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Der Highlander und der wilde Engel

Titel: Der Highlander und der wilde Engel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynsay Sands
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zuzugeben, versuchte sie es jedoch mit Überzeugungskraft. „Aber, liebster Gemahl, wenn wir ein wenig Salbe daraufgeben und den Schnitt verbinden, wird er sich gewiss von allein schließen. Ich werde einfach eine Weile lang den Kopf nicht bewegen. So tief wird die Wunde nun auch wieder nicht, sie wird gewiss rasch heilen.“
    „Ihr könnt sie nicht sehen, Frau, aber sie ist durchaus tief.“
    „Aber ...“ Wieder stockte sie, dieses Mal, weil sich eine kleine Hand in ihre gelegt hatte. Sie wandte den Kopf und nahm Laddie wahr, der mit seinen sehr viel zierlicheren Fingern ermutigend die ihren drückte.
    „Ich werde Euch die Hand halten, Melady“, bot der Jun-ge mit ernstem Gesicht an. „Dann wird es nicht so schlimm. Wenn es wehtut, drückt Ihr einfach so fest zu, wie Ihr könnt. Meine Mutter hat immer meine Hand gehalten, wenn ich Schrammen und Schnitte hatte, die versorgt werden mussten. Es hilft wirklich, wenn Ihr die Augen schließt und ganz stark jemandes Hand drückt.“
    Sie war gerührt, atmete tief durch und schloss ihre Finger um die des Jungen. „Ich danke dir, Laddie. Ich werde es wiedergutmachen, sobald es einmal dich treffen sollte.“
    Er lächelte, ehe er sich umdrehte, weil Morag mit einem Krug Whisky zurückgekehrt war.
    Averill verzog das Gesicht. Sie hatte dem Gebräu nie etwas abgewinnen können, und es erschien ihr wie Hohn, dass sie es nun selbst würde trinken müssen, nachdem sie sich so sehr bemüht hatte, ihren Schwiegervater und Gawain davon abzubringen. Doch auch sie hatte in der Vergangenheit oft genug danach verlangt für Männer, denen sie mit Nadel oder Messer hatte zusetzen müssen, und argwöhnte, dass sie noch froh über die Wirkung dieses flüssigen Feuers sein würde, sobald Bess ihr die Nadel in die Haut stach.
    Also straffte sie die Schultern und streckte die Hand nach dem Krug aus.

18. Kapitel
    Das Geräusch der Tür ließ Averill aus dem dumpfen  Halbschlaf hochfahren, in den sie geglitten war.
    Drei Tage waren vergangen, seit Domnall den Tod gefunden hatte. Er und Brodie waren beigesetzt worden -Brodie in der Familiengruft, in der er von einem Priester zur letzten Ruhe gebettet worden war, und Domnall ohne religiösen Beistand und fernab der Burg. Auf Stewart war Frieden eingekehrt. Kades Vater lamentierte nicht länger, dass er sterben werde, sondern hatte angefangen, sich zu den Mahlzeiten an der Tafel zu zeigen, ordentlich gewandet und hergerichtet. Er und Gawain rührten nach wie vor keinen Whisky an, worüber Averill erleichtert war, obwohl ihr klar war, dass sie der alten Gewohnheit jederzeit wieder verfallen mochten. Kade und sie würden alles tun, um dies zu verhindern. Ian erholte sich rasch von dem Schwerthieb, den Domnall ihm beigebracht hatte, und gedachte das kleine englische Fräulein aufzusuchen, das ihn gepflegt hatte. Will deutete an, dass auch er bald mit seinen Mannen nach Hause zurückkehren und womöglich seine eigene Verlobte holen wolle, um endlich sesshaft zu werden. Und zudem waren die meisten Bediensteten zurückgekommen und eifrig dabei, Stewart wieder in seiner alten Pracht erstehen zu lassen.
    Zumindest war ihr dies so zugetragen worden. Nichts von all dem wusste sie mit Bestimmtheit, denn sie war ins Schlafgemach verbannt worden, das sie und Kade sich teilten ... um sich zu erholen. Der Gedanke allein genügte inzwischen, um sie gereizt die Augen verdrehen zu lassen. Kade, der sie umsorgte, war sehr viel unerbittlicher, als sie es damals ihm gegenüber gewesen war. Er bestand auf Bettruhe, nachdem Bess die Wunde genäht hatte. Also hatte sie sich in den vergangenen drei Tagen zu Tode gelangweilt, tagsüber nur abgelenkt von Laddies und Bess’ Gesellschaft und dem gelegentlichen Besuch ihres Bruders oder der übrigen Männer. Abends erschien Kade und las ihr vor, so wie sie einst ihm vorgelesen hatte, und sie lauschte ihm gern, wohlig umhüllt von seiner tiefen Stimme. Dennoch war sie die erzwungene Bettruhe nun herzlich leid und hatte sich den ganzen Tag über zurechtgelegt, was sie ihrem Gemahl sagen sollte, wenn er heute Abend käme, denn sie würde darauf beharren, morgen aufzustehen.
    Dieses Vorhaben rief sie sich wieder ins Gedächtnis, während sie beobachtete, wie Kade sich auszog - ein Anblick, der sie so sehr ablenkte, dass sie fast den Faden verloren und vergessen hätte, was sie sagen wollte. Dann aber merkte sie, dass er die Schultern hängen ließ und seine Miene verbittert war. Seit Domnalls Tod war er schrecklich

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