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Der Hexer - NR42 - Die vergessene Welt

Der Hexer - NR42 - Die vergessene Welt

Titel: Der Hexer - NR42 - Die vergessene Welt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Verschiedene
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Gebäudes zurückzog und mit wild peitschenden Armen nach allem schlug, was sich ihm zu nähern versuchte. Eine ganze Salve von Pfeilen traf ihn. Er wankte, riß die Geschosse wütend aus seinem schmerzunempfindlichen Körper und bildete neue, peitschende Arme, mit denen er nach den Sree schlug.
    Ich tat einen Schritt auf ihn zu, konzentrierte mich ein letztes Mal – und schleuderte meinen Stockdegen wie einen Speer.
    Die Waffe flog auf den Shoggoten zu und traf mit tödlicher Präzision seine Körpermitte. Es war, als würde sie magisch von dem unheiligen Protoplasma angezogen, das zu vernichten sie geschaffen war. Der Kristallknauf flammte so grell auf, daß ich die Augen schloß. Trotzdem sah ich die grelle, lautlose Explosion, in der sich die aufgestaute Energie entlud und den Shoggoten zerriß.
    Dann spürte ich nur noch Schwäche.

    * * *

    Als ich wieder aufsah – nach einer Zeit, die Minuten, aber auch Jahre gedauert haben mochte –, hatte sich das Bild vollends verändert. Hunderte von Kriegern und Sree umstanden mich, und sanfte, kundige Hände machten sich an meinen Wunden zu schaffen. Ich versuchte mich aufzurichten, wurde mit sanfter Gewalt zurückgehalten und blickte in das lächelnde Gesicht einer noch sehr jungen Frau, die ich schon im Kreis der Magier gesehen hatte.
    »Was... ist geschehen?« murmelte ich.
    Das Mädchen schüttelte den Kopf. »Schweigt, Herr«, sagte sie. »Ihr seid schwach. Aber wir werden Euch helfen. Seht.«
    Herr? dachte ich verwirrt.
    Aber ich sagte nichts mehr, sondern blickte in die Richtung, die sie mir mit einer Kopfbewegung bedeutet hatte.
    Nicht sehr weit von mir stand Mereda, hoch aufgerichtet und mit zornesrotem Gesicht. Aber sie war keine Herrin mehr, sondern eine Gefangene. Rechts und links von ihr standen Krieger mit gezückten Schwertern, die eindeutig auf sie wiesen. Was zum Teufel ging hier vor?
    Eine junge Frau trat auf Mereda zu, dunkelhaarig wie sie, aber jünger und schlanker. Ihrem Blick fehlte die Grausamkeit, die ich in dem Meredas gelesen hatte. In ihren Händen lag ein Schwert.
    »Überlege dir gut, was du tust, Aneh«, sagte Mereda. Ihre Stimme bebte. »Noch bin ich die Kreisversteherin des Conden-Turmes.«
    Aneh lächelte beinahe sanft, hob das Schwert mit beiden Händen und hielt es beschwörend in die Höhe. »Du warst die Herrin des Turmes, Mereda«, sagte sie. »Doch anstatt deiner Pflicht zu gehorchen und Conden vor seinen Feinden zu schützen, hast du den Turm durch deinen maßlosen Ehrgeiz in höchste Gefahr gebracht. So wie Carda vor dir hast du dem Dämon von Ancen durch deine maßlosen und übersteigerten Beschwörungen die Chance gegeben, den magischen Kreis unseres Turmes zu vernichten. Damit hast du beinahe den Untergang von Conden herbeigeführt. Du hast uns verschwiegen, daß sich die alten Lieder erfüllten und er gekommen ist. Du hast versucht, dein Wissen zum eigenen Nutzen anzuwenden und ihn zu töten, ihn, der unsere letzte Hoffnung war. Du hast uns verraten, Mereda. Aus diesem Grund hat der Hohe Rat von Conden beschlossen, dich abzusetzen und mich zur neuen Kreisversteherin des Turmes zu ernennen. Es ist meine Pflicht, das Urteil an dir zu vollstrecken!«
    »Der Hohe Rat?« kreischte Mereda. »Ich bin der Hohe Rat, du Närrin.«
    Aneh antwortete nicht darauf, sondern trat einen weiteren Schritt auf Mereda zu. Die Zauberin schrie auf und versuchte zurückzuweichen, aber sofort griffen starke Hände nach ihr und hielten sie fest. Verzweifelt bäumte sie sich gegen den Griff der Krieger auf, aber ihre Kräfte reichten nicht.
    »Das Urteil ist gesprochen«, sagte Aneh. »Es wird vollstreckt.« Bei diesen Worten senkte sie das Schwert und berührte Meredas Kristall mit seiner Spitze.
    Mereda schrie gequält auf.
    »Sei verflucht bis in alle Zeiten, du Hexe. Verbannt sollst du sein aus den Türmen von Conden und Ancen. Niemand wird dir mehr Obdach oder Hilfe gewähren, niemand mehr mit dir sprechen, niemand mehr dich kennen!« sagte Aneh, und die umstehenden Krieger fügten im Chor hinzu: »So sei es.«
    Mereda schrie auf, warf sich verzweifelt zurück und fiel, als die Krieger plötzlich ihre Arme losließen. Sie schrie wie in entsetzlicher Qual, wälzte sich auf dem Boden und krampfte die Hände um den blauen Kristall auf ihrer Brust.
    Er war schwarz geworden. Sein Feuer war erloschen.
    Dann, ganz plötzlich, beruhigte sich ihr Toben. Mit umständlichen, fahrigen Bewegungen stand sie auf, starrte erst Aneh, dann mich und dann wieder

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