Schritte.
    Als er vor mir aus der anderen Seite des Tores trat, blieb ich stehen. Ich wußte, was geschehen würde, eine halbe Sekunde, bevor Dagon ebenfalls stehenblieb und sich umsah.
    Der eisige Wind, der über den Friedhof strich und die Nacht mit unheimlichem Heulen erfüllte, verstummte. Dafür ertönte etwas wie ein dumpfer, lang nachhallender Trommelschlag, und die schwarze Kuppel, die sich über dem Friedhof spannte und bisher wie ein sternenloser Himmel ausgesehen hatte, verwandelte sich in das steinerne Dach einer ungeheuren, unterirdischen Höhle.
    Ein zweiter Trommelschlag erscholl, und mit ihm wehte ein unheimlicher, vibrierender Laut heran.
    Es waren Worte. Zwei Worte, die Dagon tausendmal besser kannte als ich, und tausendmal mehr hassen mußte: »Thul!« dröhnte die Nacht. »Thul! Thul Saduun. Thul Saduun. Thul Saduun!«
    Dagon keuchte. Plötzlich war der Ausdruck des Triumphes von seinen Zügen verschwunden, und statt dessen verwandelte sich sein Gesicht in eine Grimasse des Entsetzens.
    »Was ist das?« keuchte er. »Was bedeutet das, Robert Craven?«
    Thul Saduun! antwortete die Nacht. Thul Saduun. THUL SADUUN!
    Und dann erschien das Netz.
    Es war die gleiche Falle, aus der Shadow und ich im letzten Augenblick entkommen waren: ein Gespinst grauflackernder Energielinien, die im Nirgendwo begannen und an tausend Stellen von kleinen, pulsierenden grauen Klumpen wie schlagende Herzen miteinander verbunden waren. In seinem Zentrum hockte eine riesige zehnbeinige Scheußlichkeit, ein Ding wie eine Spinne, aber tausendmal schrecklicher.
    Und im gleichen Moment, in dem es Dagon erblickte, griff es an.
    Der Fischmann reagierte mit übermenschlicher Schnelligkeit. Seine Hand riß den Silberstab in die Höhe und zielte auf den Wächterdämon. Aber so schnell seine Bewegung war – die Spinne war schneller.
    Wie ein wirbelnder Ball aus Beinen und schwarzem Haar raste sie heran, rannte Dagon glattweg nieder und schnappte nach ihm. Ihre Mandibeln verfehlten seinen Arm, aber sie schlossen sich um seine Waffe, rissen sie ihm aus den Fingern und zerbrachen den daumendicken Metallstab wie einen trockenen Ast.
    Dagon schrie, rollte sich blitzschnell zur Seite und versuchte auf die Beine zu kommen, aber wieder war die Spinne schneller, fegte heran und begrub ihn mit ihrem gewaltigen Körper unter sich.
    Ich reagierte, ohne zu denken.
    Mit einem Satz war ich aus dem Tor und hinter den beiden ungleichen Gegnern und griff mit jenem Teil meines Geistes, das das magische Erbe meines Vaters war, nach dem Netz magischer Kräfte.
    Das gewaltige Gespinst erbebte wie unter einem Hieb. Dutzende der rauchigen Stränge zerrissen und zuckten wie peitschende Schlangenarme hin und her. Das Zentrum des Netzes, jenes große, knotiggraue Gebilde, in dem die Spinne gehockt hatte, erzitterte.
    Und im gleichen Moment ließ der Wächter von

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