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Der Hexer - NR12 - Im Land der GROSSEN ALTEN

Der Hexer - NR12 - Im Land der GROSSEN ALTEN

Titel: Der Hexer - NR12 - Im Land der GROSSEN ALTEN Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Verschiedene
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die fünfzig Affenmenschen sein, die im wahrsten Sinne des Wortes aus dem Boden wuchsen und mit der Wut eines Volkes, das sich endlich an seinen Unterdrückern rächen konnte, über die Männer herfiel. Kein einziger von ihnen kam dazu, seinen Blitzstab einzusetzen. Es dauerte nur Sekunden, dann lag die Hälfte von Barlaams Kriegern tot oder kampfunfähig am Boden, während sich der Rest zu einem dichten, waffenstarrenden Kreis um Barlaam selbst zusammenzog.
    Mich selbst schienen die Urmenschen gar nicht zu beachten – fast, als hätte ihnen jemand gesagt, daß ich nicht zu Barlaams Männern gehörte!
    Wieder ertönte dieses helle, boshafte Summen, und ein ganzer Hagel von Pfeilen senkte sich wie tödlicher Regen auf das knappe Dutzend verbliebener Männer herab. Zwei, drei von ihnen sanken getroffen zu Boden, und die meisten anderen wurden mehr oder weniger schwer verletzt. Und wieder blieb ich verschont! Sollte etwa...?
    Das Licht einer neuen Sonne schien das Tageslicht zu überstrahlen. Vier, fünf der Angreifer wurden von dem unerträglich hellen Schein ergriffen und zerfielen zu Asche, und schon blitzte die tödliche Waffe ein zweites Mal auf; wieder fand der gleißende Tod seine Opfer. Diesmal verfehlte mich der dünne Blitz nur um Haaresbreite. Ich spürte einen Hauch ungeheurer Hitze wie höllischen Atem, warf mich instinktiv zurück und kroch auf Händen und Knien davon.
    Eine Gestalt tauchte vor mir auf, wie ich auf allen vieren robbend und mit schreckverzerrtem Gesicht. Dagon! Blitzartig griff ich zu, zerrte ihn am Handgelenk herum und deutete heftig gestikulierend in die Richtung, aus der die Angreifer kamen. Dagon schüttelte entsetzt den Kopf, schlug meine Hand beiseite und stemmte sich in die Höhe, um auf Barlaam und die Kristallscheiben zuzutaumeln.
    Ein weißblauer Blitz spaltete den Tag und fuhr wenige Handbreit vor seinen Füßen in den Boden. Dagon kreischte, brachte sich mit einem grotesk anmutenden Hüpfer in Sicherheit, als der Sand zu weißglühender Lava wurde, und rannte mit wehendem Mantel hinter mir her.
    Ein halbes Dutzend brauner, zottiger
    Gestalten tauchte vor uns auf – die meisten mit armlangen, dünnen Blasrohren bewaffnet, aus denen sie unablässig auf Barlaam und seine Krieger schossen.
    Aber auch die Silberstäbe forderten immer mehr Opfer. Ein knisternder Blitz zuckte wie ein feuriger Finger zwischen Dagon und mir hindurch und ließ einen hausgroßen Teil der Felswand in dunkelroter Glut aufflammen. Die Hitzewelle fegte uns von den Füßen. Ich überschlug mich, hatte plötzlich Augen, Nase und Mund voller glühendheißem Sand.
    Als ich wieder einigermaßen sehen konnte, blickte ich in Shadows schmales, von rabenschwarzem Haar eingerahmtes Gesicht.
    »Ich dachte mir, daß du noch lebst«, hustete ich.
    Shadows Lippen verzogen sich zur Imitation eines Lächelns. »Freu dich später darüber«, sagte sie hastig, während sie niederkniete und mir die Hand entgegenstreckte, um mir aufzuhelfen. »Wenn Barlaam nämlich den ersten Schrecken überwunden hat, kann sich das schnell ändern.«
    Wie um ihre Worte zu unterstreichen jagte eine weitere, knisternde Flammenzunge heran und ließ den Felsen aufglühen. Shadow zog instinktiv den Kopf zwischen die Schultern, riß mich in die Höhe und hetzte geduckt auf die Felswand zu, wobei sie mich wie ein Kind an der Hand hinter sich herzerrte.
    Plötzlich züngelte ein Blitz direkt nach Shadow, streifte ihre Schulter und schleuderte sie zu Boden.
    Shadow schrie auf. Ihr rechter Arm, die Schulter und ihr Haar standen in Flammen! Verzweifelt wälzte sie sich im Sand, versuchte das Feuer zu ersticken. Hastig schlug ich die Flammen aus, zerrte sie in die Höhe und hielt sie mit ausgestreckten Armen vor mich, um sie anzusehen. Ihr Haar war auf der rechten Seite von der Hitze gekräuselt, und ihr Gewand hing in Fetzen von Arm und Schulter, aber bis auf eine unangenehme Rötung ihres Gesichtes schien sie unverletzt.
    »Bist du in Ordnung?« fragte ich.
    Shadow nickte mühsam. »Ja«, murmelte sie benommen. »Mir ist nur ein wenig kalt. Laß uns irgendwo hingehen, wo wir uns wärmen können.«
    Verwirrt starrte ich sie an, dann gewahrte ich das spöttische Glitzern in ihren Augen und lachte befreit.
    Aber nur für eine halbe Sekunde. Genau bis zu dem Moment, in dem ein sonnenheller Blitz eine halbe Tonne Fels neben uns in brodelnde Lava verwandelte.
    Entsetzt blickte ich über die Schulter zurück. Das Bild hatte sich vollkommen verwandelt. Von

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