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Der Himmel über Garmisch (German Edition)

Der Himmel über Garmisch (German Edition)

Titel: Der Himmel über Garmisch (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Schüller
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IG -Metall im »Lenas« mit den Chefs von Daimler verhandelte, auch wenn ihre zwölf Zimmer wahrscheinlich nicht einmal für die Sekretärinnen und/oder Geliebten der Herren gereicht hätten.
    Jetzt war der Mann jedenfalls weg.
    Natürlich würde Andi alles fehlerlos erledigt haben. Noch ein Getränk anbieten für die Wartezeit, in der er die (längst fertige) Abrechnung hervorholte. Mit freundlichem Lächeln die Kreditkarte entgegennehmen. Eine Tafel Schokolade für die Fahrt zusammen mit der Quittung überreichen. Das Gepäck zum Wagen bringen und im Kofferraum verstauen. Eine gute Fahrt wünschen.
    All das würde Andi ohne Grund zur Beanstandung getan haben.
    Aber so ein kleiner, lockerer Spruch, eine kleine, außergewöhnliche Freundlichkeit zum Abschied, das bekam er einfach nicht hin. Andi Weidinger war seit dem Tag der Eröffnung bei ihr im »Lenas«, und Magdalena wusste, dass sie eher auf die Zentralheizung verzichten konnte als auf ihn, aber seine unsichere, nervöse Art konnte sie manchmal auf die Palme bringen.
    Außerdem hatte er ein wirklich beklagenswert unglückliches Händchen, wenn es um die Zusammenstellung seiner Kleidung ging. Natürlich war Andi immer gepflegt gekleidet und anständig frisiert, wobei ihr gerade seine Frisur immer ein wenig zu gepflegt vorkam. »Altmodisch« wäre das Wort ihrer Wahl gewesen. Aber speziell seine Hemd-Jacke-Krawatte-Kombinationen erwartete Magdalena jeden Tag aufs Neue mit Schaudern.
    Aber andererseits war Andi Weidinger eine Seele von Mensch, und sie hatte es bei einem ersten misslungenen Versuch belassen, ihn zu einem Wechsel des Herrenausstatters zu bewegen, zumal sie den Verdacht hegte, dass es sich bei diesem um seine Mutter handeln könnte.
    Na gut, dachte Magdalena. Dann eben keine Gewerkschaft. Immerhin war noch die Proktologin aus Zürich da. Und Ärztekongresse waren die Steigerung von Gewerkschaftstagungen.
    Tatsächlich lächelte sie, als sie aus dem Subaru stieg.
    Das Lächeln erstarb allerdings, als ein Polizeiwagen forsch neben ihr hielt und zwei uniformierte Beamte ausstiegen.
    Oh Gott, der Wilderer!, dachte sie. Großvater hat ihn erwischt, und jetzt holen sie mich als Mitwisserin.
    Aber die beiden Beamten beachteten sie kaum. Der an der Beifahrerseite ausstieg, grüßte sie beiläufig, dann marschierten die beiden ins Hotel.
    Polizei in ihrem Hotel! Magdalena schüttelte die Erstarrung ab und folgte den beiden.
    Der hintere hielt ihr höflich die Glastür zum Foyer auf. Sie bedankte sich hastig und eilte zum Tresen, hinter dem ein aschgrauer Andi stand und bei ihrem Anblick nicht zu wissen schien, ob er in Tränen ausbrechen sollte oder nicht.
    »Polizeiobermeister Kurtmann«, stellte sich der erste der beiden Polizisten vor. »Sie hatten angerufen? Wegen dem Zechpreller?«
    »Zechpreller?« Magdalena sah Andi konsterniert an, aber der nickte bloß.
    Polizeiobermeister Kurtmann zog einen Notizblock heraus. »Na, dann erzählen Sie mal«, sagte er.
    »Moment!« Magdalena drängte sich an dem Beamten vorbei hinter den Tresen.
    »Dein Handy war aus«, sagte Andi kleinlaut.
    »Das kann ja gar nicht …« Magdalena zerrte ihr Handy hervor. Tatsächlich, das Display war erloschen. »Keine Ahnung, warum …«, murmelte sie und drückte heftig den Einschaltknopf des Gerätes.
    »Sind Sie hier die Chefin?«, fragte Polizeiobermeister Kurtmann.
    »Ja«, antwortete Magdalena. »Aber ich weiß von nichts.«
    »Ihr Name ist also Hase«, frotzelte der andere Polizist, und Polizeiobermeister Kurtmann lachte freundlich.
    »Darf ich dann mal die Fragen stellen?«, fragte er mit einem mitleidigen Lächeln. »Obwohl es natürlich Ihr Geld ist?«
    Magdalena ließ ihm mit einer Geste den Vortritt und lauschte Andis umständlichen Antworten auf die ebenso umständlichen Fragen des Polizeiobermeisters.
    Der Werkzeugmaschinenherstellerbetriebsratsvorsitzende hatte in der Früh um fünf beim Nachtportier – also Andi – nach der diensthabenden Nachtapotheke gefragt und auf Andis Angebot, ihm zu besorgen, was immer die Apotheke liefern könne, geantwortet, er fahre lieber selbst. Andi hatte ihm dann die Adresse der Dreitorspitzapotheke genannt, und der Mann war in seinen Mercedes gestiegen und losgefahren.
    »Und das war’s dann auch«, endete Andi. »Dann war er weg.«
    »Und das Gepäck?«, fragten Magdalena und Polizeiobermeister Kurtmann wie aus einem Mund.
    »Deswegen hab ich mir ja nichts dabei gedacht«, sagte Andi. »Aber sehen Sie selbst …«
    Er führte

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