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Der Jet-set-Dämon

Der Jet-set-Dämon

Titel: Der Jet-set-Dämon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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mehr, John. Sie rutschte raus, als mich die Falle hochzog.«
    »Verdammt. Wo liegt sie?«
    »Keine Ahnung, ich weiß nichts.«
    Ich war wütend und sauer zur gleichen Zeit. Zeit, die Pistole zu suchen, konnte ich mir nicht mehr nehmen, denn ich hörte schon die ängstlichen Schreie der im Netz zappelnden Menschen, die sich in höchster Todesgefahr befanden.
    Zwei seitliche Schritte brachten mich an das Geländer. Es besaß einen ziemlich breiten Handlauf, auf dem auch mein Fuß Platz genug finden würde.
    Ich stemmte mich ab, stellte mich auf den Handlauf, schaute in die Tiefe, sah den Schatten dicht über dem Netz segeln und auch das aufgerissene Maul mit den spitzen Zähnen und den glühenden Augen darüber.
    Diese Bestie war dabei, sich ein Opfer auszusuchen. Das durfte ich nicht zulassen - und sprang!
    ***
    Sie waren gefallen, und in diesen schrecklichen Sekunden des freien Falls waren all ihre Gefühle ausgeschaltet worden. Sie dachten an nichts, sie erlebten nichts, sie »lauschten« nur ihrem eigenen Herzschlag.
    Sandra Ceur fiel als erste in das Netz.
    Beim Aufprall schrie sie laut vor Angst.
    Auch die anderen hatten das Netz erreicht, federten hoch, sanken wieder zurück, so daß die Schwingungen vorerst blieben. Martina geriet in Sandras Nähe und klammerte sich an ihr fest.
    Dann rief sie den Namen ihres Mannes. Auch Jörg konnte ihr nicht helfen, er hatte mit sich selbst genug zu tun, da sich sein rechter Fuß in den Maschen verfangen hatte.
    Er mußte seine Hände zur Hilfe nehmen, konnte sich aber auf der schwankenden weichen Unterlage nicht richtig aufsetzen, so daß er beim ersten Versuch schon nach hinten kippte und im Netz nachfederte. Der Vampir strich dicht über sie. Seine Schwingen bewegten sich extrem langsam, so daß die Gesichter der Menschen nur von einem weichen Lufthauch getroffen wurden.
    Aber Kiki erwischte es.
    Sie spürte, daß etwas ihr Haar streifte, riß die Arme hoch und faßte mit beiden Händen zu. Genau sie war die erste, die die lederartigen Schwingen anfaßte, und sie ließ sie sofort los, als hätte sie in Feuer gefaßt.
    Die Fledermaus segelte weiter.
    Welches Opfer sollte sie sich holen?
    Noch einmal zog sie einen Kreis. Dabei sah sie träge aus, aber in ihren kleinen Augen glühte der Tod.
    Und sie hatte sich entschieden.
    Es war Sandra Ceur, die sie anstarrte.
    Das Mädchen hatte den Kopf angehoben. In den letzten Sekunden war es Sandra gelungen, sich ein wenig weg von den anderen und zum Rand des Netzes hin zu bewegen.
    Weiter kam sie nicht.
    Der Vampir war da und über ihr. Seine Schwingen klatschten über ihr zusammen und erstickten ihren angstvollen Schrei…
    ***
    Ich landete mit beiden Füßen im Netz und tanzte auf und ab. Dann fiel ich um und kam mit der Schulter auf.
    Neben mir stemmte sich jemand hoch. Es war eine braunhaarige Frau, die einen Männernamen rief und mich wahrscheinlich mit ihrem Freund oder Mann verwechselte.
    Ihre Panik konnte ich verstehen, aber ich durfte es nicht zulassen, daß sie mich anfaßte und behinderte. Dabei hatte ich Mühe, ihre Hände von meiner Kleidung zu lösen, so hart hatte sie sich festgeklammert. Als sie zur Seite fiel, sah ich ihren ängstlichen und vorwurfsvollen Blick auf mich gerichtet.
    Nicht weit entfernt kniete ein junges Mädchen im Netz, das seine Arme hochgerissen hatte und somit seinen Kopf schützte. Die Kleine sah aus wie eine Punkerin, die zu einer Statue erstarrt war. Kniend drehte ich mich.
    Ich wollte die Fledermaus, ich wollte Damiano Fulgera!
    Er sollte kein weiteres Opfer mehr bekommen.
    Er schlug noch einen Halbbogen. Nahezu träge und sehr sicher wirkend drehte er seine Runden, jetzt hätte ich ihn mit einer geweihten Silberkugel erwischen können, aber meine Beretta lag irgenwo, nur nicht greifbar.
    Dafür hatte ich den Silberdolch!
    Er steckte in einer weichen Lederscheide. Während ich ihn zog, verfolgte ich genau den Flug des Monsters. Ich wollte die Waffe schleudern, um die Fledermaus im Flug zu erwischen.
    Die Lage war günstig. Schon hob ich den rechten Arm, holte aus — und wurde zurückgerissen.
    Wie eine Knochenklammer hatte sich die Faust um meinen rechten Fußknöchel geschlungen und so an meinem Bein gerissen, daß ich aus der knienden Haltung flach auf den Bauch fiel.
    Die Fledermaus aber stürzte sich auf ihr Opfer… Noch in dergleichen Sekunde drehte ich mich trotz des Griffes herum und trat mit dem freien Bein zu. Treffer. Dann drehte ich mich um und sah das bleiche Gesicht der Frau,

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