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Der Hinterhalt

Der Hinterhalt

Titel: Der Hinterhalt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Trevor Shane
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wie jemand das tun konnte. Mein Sohn war so ein netter Junge. Das hat er nicht verdient.« Braxtons Familie stand für einen Kommentar nicht zur Verfügung.
    Neben einem Foto von der Bar war das Phantombild des Täters abgedruckt. »Hübsches Bild, Michael. Deine Mutter ist bestimmt richtig stolz auf dich.«
    »Dieser Scheiß sieht mir überhaupt nicht ähnlich.« Michael riss mir die Zeitung aus der Hand, um noch einmal einen Blick auf die Zeichnung zu werfen. Sie sah ihm tatsächlich überhaupt nicht ähnlich. Das war typisch. Phantombilder dienten einzig und allein dazu, einen Generalverdacht zu schüren. Ganz egal, wie die Zeichnung aussah, jeder kannte jemanden, der ihr ein bisschen ähnelte.
    »Und das Zitat seiner Mutter. Echt die Krönung. Als wüsste sie nicht, warum ihr Sohn getötet wurde.« Michael hielt kurz inne, ging die Geschichte in Gedanken noch einmal durch. »Aber hast du das Zitat des Polizisten gesehen? ›Präzise und effizient.‹ Das würde ich mir gern auf meine Visitenkarten drucken lassen.«
    »Musstest du unbedingt so ein Gemetzel veranstalten?« Ich sah mir erneut das Foto auf der Titelseite an und blickte dann zu Michael auf.
    »Vielleicht nicht, aber es war das Beste, was ich tun konnte. Ich musste sie beide erledigen, und ich musste es vor ein Uhr nachts tun, sonst hätte ich riskiert, dass sie von euren Jobs Wind bekommen und sich wehren. Als ich sie in die Bar gehen sah, wusste ich, dass ich die beste Chance hätte, wenn ich sie umlege, sobald sie wieder rauskommen. Ich nahm an, dass sie angeheitert und ihre Reflexe verlangsamt wären.«
    »Konntest du deshalb zweimal auf den ersten Typen einstechen, bevor du dich um den zweiten kümmern musstest?« Michael war gut in dem, was er tat. Das musste man ihm lassen.
    »Ja. Deshalb, und weil der zweite Typ geahnt hat, was los war. Ein Unbeteiligter hätte das Weite gesucht. Aber der Typ blieb wie angewurzelt stehen. Er wusste, was vor sich geht, konnte sich aber nicht erinnern, wie er hätte reagieren sollen. Er hat total belämmert dreingeschaut, so ungefähr wie: ›Soll ich wegrennen? Soll ich kämpfen? Soll ich kacken gehen?‹ Pffft.« Michael imitierte das Geräusch eines Ballons, aus dem die Luft entweicht. »Zu spät.«
    »Und was hast du dann gemacht?«, fragte ich Michael.
    »Ich bin in der kühlen Bronx-Nacht verschwunden. Das ist vielleicht ein unheimliches Pflaster, Mann. Ich sage dir, ich war der am harmlosesten aussehende Typ auf der Straße.«
    Ich blätterte weiter in der Zeitung. »Jared ist auf Seite vierzehn«, sagte Michael. Ich blätterte um. Dort, ganz am rechten Seitenrand, befand sich ein Artikel über ein wohlhabendes Pärchen aus Westchester. Die beiden hatten den Motor ihres Wagens in der Garage laufen lassen und waren an einer Kohlenmonoxidvergiftung gestorben. Er war Partner in einer großen Anwaltskanzlei in Manhattan, sie früher leitende Angestellte in einer Werbeagentur gewesen und hatte ihren Beruf aufgegeben, um sich um die Kinder zu kümmern. Das Seltsame an der Geschichte war, dass beide Kinder am Morgen schlafend auf der Veranda gefunden worden waren, in Decken eingewickelt und vor den Dämpfen geschützt. Die Ermittler gingen davon aus, dass die Eltern ihre Kinder nach draußen gebracht hatten, ehe sie sich das Leben nahmen. Niemand konnte verstehen, weshalb ein anscheinend so glückliches Paar Selbstmord beging.
    »Du bist ein Genie, Jared. Wirklich brillante Arbeit«, sagte ich, während ich die Zeitung weiter durchblätterte, nachdem ich die Artikel über meine Freunde gelesen hatte.
    »Du bist nicht drin, Joe«, sagte Michael, der mich weiterhin beim Blättern beobachtete. »Absolut nichts über deinen Mordanschlag.« Nur eine weitere Leiche, dachte ich. Nicht berichtenswert. Nur eine stinknormale Frau, die auf stinknormale Art und Weise getötet worden war. Nicht der Rede wert. »Bist du dir sicher, dass du nicht vergessen hast, deine Zielperson zu erledigen?«, wollte Michael wissen.
    »Ja, ich bin mir sicher. War ein Kinderspiel.«
    »Ja, aber dein Mord war vermutlich der gefährlichste«, sagte Jared. »Für deinen war alles arrangiert. Wir sollten nur Aufsehen erregen. Du musstest sie umlegen, ihnen zeigen, dass es Konsequenzen gibt.« Jared fuhr auf der I-295 weiter, wechselte immer wieder die Fahrspur und schlängelte sich durch den Verkehr. »Ihrem Ehemann musste eine Lektion erteilt werden. Man legt nicht in einem Jahr acht von unseren Leuten um, ohne dass es ein Nachspiel hat.«
    »Ich

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