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Der Hexer - NR34 - Stirb Hexer

Der Hexer - NR34 - Stirb Hexer

Titel: Der Hexer - NR34 - Stirb Hexer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Verschiedene
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würde.
    Meine Erwartungen wurden erfüllt. Gray erstarrte mitten im Schritt, als er mich am Küchentisch sitzen sah. Sein Unterkiefer klappte herunter, und für einen Moment sah er ganz so aus wie jemand, der nichtsahnend um eine Ecke gebogen war und ein leibhaftiges Gespenst erblickt hatte. Aber er fing sich rasch wieder.
    »Robert?« fragte er. »Sind Sie schon auf – oder noch?«
    »Beides«, gestand ich, deutete mit einer Kopfbewegung auf einen freien Stuhl und gab Mary gleichzeitig zu verstehen, eine weitere Tasse zu bringen. »Ich konnte nicht schlafen, und Marys Kaffee hat mir geholfen, den Rest der Nacht zu überstehen. Was führt Sie mitten in der Nacht zu mir, Doktor?«
    Gray verbiß sich die Antwort, die ihm sichtlich auf der Zunge lag, nippte statt dessen an seinem Kaffee und klappte seinen Aktenkoffer auf, um einen Moment darin herumzukramen. »Ich hoffe, du hast dich mittlerweile wieder in London eingewöhnt, Robert«, sagte er, allerdings ohne mich anzusehen oder den Blick auch nur von dem Notizzettel zu nehmen, den er seinem Koffer entnommen hatte. »Es geht doch nichts über ein gemütliches Zuhause, oder?«
    Seine Worte brachten mich auf etwas, das ich beinahe vergessen hätte – und das zu erwähnen ich eigentlich keine Lust hatte. Der Morgen war trotz allem zu angenehm, um ihn mit Unangenehmem zu verderben. Aber wenn er schon einmal da war...
    »Nun ja, gemütlich ist es nicht unbedingt«, sagte ich. Gray blickte mich über den Rand seines Zettels hinweg prüfend an, besaß aber nicht den Anstand, mir ein Stichwort zu geben, so daß ich gezwungen war, weiterzureden. »Wenn mich nicht alles täuscht, mein lieber Doktor, habe ich Ihnen doch aus den Staaten gekabelt, daß Sie das Haus renovieren lassen sollen, bevor ich nach London zurückkomme, oder? Aber wenn ich mich so umsehe, hätte ich mir das Telegramm auch sparen können. Das Haus ist um keinen Deut besser eingerichtet als bei meiner Abreise. Ich habe eher im Gegenteil das Gefühl, daß während meiner Abwesenheit alles noch mehr verfallen ist. Haben Sie mein Telegramm nicht bekommen?«
    Gray legte sein Gesicht in kummervolle Falten und sah mich unglücklich an. »Doch«, sagte er.
    »Und?«
    Gray seufzte, ließ seinen Zettel vollends sinken und rückte seine Brille zurecht. »Robert, du weißt doch, daß ich jeden deiner Aufträge so schnell wie möglich ausführe«, sagte er vorwurfsvoll. »Natürlich habe ich auf dein Telegramm aus New York sofort reagiert. Du hättest das Haus vor vier Wochen sehen sollen – die reinste Großbaustelle.« Er warf einen beistandheischenden Blick in Marys Richtung, die auch gehorsam nickte.
    »Und?« Allmählich begann ich wirklich ärgerlich zu werden. Gestern hatten der alte Harvey und Mrs. Winden ebenso herumgedruckst, als ich sie auf die nicht erfolgte Renovierung angesprochen hatte. Und jetzt schien Dr. Gray ebenfalls Gefallen daran zu finden, sich als faltige Sibylle zu produzieren.
    »Jetzt sagen Sie klipp und klar, warum mein Haus nicht renoviert wurde«, verlangte ich. »Ist nicht mehr genug Geld auf meinem Konto?«
    »Unsinn«, sagte Gray. Er beugte sich vor, gewann ein paar Sekunden damit, einen Schluck Kaffee zu schlürfen, und musterte mich weiterhin mit unglücklichem Blick. »Wir haben es ja versucht«, erklärte er. »Aber es ging nicht. Du weißt ja selbst, daß ich stets dafür war, Ashton Place 9 in einen Zustand zu bringen, der einem Haus wie diesem gebührt. Nicht, daß es verfallen aussieht. Wenigstens von außen nicht«, fügte er mit einem eindeutig unbehaglichen Blick in die Runde hinzu. »Tatsache ist, daß das Haus es nicht zuließ, daß etwas an seiner Bausubstanz geändert wurde.«
    Ich starrte ihn an, suchte nach einer einigermaßen intelligenten Antwort und fand sie: »Hä?«
    Gray nickte betrübt. »Wir haben es erst bemerkt, als die Handwerker schon im Haus waren. Zuerst fielen nur die neuen Tapeten während der Nacht wieder von der Wand, aber dabei hat sich keiner etwas gedacht. Ein paar arme Gesellen und Lehrburschen haben Prügel von ihren Meistern bezogen, das war alles. Dann sprang die neue Vertäfelung der Bibliothek aus der Wand, kaum daß der letzte Nagel eingeschlagen war. Später nahmen die Wände schließlich nicht einmal die Farben an, die daraufgepinselt wurden. Als dann auch noch während der Arbeit die Leitern umfielen und sich ein Mann das Bein brach, kam es zu einem kleinen Aufstand. Die Leute zogen wutschnaubend ab.« Er seufzte. »Es hat mich –

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