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Der Hexer - NR42 - Die vergessene Welt

Der Hexer - NR42 - Die vergessene Welt

Titel: Der Hexer - NR42 - Die vergessene Welt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Verschiedene
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ergriffen mich mit bloßen Händen.
    Aber es waren Hände, in denen eine ungeheuerliche Kraft steckte.
    Ich schrie vor Schmerz, als ich den erbarmungslosen Griff der beiden Riesen spürte, bäumte mich verzweifelt auf und versuchte meine Arme loszureißen. Ein harter Schlag traf meine Schläfe und raubte mir um ein Haar die Besinnung. In einer Bewegung, die nurmehr ein reiner Reflex war, zog ich die Beine an und stieß dem vor mir stehenden Kerl die Füße gegen den Leib. Er fiel, sprang aber sofort wieder hoch und kam mit drohend vorgestrecktem Dolch näher.
    Eine Sekunde später war er fort, zusammen mit der Hand, die ihn gehalten hatte, und der Mann starrte aus verblüfft geweiteten Augen auf seinen Armstumpf, aus dem dunkles, fast schwarzes Blut quoll. Dann wich der Ausdruck von Unglauben in seinem Blick jähem Schmerz. Er schrie auf, drehte sich halb um seine Achse und brach zusammen.
    Sill fuhr auf der Stelle herum, durchbohrte den Mann rechts neben mir mit ihrem Schwert und versetzte noch aus der gleichen Bewegung heraus dem anderen einen Ellbogenstoß, daß sein Schuppenpanzer knirschte und er ins Wanken geriet. Ich half der Entwicklung noch ein wenig nach, indem ich mich mit meinem gesamten Körpergewicht auf ihn warf, zerrte ihn zu Boden und legte alle Kraft in einen einzigen, verzweifelten Hieb.
    Es war ein Gefühl, als schlüge ich gegen massiven Stahl.
    Ein greller Schmerz schoß durch meine Hand und lähmte sie, aber das mörderische Funkeln in den Augen des Kriegers erlosch. Seine Hände lösten sich endlich von meinem Oberarm.
    Als ich von ihm herunterkroch und aufstand, zog Sill gerade ihren Säbel zwischen den Rippen des dritten Angreifers hervor. Schweratmend richtete sie sich auf, preßte die Hand gegen die verletzte Schulter und drehte sich herum. Ein dunkler, häßlicher Fleck begann sich auf ihrem Burnus auszubreiten. Trotzdem humpelte sie auf mich zu und hob ihr Schwert, um auch noch den vierten Mann zu töten.
    »Laß ihn«, sagte ich leise.
    Sill erstarrte mitten in der Bewegung, sah mich beinahe feindselig an und versuchte, mich aus dem Weg zu schieben, aber ihre Kraft reichte nicht mehr. Sie leistete kaum noch Widerstand als ich ihr die Waffe aus der Hand nahm und sie mit sanfter Gewalt zurückdrängte, bis sie sich auf den Sarkophag setzte. Der dunkle Fleck über ihrer Schulter wurde größer.
    »Töte ihn«, murmelte sie. »Du mußt ihn... erschlagen.«
    Ihre Stimme zitterte. Kalter, feinperliger Schweiß bedeckte ihre Stirn.
    »Wozu?« fragte ich, während ich schon dabei war, ihren Burnus zu öffnen. »Er wird uns nichts mehr tun. Jedenfalls im Moment nicht.«
    Sill wollte widersprechen, preßte dann aber nur wütend die Lippen aufeinander und blickte den Bewußtlosen haßerfüllt an, und auch ich schluckte die Bemerkung, die mir auf den Lippen lag, im letzten Moment herunter. Alles war so unglaublich schnell gegangen, daß ich noch gar nicht richtig begriffen hatte, was wirklich geschehen war. Und ich war jetzt so lange mit Sill zusammen, daß ich zu vergessen begann, wer sie war. Ihr Name lautete Sill el Mot, was nichts, anderes bedeutete als Schatten des Todes. Trotz der Wunde in ihrer Schulter hatte sie die drei bizarren Krieger innerhalb weniger Sekunden getötet.
    Vielleicht, dachte ich schaudernd, sollte ich öfter daran denken, wer sie war.
    Aber ich war mir ja nicht einmal sicher, ob ich es wirklich wußte.
    Sill sog scharf die Luft zwischen den Zähnen ein, als ich behutsam den Stoff zurückzog und ihre Schulter entblößte.
    Die Wunde sah schlimm aus. Der Pfeil hatte ihre Schulter glatt durchschlagen und ragte schräg nach oben aus ihrem Bizeps, blutig und mit einwärts gebogenen Widerhaken besetzt. Und trotzdem, dachte ich schaudernd, hatte sie noch Glück gehabt. Wäre der Schuß etwas weniger kraftvoll gewesen, so daß der Pfeil ihre Schulter nicht durchschlagen, sondern im Fleisch steckengeblieben wäre, hätte ich ihr eher die halbe Schulter weggerissen, als das Geschoß herauszubekommen.
    »Brich ihn ab«, sagte Sill mit zusammengebissenen Zähnen.
    Ich blickte sie unsicher an, versuchte zu lächeln und packte das vordere Ende des Pfeiles mit beiden Händen.
    Sill schrie auf und klammerte sich an meinen Schultern fest, als das schlanke Holz brach.
    »Mach... weiter«, stöhnte sie. Ihre Augen hatten einen fiebrigen Glanz angenommen. Ob die Wunde gefährlich war oder nicht, die Schmerzen mußten entsetzlich sein.
    Ich fuhr mir nervös mit der Zungenspitze über die

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