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Der kleine Vampir (01)

Der kleine Vampir (01)

Titel: Der kleine Vampir (01) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Angela Sommer-Bodenburg
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hat!», fuhr Sabine die Schreckliche fort, und als Ausdruck ihrer Hochachtung trommelten die Vampire mit den Fäusten auf die Särge.
    «Und nun wollen wir einen richtigen Vampir aus Anton machen!», rief sie. Da sprangen die Vampire in die Höhe, und wie auf ein Zeichen begannen sie, das entsetzlichste Gebrüll auszustoßen, die Zähne zu fletschen und mit den Augen zu rollen. Langsam, ganz langsam rückten sie näher. Sabine die Schreckliche ging an der Spitze und streckte ihre langen Finger mit den Krallennägeln nach ihm aus   … aber bevor sie ihn erreicht hatten, war er aufgewacht!
    Anton setzte sich im Bett auf und sah auf den Wecker: 3   Uhr! Seufzend legte er sich in die Kissen zurück und schloss die Augen. Hoffentlich konnte er jetzt in Frieden weiterschlafen!

Gespitzte Ohren
    «Heute machst du keinen sehr wachen Eindruck», meinte der Vater am Abend. Sie saßen auf dem Sofa und warteten auf den Beginn des Tierfilms.
    Anton gähnte. «Ich geh auch gleich ins Bett.»
    «Dein Spaziergang gestern war wohl sehr anstrengend, was?»
    «Wir haben eine Mathearbeit geschrieben», erklärte Anton. Als ob die Schule ein Vergnügen wäre!
    «Und?», fragte die Mutter. «Konntest du alles!»
    «Na ja», sagte Anton.
    In diesem Augenblick klingelte das Telefon. Der Vater ging an den Apparat.
    «Bohnsack», sagte er mit seiner forschen Telefonstimme. Aber dann nahm sein Gesicht einen überraschten Ausdruck an. «
Wen
wollen Sie sprechen? Sind Sie sicher, dass Sie richtig gewählt haben? – Moment mal.» Er bedeckte den Hörer mit der Hand. «Das sind Verrückte», sagte er flüsternd, «ich kann sie gar nicht verstehen. Sie fauchen so! Ob es Schüler von dir sind?»
    «Was?», rief die Mutter empört und nahm den Hörer. «Bohnsack», meldete sie sich. «Wer ist dort? – Wen? Anton wollen Sie sprechen?» Mit gerunzelter Stirn sah sie Anton an.
    «Für dich», flüsterte sie.
    «Wer ist es denn?», fragte der Vater.
    Die Mutter zuckte mit den Schultern. «Keine Ahnung. Die sprechen, als hielten sie die Hand vor den Mund.»
    Inzwischen hatte Anton den Hörer genommen. «Hallo», sagte er.
    Am anderen Ende der Leitung antwortete ein helles Kichern.
    «Wer ist da?», rief er.
    «Ich bin’s, Anna!», kam die Antwort – sehr leise und piepsig, aber deutlich zu verstehen.
    Anton merkte, wie er blass wurde.
    «D-du», murmelte er. Das war ja eine schöne Bescherung! Und die Eltern standen um ihn herum und achteten auf jedes Wort, das er sprach!
    «Wer ist es denn?», zischte der Vater.
    «Anna», gab Anton widerwillig Auskunft.
    «Und was will sie?», fragte die Mutter.
    «Weiß ich nicht», murrte Anton, «ich hör ja nichts!»
    «Bist du mir noch böse?», fragte Anna jetzt. «Ich meine, wegen gestern? Weil ich doch   –»
    «Nein, nein», sagte Anton schnell, «überhaupt nicht.»
    «Ich hab auch eine Überraschung für dich!»
    «Eine Überraschung?»
    Aus den Augenwinkeln sah er, wie die Eltern einen viel sagenden Blick tauschten.
    «Und w-was?», fragte er.
    «Eine Geschichte», sagte sie, «eine echte Vampirliebesgeschichte.» Bei den letzten Worten kicherte sie so heftig, dass er sie kaum verstehen konnte. «Darf ich sie dir heute Abend vorlesen?»
    «Heu-heute lieber nicht», stotterte er, «vielleicht morgen?»
    «Gut», sagte sie, «morgen. Und wann?»
    Anton warf seinen Eltern einen prüfenden Blick zu und überlegte. «Meine Großmutter hatte einundzwanzig Uhren», sagte er dann und lachte im Stillen über die verblüfften Gesichter, die seine Eltern machten. Das hatten sie davon, wenn sie fremde Gespräche mit anhörten!
    Aber Anna hatte ihn verstanden. «Also um einundzwanzig Uhr!», sagte sie.
    «Und – was macht Rüdiger?», fragte Anton.
    «Er fliegt schon wieder», sagte Anna, «und er hatte furchtbaren Hunger.»
    «Ach so.» Wie immer, wenn die Essgewohnheiten der Vampire zur Sprache kamen, beschlich Anton ein komisches Gefühl.
    «Dann – grüß ihn mal schön», sagte er, weil ihm nichts anderes einfiel. Warum mussten die Eltern auch wie angewachsen neben ihm stehen! Konnten sie nicht so lange in die Küche gehen?
    «Also dann – tschüs», sagte er.
    «Bis morgen!», antwortete Anna. Dann legte sie auf.
    «Was?», sagte der Vater in gespieltem Erstaunen. «Schon fertig?»
    «Ja», brummte Anton.
    «Was hast du da erzählt?», fragte die Mutter. «Eine Großmutter, die einundzwanzig Uhren hatte?»
    «Kleiner Witz.»
    «Und warum hast du Anna nicht gleich mit eingeladen?», wollte der Vater

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