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Der Klient

Titel: Der Klient Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Grisham
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Vereinbarung unter die Nase, und Trumann setzte seinen Namen darauf. K. O. Lewis tat dasselbe.
    »Lassen Sie die Maschine startklar machen«, sagte Reggie. »Sie fliegen nach Phoenix.«
    K. O. drehte sich um und gab den Agenten am Eingang des Hangars ein Handzeichen. McThune joggte mit weiteren Instruktionen auf sie zu. Reggie kehrte in das Büro zurück und schloß die Tür.
    »Was kommt als nächstes?« murmelte Trumann.
    »Sie ist Anwältin«, sagte K. O. »Mit Anwälten ist es nie einfach.«
    McThune kam auf Trumann zu und händigte ihm einen Umschlag aus. »Das ist eine Vorladung für Mr. Roy Foltrigg«, sagte er mit einem Lächeln. »Richter Roosevelt hat sie heute morgen ausgestellt.«
    »Am Sonntagmorgen?« fragte Trumann und nahm den Umschlag entgegen.
    »Ja. Er hat seine Kanzlistin angerufen, und sie haben sich in seinem Büro getroffen. Er freut sich schon mächtig darauf, Foltrigg wieder in Memphis zu sehen.«
    Das brachte die drei zum Kichern. »Sie wird ihm gleich heute morgen zugestellt«, sagte Trumann.
    Nach einer Minute wurde die Tür geöffnet. Clint, Dianne, Mark und dann Reggie kamen heraus und steuerten auf die Rollbahn zu. Die Triebwerke heulten auf. Agenten flitzten herum. Trumann und Lewis begleiteten sie bis zum Ausgang des Hangars und blieben dann stehen.
    K. O., ganz der Diplomat, streckte Dianne die Hand entgegen und sagte: »Viel Glück, Ms. Sway. Jason McThune wird Sie nach Phoenix begleiten und sich dann, wenn Sie dort sind, um alles kümmern. Sie sind völlig sicher. Und wenn wir Ihnen irgendwie behilflich sein können, dann lassen Sie es uns wissen.«
    Dianne lächelte und ergriff seine Hand. Mark streckte ihm seinerseits die Hand entgegen und sagte: »Danke, K. O. Sie waren eine Pest.« Aber er lächelte, und alle fanden es lustig.
    K. O. lachte. »Viel Glück für dich, Mark, und ich versichere dir, mein Sohn, du warst eine noch größere Pest.«
    »Ja, ich weiß. Tut mir leid, die ganze Geschichte.« Er reichte auch Trumann die Hand und ging mit seiner Mutter und McThune davon. Reggie und Clint blieben beim Hangartor stehen.
    Ungefähr auf halbem Wege zu dem Jet machte Mark plötzlich halt. Als hätte er es plötzlich mit der Angst zu tun bekommen, erstarrte er und schaute zu, wie Dianne die Leiter zur Maschine hinaufstieg. In den letzten vierundzwanzig Stunden war ihm kein einziges Mal der Gedanke gekommen, daß Reggie nicht mitkommen würde. Er war, aus welchem Grund auch immer, einfach davon ausgegangen, daß sie bei ihm bleiben würde, bis die ganze Sache ausgestanden war. Sie würde mit ihnen davonfliegen und in der Nähe des neuen Krankenhauses bleiben, bis sie in Sicherheit waren. Und während er so dastand, eine winzige Gestalt auf der riesigen Rollbahn, regungslos und wie betäubt, begriff er, daß sie nicht bei ihm war. Sie war da hinten mit Clint und dem FBI.
    Er drehte sich langsam um und starrte sie fassungslos an, als ihm diese Tatsache bewußt wurde. Er machte zwei Schritte auf sie zu, dann blieb er stehen. Reggie verließ ihre kleine Gruppe und ging auf ihn zu. Sie kniete auf der Rollbahn nieder und sah ihm in die von Panik erfüllten Augen.
    Er biß sich auf die Lippe. »Sie können nicht mitkommen, nicht wahr?« fragte er langsam mit verängstigter Stimme. Obwohl sie stundenlang miteinander geredet hatten, war dieses Thema nie zur Sprache gekommen.
    Sie schüttelte den Kopf, und ihre Augen wurden feucht.
    Er wischte sich die Tränen mit dem Handrücken ab. Die FBIAgenten waren in der Nähe, schauten aber nicht her. Ausnahmsweise schämte er sich nicht, in der Öffentlichkeit zu weinen. »Aber ich möchte, daß Sie mitkommen«, sagte er.
    »Das kann ich nicht, Mark.« Sie beugte sich vor, ergriff seine Schultern und drückte ihn sanft an sich. »Ich kann es nicht.«
    Tränen strömten über seine Wangen. »Das alles tut mir so leid. Das haben Sie nicht verdient.«
    »Aber wenn es nicht passiert wäre, Mark, dann hätte ich dich nie kennengelernt.« Sie küßte ihn auf die Wange und hielt seine Schultern umklammert. »Ich liebe dich, Mark. Ich werde dich vermissen.«
    »Ich werde Sie nie wiedersehen, stimmt’s?« Seine Lippen bebten, und Tränen tropften von seinem Kinn. Seine Stimme war zittrig.
    Sie biß die Zähne zusammen und schüttelte den Kopf. »Nein, Mark.«
    Reggie holte tief Luft und stand auf. Sie wollte ihn packen und ihn mitnehmen zu Momma Love. Er konnte das Schlafzimmer im Obergeschoß haben und soviel Lasagne und Eiskrem, wie er essen

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