Der Koenig der Schmuggler
reden.«
15
ZUM LETZTEN MAL NACH KESSEL
Han wandte den Blick nicht von Brias gezücktem Blaster. »Süße, was tust du?«
»Ich brauche alles, Han«, sagte sie. »Nicht für mich, für den Widerstand.« Sie winkte den Rebellen zu, die darauf näher kamen, Hans Repulsorheber an sich nahmen und sich daranmachten, Kisten darauf zu packen.
Han sah ungläubig zu, wie die erste Ladung seltener Kostbarkeiten aus der Tür kam. »Bria…«, sagte er heiser. »Das kannst du nicht machen. Das hier geschieht nicht wirklich. Du… du versuchst bloß, mich zu foppen, ja?«
»Es tut mir leid, Han«, entgegnete sie. »Ich muß alles haben. Alles, was meine Leute von dieser verfluchten Welt bergen können. Alle verarbeiteten Gewürze, alle Waffen und den ganzen Schatz. Ich weiß selbst, daß das nicht fair ist, aber ich kann’s nicht ändern.«
»Haben die anderen Rebellen-Commander das veranlaßt, Bria?« wollte Han wissen.
»Nicht, daß ich wüßte«, erwiderte sie. »Aber ich war diejenige, die letzte Nacht die Nachricht erhalten hat, Han. Unser Geheimdienst hat entdeckt, daß das Imperium irgendein großes Projekt gestartet hat. Ein wirklich großes. So groß, daß das Schicksal ganzer Welten davon abhängen könnte. Wir müssen herausfinden, was sie vorhaben, und dafür brauchen wir Credits… eine Menge Credits. Für Bestechungsgelder, Observation, Truppen… was du willst. Ich hoffe bloß, daß unsere Ausbeute hier auf Ylesia dafür ausreicht.«
Han befeuchtete sich die Lippen. »Und ich habe geglaubt, du liebst mich. Du hast gesagt, daß du mich liebst.«
Eine weitere Ladung verschwand durch die Tür. Han sah den Kisten nach und hätte am liebsten laut aufgestöhnt. Chewie stöhnte tatsächlich.
Bria seufzte und schüttelte den Kopf. »Ja, ich liebe dich«, sagte sie leise. »Ich wünsche mir, daß wir für immer zusammenbleiben. Komm mit mir, Han. Du kannst jetzt nicht mehr zurück nach Nar Shaddaa. Komm mit, und wir kämpfen gemeinsam gegen das Imperium. Du, ich und Chewie. Wir wären ein großartiges Team. Wir müssen alle Opfer bringen, und unser Opfer besteht darin, den Schatz aufzugeben. Du denkst doch nicht, daß ich irgend etwas davon für mich behalte, oder?«
Han schüttelte den Kopf. Seine Stimme war voller Bitterkeit. »Nein, das denke ich nicht, Bria. Nicht einen Augenblick.« Er tat einen tiefen, flatternden Atemzug. »Bria… ich habe dich geliebt.«
Ihre Gesichtszüge zuckten gequält, als er die Vergangenheitsform benutzte. »Han, ich liebe dich. Das tue ich wirklich. Aber ich kann nicht sagen, wie sehr ich befürchtet habe, du könntest die Rebellenallianz in Gefahr bringen. Dieser Überfall war ein Test, und wir haben ihn bestanden! Die anderen Widerstandsgruppen werden jetzt erkennen, wozu wir fähig sind. Han… wir haben einen ganzen Planeten eingenommen. Dieser Angriff wird in die Geschichte der Rebellion eingehen. Ich weiß es einfach.«
»Ja, als der Angriff, bei dem Bria Tharen es Leuten, die ihr vertraut haben, mal so richtig gezeigt hat. Einschließlich des Kerls, den sie zu lieben vorgab.«
Tränen traten ihr in die Augen, lösten sich und rannen übers Gesicht. Sie trat zur Seite, als ihre Soldaten die nächsten Kisten voller Kostbarkeiten durch die Tür manövrierten. »Han… bitte, bitte… komm mit mir. Du bist der geborene Anführer. Du hast es nicht nötig, wie ein Krimineller zu leben. In der Rebellenallianz könntest du Führungsoffizier sein… man bezahlt uns sogar dafür! Nicht viel, aber ein bißchen schon, genug, um davon leben zu können. Bitte, Han!«
Han blickte sie kalt an. Sie weinte jetzt so heftig, daß Jace Paol kam und ihr den Blaster aus der Hand nahm. »Wir laden gerade die letzte Fuhre auf, Commander.«
Sie nickte, dann versuchte sie die Beherrschung wiederzuerlangen und wischte sich mit dem Ärmel die Augen. »Bitte, Han, wenn du jetzt zu wütend bist, verstehe ich das. Aber… laß von dir hören. Jabba weiß, wie man Kontakt mit mir aufnehmen kann. Bitte.«
»Ich lasse von mir hören«, entgegnete Han. »Weißt du noch, was ich in jener Nacht im ›Blaulicht‹ alles zu dir gesagt habe? Tja, alles entsprach der Wahrheit – ich war ein Narr, dir jemals vertraut zu haben.« Er kramte in einer Innentasche herum und entnahm ihr ein kleines Futteral, in dem eine Folie steckte. »Erkennst du das, ja?«
Sie warf einen Blick darauf, kam näher und nickte mit bleichem, aber gefaßtem Gesicht. »Ja…«
»Nun, ich bin ein solcher Narr, daß ich
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