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Der Highlander und der wilde Engel

Titel: Der Highlander und der wilde Engel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynsay Sands
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Brauen.
    „Bring mir eine brennende Fackel aus dem Gang“, befahl Domnall barsch und schleuderte die wertlose Kerze fort.
    Averill biss die Zähne zusammen. Fast wäre sie vor Schreck zusammengefahren, als Halter und Kerze den Boden trafen und einen lauten Knall verursachten.
    Laddie drehte sich um und blickte unsicher den Gang entlang. Als er sich nicht rührte, ging ihr auf, dass die Fackeln viel zu hoch für ihn angebracht waren. Auch Fergus schien dies erkannt zu haben, denn er verschwand im Gang und somit aus ihrer Sicht, um dem Jungen wohl eine der
    Fackeln zu holen. Gleich darauf war er wieder da und händigte Laddie tatsächlich einen von den brennenden Holzscheiten aus. Der kam dann damit durch die Kammer auf sie zu, die Augen immer noch weit aufgerissen. Averill rang sich ein Lächeln ab, das ermutigend wirken sollte. Ob es das auch nur annähernd tat, wusste sie nicht. Aber als er sie erreichte, straffte er sich, bemüht, sich furchtlos zu geben.
    „Gib ihr die Fackel“, sagte Domnall schroff, als der Kleine einfach nur dastand.
    Sie streckte die Hand aus, doch Laddie zögerte. Schließlich reckte er das Kinn. „Ich könnte Euch die Fackel tragen“, bot er beherzt an. „Dann könntet Ihr Lady Averill gehen lassen.“
    Ihr Blick wurde weich, und das Lächeln, das sie ihm schenkte, war aufrichtig. „Ich danke dir, Laddie“, flüsterte sie. „Aber es ist wohl besser, wenn ich sie nehme.“ Als er immer noch zauderte, fügte sie sanft hinzu: „Alles wird gut.“
    „Ich sagte, gib sie ihr“, grollte Domnall ungeduldig.
    Laddie sah gar nicht glücklich aus, bot ihr aber die Fackel dar. Kaum hatten sich Averills Finger um das brennende Holzscheit geschlossen, als Domnall sie auch schön hinter sich her in den Gang zog. Sie sah noch, dass Laddie vortrat, um ihr wie gewohnt zu folgen. Doch Domnall streckte rasch die Hand aus und betätigte den Hebel neben ihnen in der Wand. Krachend schloss sich der Durchgang und sperrte sie mit ihrem Peiniger in der Wand ein - und alle, die sie liebte, aus.
    Er verschwendete keine Zeit und drängte sie vorwärts. Gemeinsam hasteten sie den finsteren, engen Gang hinter den Gemächern entlang.
    Als er jäh stehen blieb, traf Averill dies vollkommen unvorbereitet. Sie zuckte zusammen, als die Klinge ihr gegen die Kehle drückte, weil sie nicht schnell genug stoppte. Allerdings blieb ihr kaum Zeit, sich um ihren Hals zu sorgen, da Domnall die Messerhand plötzlich sinken ließ und Averill nach vorne stieß. Auch damit hatte sie nicht gerechnet.
    Sie stolperte und fiel, wobei ihr die Fackel aus den Fingern glitt. Sie versuchte den Sturz abzufangen, landete aber mit Händen und Knien auf dem schmutzigen Steinboden.
    „Aufheben!“, befahl Domnall. Zunächst dachte sie, er würde die Fackel meinen. Doch diese hob er bereits selbst auf, um damit auf eine Stelle oberhalb ihres Kopfes zu weisen. „Aufheben!“, wiederholte er.
    Sie drehte sich um, schaute in die vorgegebene Richtung und erkannte, dass sie vor einer niedrigen, nicht allzu tiefen Mauernische gestürzt war. In dieser befand sich, wie sie bemerkte, eine mittelgroße Truhe. Sie richtete sich auf, sodass sie davorkniete, anschließend kroch sie näher an die Kiste. Neugierig betrachtete sie diese und fragte sich, was wohl darin sein mochte.
    „Nun macht schon, verdammt!“, fuhr er sie an und trat ihr in die Seite. „Sie werden nicht ewig damit warten, uns zu folgen. “
    Schmerz schoss Averill durch die Hüfte. Sie biss die Zähne zusammen, zwang sich auf die Füße und beugte sich vor, um die Truhe an den Griffen links und rechts zu fassen. Sie wollte sie hochheben, doch sie rührte sich nicht. Stirnrunzelnd ging sie ein wenig in die Hocke, um auch die Kraft ihrer Beine zum Anheben zu nutzen. Sie versuchte es erneut, doch die Kiste war einfach zu schwer und all ihre Anstrengung vergebens.
    „Hebt sie endlich auf!“, schnauzte er.
    „Ich kann nicht“, erwiderte sie leise. „Sie ist zu schwer.“
    „Das ist sie besser nicht, sonst seid Ihr nämlich nutzlos für mich. Ich kann nicht die Truhe schleppen und gleichzeitig Euch im Auge behalten.“
    Sie biss sich ob dieser Drohung auf die Lippe und unternahm einen letzten Versuch, der jedoch ebenfalls fruchtlos blieb. Sie konnte die Truhe nicht heben.
    Domnall kam auf sie zu. Der Fackelschein ließ seine Augen kalt funkeln und verwandelte sein Gesicht in eine böse Fratze. In diesem Moment sprang die Öffnung zum Gang erneut auf. Domnall fluchte, sein Blick

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