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Der Hexer - NR26 - Die Gruft der weissen Götter

Der Hexer - NR26 - Die Gruft der weissen Götter

Titel: Der Hexer - NR26 - Die Gruft der weissen Götter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Verschiedene
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ein Rascheln und Hantieren, schließlich hörte ich das Klicken von Metall, und plötzlich glomm dicht neben mir eine winzige gelbe Flamme auf. Sie verbreitete nicht viel Licht; eigentlich nur eine flackernde Kugel gelblicher Helligkeit, kaum viel größer als ein Kinderkopf. Aber in der fürchterlichen Schwärze, die uns umgab, erschien sie mir trotzdem blendend wie eine winzige Sonne.
    Es war Buffalo Bills Sturmfeuerzeug, das da einen Schimmer von Licht in die ewige Nacht unter der Erde brachte. Einen Moment lang stand Bill reglos da, blinzelte ein paarmal und wartete offensichtlich, bis sich seine Augen wieder halbwegs umgestellt hatten. Dann drehte er sich herum, hielt sein Feuerzeug ein wenig höher und näherte sich, die freie Hand tastend wie ein Blinder in den Bereich weiter Schwärze jenseits der winzigen Lichtkugel vorgestreckt, dem Tor.
    Oder der Stelle, wo das Tor einmal gewesen war.
    Selbst jetzt ließ mich der Gedanke an das, was jenseits der meterdicken Felswand lauerte, noch innerlich schaudern. Es war erst wenige Augenblicke her, seit der Felsen mit einem ungeheuren Krachen wieder zugeschlagen war; nicht mehr weit vom gierig aufgerissenen Maul des Sauriers entfernt, der uns hier hineingejagt hatte, und eine absurde Furcht stieg in mir empor:
    Für einen Moment mußte ich mich mit aller Macht gegen die aberwitzige Vorstellung wehren, der Schein von Codys Feuerzeug allein könne schon ausreichen, das Tor abermals aufzustoßen und die Bestie einzulassen, der wir mit knapper Not entronnen waren. Natürlich wußte ich mit einem Teil meines Bewußtseins, daß das völliger Blödsinn war. Aber die Nerven spielen einem sonderbare Streiche, wenn man ein gewisses Maß von Furcht erreicht hat.
    Ich verscheuchte den Gedanken, stand auf und beeilte mich, Cody zu folgen. Die Vorstellung, allein in der Dunkelheit zurückzubleiben, war mir unerträglich. Und ich schien nicht der einzige zu sein, dem es so erging. Auch Lancelot Postlethwaite und Annie schlossen sich Buffalo Bill an, während Sitting Bull sich ohnehin die ganze Zeit nicht vom Tor weggerührt hatte.
    Was ich im flackernden Licht des kleinen Feuerzeuges sah, ließ die dumpfe Furcht in meiner Seele abermals aufflackern. Der Anblick war so absurd, daß sich mein Verstand für einen Moment einfach weigerte, ihn als wahr zu akzeptieren. Es war vollkommen verrückt: Vor nicht einmal fünf Minuten waren wir alle durch ein gewaltiges steinernes Tor gestolpert.
    Aber jetzt war hier kein Tor mehr. Der Fels vor uns war massiv, künstlich geglättet zwar und kunstvoll bearbeitet, so daß die Umrisse eines Tores noch immer darauf sichtbar waren, komplett mit den gigantischen Scharnieren und einem ins Riesenhafte vergrößerten Riegel.
    Aber es waren eben nur die Umrisse eines Tores; nicht mehr. Der Fels war in Wahrheit so massiv, wie er nur sein könnte...
    »Da ist eine Fackel«, sagte Cody plötzlich. Seine Hand wies auf einen rostigen schmiedeeisernen Halter, der – ebenso wie sein Pendant auf der gegenüberliegenden Seite – in Augenhöhe neben dem Tor hing. Tatsächlich befand sich noch der Stumpf einer Pechfackel darin, wenn er auch so dick mit Staub verkrustet war, daß er sicherlich schon ein Jahrhundert hier hing; wenn nicht länger. Cody griff danach, blies den Staub herunter, so gut er konnte, und hielt die Flammen seines Feuerzeuges an den Stumpf. Er fing fast sofort Feuer.
    Auch wir anderen – wieder mit Ausnahme von Sitting Bull – nahmen uns jeder eine Fackel, von denen ein großer Vorrat unter der Halterung lag. In dem zusammengebackenen Staub, der den Stapel umgab, waren Spuren. Cody und Annie Oakley mußten sie so deutlich erkennen wie ich, denn einige davon waren noch nicht sehr alt. Aber sie zogen es offensichtlich vor, zu schweigen.
    Das Licht der Pechfackeln trieb die Dunkelheit hinter eine acht oder zehn Schritt entfernt liegende Grenze zurück, und wir konnten das Tor in seiner vollen Größe erkennen.
    Es war gigantisch. Der Fels war, mittels einer Technik, die ich mir nicht einmal vorstellen konnte, so glatt wie Glas geschliffen worden und über und über mit unverständlichen Buchstaben und kunstvoll aus dem Stein gehauenen Basreliefs bedeckt. Manche davon zeigten Dinge, die mir schlichtweg unverständlich waren, aber bei einigen der Zeichnungen hatte ich auch ein sonderbares Gefühl von Erkennen.
    Da waren Schiffe – vielleicht auch schwimmende Ungeheuer –, bemannt von hochgewachsenen Gestalten mit mächtigen Hörnerhelmen,

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