Der kleine Drache Kokosnuss reist in die Steinze

überhaupt.«
    »Aber wer hat die Eier dann gelegt?«, fragt Oskar.
    »Hm«, überlegt Matilda. »Vielleicht waren sie schon viele Tausend oder sogar Millionen Jahre im Eis eingeschlossen. Die können von sonst woher kommen. Aus dem Erdinneren oder aus dem Weltraum.«
    Die Freunde blicken in den Himmel.
    »Und du meinst«, sagt Kokosnuss, »in den Drachen-Eiern stecken meine Vorfahren?«
    »Genau«, sagt Matilda. »Vielleicht sind das deine Ururururururururur-Großeltern.«
    »Oder Ururururururururururururururururururururururururururururururur-Großeltern«, sagt Oskar.

    »Und wenn wir sie mit in die Zukunft nehmen«, sagt Matilda, »dann können sie ja gar nicht mehr deine Vorfahren sein.«
    »Dann gibt’s dich gar nicht, hihi«, kichert Oskar. Kokosnuss überlegt. Matilda hat recht: Die beiden Eier sollten hier in der Steinzeit bleiben. Sein Blick wandert zu dem friedlich schlafenden Klonk. Hm, und wenn ... Kokosnuss hat eine Idee. Leise flüstert er Matilda und Oskar zu, was er vorhat.

    Am Nachmittag setzen die Freunde mit dem Floß über den See. Danach ziehen sie durch dichte Wälder und über grüne Wiesen in Richtung Küste. Der große Dschungel und die Wüste existieren noch nicht, aber der Fluss Mo schlängelt sich
genauso durch die Insel wie in der Zeit der Drachen. Je näher sie der Bucht kommen, desto langsamer werden Klonks Schritte. Bald lässt er sich an einem Baum nieder.
    »Was hast du?«, fragt Kokosnuss.
    »Ach«, seufzt Klonk, »ich möchte gar nicht zu den anderen zurück. Die lachen mich aus, wenn ich ohne Bärenfell heimkehre.«
    »Und wenn du statt eines Bärenfells etwas anderes mitbringen würdest?«
    »Was denn?«
    Kokosnuss holt die Eier hervor und sagt: »Zum Beispiel diese Eier!«
    Klonk betrachtet die Eier und brummt: »Ein Jäger ist doch kein Eiersammler!«
    »Aber diese hier sind Feuerdrachen-Eier!« Klonk stutzt und fragt: »Da sind Feuerdrachen drin?«
    »Genau«, sagt Kokosnuss.
    Klonk macht große Augen. »D-du meinst, w-wenn sie geschlüpft sind und ich ihnen Feuergras zu fressen gebe, dann speien sie Feuer?«

    »Drachenbabys vertragen kein Feuergras. Trotzdem speien sie Feuer. Das Gras brauchen sie erst, wenn sie älter sind.«
    »Wow!«, murmelt Klonk.
    »Die Eier müssen aber erst ausgebrütet werden.«
    »Ausbrüten?«, sagt Klonk. »Wie soll ich das denn machen?«
    »Es reicht, wenn du sie ins Warme legst«, sagt Kokosnuss.
    Klonk überlegt: Wenn er schon kein Bärenjäger ist, könnte er doch ein Drachenhüter sein. Das würde die anderen bestimmt beeindrucken.
    Und wenn es wirklich kleine Feuerdrachen sind, dann ... Bohui! Dann müsste er nie wieder mühsam mit zwei Holzstäben Feuer machen!
    »Also, ehm«, sagt Klonk. »Gebongt!«
    Kokosnuss atmet erleichtert aus und Klonk legt die Eier behutsam in seinen Beutel.

Zwei Drachenbabys
    A m Abend erreichen sie die Drachenbucht. Staunend sieht Kokosnuss sich um. Die Felsen und die Höhlen sehen genauso aus, wie er es kennt, doch es wachsen ganz andere Bäume und Pflanzen, und das Meer liegt weiter draußen. 3 Plötzlich ertönt ein Horn. Die Freunde erschrecken. Klonk beruhigt sie: »Bleibt nah bei mir!«
    Wie aus dem Nichts tauchen kräftige Männer auf. Sie tragen Speere, Äxte und Messer mit steinernen Klingen. Matilda verbirgt sich hinter Kokosnuss und Oskar.
    Ein Mann mit ergrautem Haar spricht: »Klonk, wen bringst du da mit?«
    »D-dies sind zwei Drachen und ein Stachelschwein«, antwortet Klonk.
    Bei dem Wort »Drachen« geht ein Raunen durch die Menschengruppe. Jetzt nähern sich auch Frauen und Kinder. Neugierig blicken sie auf Kokosnuss und Oskar.

    »Drachen gibt es in Wirklichkeit doch gar nicht«, sagt der Grauhaarige.
    »D-diese schon«, sagt Klonk. »Sie kommen von weit her. U-und seht mal, was ich mitgebracht habe!«
    Er holt die beiden Eier hervor und legt sie vorsichtig in den warmen Sand.
    Die Menschen recken die Köpfe. Doch alles, was sie sehen, sind zwei Eier. Fragend blicken sie auf Klonk.
    »D-das sind ganz besondere Eier«, sagt dieser.
    »Überraschungseier«, sagt Oskar.
    »Was sollen wir damit?«, ruft der Grauhaarige.
    »Zeig uns lieber dein Bärenfell!«
    »Genau!«, ruft ein anderer. »Wo ist das Bärenfell?«
    »Äh, also ...«, stammelt Klonk.
    Da meldet sich Kokosnuss: »Klonk hat uns vor dem Bären gerettet! Der große Bär wollte uns fressen, und da ist er dazwischen gegangen, mit Speer und allem Drum und Dran!«

    »Ja, und? Wo ist jetzt das Fell?«, ruft einer.
    »Wo ist das