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Der Klient

Titel: Der Klient Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Grisham
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hat gesagt, er würde gern in den Bergen leben.«
    »Vancouver ist hübsch. Wir haben dort letzten Sommer Urlaub gemacht. Einfach grandios.«
    »Außerhalb der USA?«
    »Kein Problem. Direktor Voyles hat gesagt, sie können überall hin. Wir haben ein paar Zeugen außerhalb der Staaten untergebracht, und ich meine, die Sways sind perfekte Kandidaten. Für diese Leute wird gesorgt werden, Reggie. Sie haben mein Wort.«
    Der Mann in dem orangefarbenen Hemd gesellte sich zu Mark und Trumann und übernahm jetzt die Führung der Besichtigungstour. Er ließ die Treppe des schwarzen Jets herunter, und die drei verschwanden im Innern.
    »Ich muß gestehen«, sagte Lewis, nachdem er einen weiteren Schluck kochendheißen Kaffee zu sich genommen hatte, »ich war nie davon überzeugt, daß der Junge Bescheid wußte.«
    »Clifford hat ihm alles erzählt. Er wußte genau, wo die Leiche war.«
    »Haben Sie es gewußt?«
    »Nein. Nicht bis gestern. Als er das erste Mal in mein Büro kam, hat er gesagt, er wüßte es, aber er hat es mir nicht verraten. Gott sei Dank. Er hat es für sich behalten, bis wir gestern nachmittag in die Nähe des Toten kamen.«
    »Warum sind Sie hierhergekommen? Damit sind Sie doch ein gewaltiges Risiko eingegangen.«
    Reggie deutete mit einem Kopfnicken auf die Jets. »Da müssen Sie ihn fragen. Er hat darauf bestanden, daß wir die Leiche finden. Er war der Meinung, wenn Clifford ihn angelogen hätte, wäre er aus dem Schneider.«
    »Und Sie sind einfach hierher gefahren und haben nach der Leiche gesucht? Einfach so?«
    »Ein bißchen komplizierter war es schon. Es ist eine lange Geschichte, K. O., und ich werde Ihnen die Details bei einem langen Dinner liefern.«
    »Ich kann es kaum erwarten.«
    Marks kleiner Kopf war jetzt im Cockpit zu sehen, und Reggie erwartete fast, daß die Triebwerke gestartet wurden, die Maschine langsam aus dem Hangar auf die Startbahn rollte und Mark sie mit einem perfekten Start verblüffte. Sie wußte, daß er dazu imstande war.
    »Haben Sie Befürchtungen hinsichtlich Ihrer eigenen Sicherheit?« fragte Lewis.
    »Eigentlich nicht. Ich bin nur eine bescheidene Anwältin. Was hätten sie davon, wenn sie hinter mir her wären?«
    »Rache. Sie kennen die Denkweise dieser Leute nicht.«
    »Das tue ich wirklich nicht.«
    »Direktor Voyles möchte, daß wir Sie ein paar Monate lang bewachen, zumindest so lange, bis der Prozeß vorbei ist.«
    »Mir ist es gleich, was Sie tun, ich will nur niemanden sehen, der mich bewacht, okay?«
    »In Ordnung. Das läßt sich einrichten.«
    Die Inspektionstour bewegte sich zu dem zweiten Jet, einer silberfarbenen Citation, und im Augenblick hatte Mark alles vergessen, was mit Leichen und bösen, im Schatten lauernden Buben zu tun hatte. Die Leiter kam herunter, und er kletterte mit Trumann im Gefolge an Bord.
    Ein Agent mit einem Funkgerät trat zu Reggie und Lewis und sagte: »Sie sind im Landeanflug.« Sie folgten ihm zur offenen Seite des Hangars, wo die Wagen standen. Eine Minute später gesellten sich Mark und Trumann zu ihnen, und als sie den Himmel im Norden absuchten, kam ein winziges Flugzeug in Sicht.
    »Das sind sie«, sagte Lewis, und Mark rückte näher an Reggie heran und ergriff ihre Hand. Das Flugzeug wurde größer, als es sich der Rollbahn näherte. Es war gleichfalls schwarz, aber viel größer als die Jets im Hangar. Agenten, teils in Anzügen, teils in Jeans, setzten sich in Bewegung, als die Maschine auf sie zurollte. Sie hielt in ungefähr dreißig Meter Entfernung an, und die Triebwerke verstummten. Eine volle Minute verging, bevor die Tür geöffnet und die Leiter ausgeklappt wurde.
    Jason McThune stieg als erster aus, und als er auf die Rollbahn trat, hatte ein Dutzend FBI-Agenten die Maschine umringt. Dianne und Clint waren die nächsten. Sie gesellten sich zu McThune, und die drei eilten auf den Hangar zu.
    Mark ließ Reggies Hand los und rannte auf seine Mutter zu. Dianne packte ihn und drückte ihn an sich, und für ein oder zwei peinliche Sekunden schauten alle zu oder richteten den Blick auf den Terminal in der Ferne.
    Sie sagten nichts, während sie sich umarmten. Er umklammerte ihren Hals, und schließlich sagte er unter Tränen: »Es tut mir leid, Mom. Es tut mir so leid.« Sie packte seinen Kopf und drückte ihn an ihre Schulter und dachte gleichzeitig daran, ihn zu erwürgen und ihn nie wieder loszulassen.
    Reggie führte sie in das kleine Büro und bot Dianne Kaffee an. Sie lehnte ab. Trumann, McThune, Lewis

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