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Der Hexer - NR12 - Im Land der GROSSEN ALTEN

Der Hexer - NR12 - Im Land der GROSSEN ALTEN

Titel: Der Hexer - NR12 - Im Land der GROSSEN ALTEN Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Verschiedene
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wußte nicht genau, was ich erwartet hatte – vielleicht ein neuerliches, scharfes Verhör von Dagon, endlose Fragen, vielleicht sogar Folter. Aber der Fischmann tat nichts dergleichen, sondern wandte sich nur in die Richtung zurück, aus der wir gekommen waren, und dirigierte die Scheibe dicht am Fuße des Kraterwalles entlang.
    Dann begann die Suche. Langsam, aber sehr zielstrebig, näherten wir uns der Stelle, an der ich aus den Schatten getreten war und plötzlich der Raubechse gegenübergestanden hatte.
    Der Gedanke führte einen anderen, unangenehmeren im Geleit. Drinnen, hinter den Wällen des gigantischen Kraters, hatte ich mich sicher gefühlt, allein durch die relativ sorglose Art, in der sich Dagon und seine Begleiter gaben. Aber hier draußen war eine Welt, die voller unbekannter Gefahren war. Der Riesensaurier, dem ich mit knapper Not entkommen war, war mit Sicherheit nicht der einzige seiner Art – dieser Zufall wäre wohl etwas zu groß gewesen.
    Mit einem allmählich stärker werdenden Gefühl der Bedrückung blickte ich mich um und hielt nach Anzeichen von Furcht oder Unsicherheit unter Dagons Begleitern Ausschau. Ich mußte nicht lange suchen. Die Männer waren ruhig, aber es war eine angespannte, von Angst bestimmte Art der Ruhe, und die, die mit den furchtbaren Silberstäben ausgerüstet waren, hielten ihre Waffen fester, als nötig gewesen wäre. Immer wieder wanderten ihre Blicke in den Himmel, als befürchteten sie einen Angriff aus dieser Richtung.
    Auch ich blickte nach oben, aber alles, was ich sah, war ein grellblauer Himmel und eine Sonne, deren gnadenloser Schein mir beinahe sofort die Tränen in die Augen trieb.
    Mittag war längst vorüber, als wir die Stelle erreichten, an die ich mich zu erinnern glaubte. Ich erkannte den Felsblock wieder, in dessen Schutz ich mich geflüchtet hatte und der jetzt zerborsten dalag, dann den Einschnitt in der Steilwand, hinter dem Shadow auf mich gewartet hatte. Die Flugscheiben landeten; und diesmal in einer Formation, die ganz und gar nicht mehr zufällig war, nämlich die unsere in der Mitte, während die fünf verbliebenen Kristallgebilde einen weit auseinandergezogenen Kreis ringsum bildeten.
    »Hier irgendwo muß es sein«, murmelte Dagon. »Nicht wahr?«
    Ich antwortete nicht, aber das schien auch nicht nötig zu sein, denn Dagon sprang ohne ein weiteres Wort in den Sand hinunter und begann – mit geschlossenen Augen und ausgestreckten Armen – wie ein Blinder in der Luft herumzutasten. Sserith und drei seiner Kameraden folgten ihm, die Silberstäbe wie Gewehre in den Armen.
    Endlose Minuten lang suchte Dagon weiter. Immer wieder blieb er stehen, öffnete die Augen und sah sich um, um sich zu orientieren, und immer wieder schüttelte er enttäuscht den Kopf und fuhr fort, wie ein Blinder herumzutorkeln. Darin blieb er stehen; so abrupt, als wäre er gegen ein Hindernis geprallt. Sein Kopf flog mit einem Ruck in den Nacken. Ein triumphierendes Lachen verzog seine dünnen Lippen.
    »Hier ist es!« keuchte er. »Das Tor! Barlaam hatte recht – die Verbindung besteht noch!«
    Er tat irgend etwas, das ich weder sehen noch verstehen konnte. Grauer, an Nebel erinnernder Rauch war plötzlich zwischen seinen Fingern, und trotz der grausamen Hitze, die wie eine Glocke über dem Land lag und jede Bewegung zur Qual werden ließ, glaubte ich, einen eisigen Lufthauch zu spüren, der aus dem Nichts kam.
    Das graue Wallen und Wogen zwischen Dagons Fingern wurde stärker. Ein nebelhafter, flackernder Umriß entstand und trieb wieder auseinander. Dagon fluchte, riß mit einer fast wütenden Bewegung die Arme hoch und schrie ein einzelnes, unverständliches Wort. Ein seidiger, reißender Laut erklang, und plötzlich war der Nebel wieder da, zuckend und peitschend wie ein lebendes Wesen, das gegen einen unsichtbaren Widerstand ankämpfte, zerfloß zu einem brodelnden, von unsichtbarem Wind gepeitschten Kreis – und verging wieder.
    Dagon fuhr mit einem zornigen Laut herum: Seine Rechte deutete auf mich. »Du!« befahl er. »Komm her!«
    Ich dachte nicht daran. Aber ich hatte mein Gegenüber unterschätzt. Dagon wartete eine halbe Sekunde, dann stieß er ein zorniges Knurren aus, fixierte mich aus seinen riesigen starren Fischaugen und –
    Ich schrie auf. Es war nicht die unwiderstehliche, hypnotische Macht, wie ich sie in Barlaams Gegenwart gespürt hatte, sondern etwas viel Profaneres. Purer Schmerz, der ohne den Umweg über meine Nerven direkt in mein

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