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Dark Future: Herz aus Feuer

Dark Future: Herz aus Feuer

Titel: Dark Future: Herz aus Feuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eve Kenin
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    Prolog
    Sub-Untergeschoss, Hauptbüro von Janson Transport, Port Uranium, Januar 2088
    B lut hatte einen ganz eigenen Geruch. Metallisch, scharf und leicht süßlich.
    Tatiana hob die Hand an die Wange. Sie war jenseits von Schmerzen, fast schon jenseits davon, denken zu können. Doch es war noch nicht vorbei. Mit Duncan Bane war es nie vorbei.
    Um dich stärker zu machen, um dich unbesiegbar zu machen.
Banes Rechtfertigung. Und die schlichte Wahrheit. Aber Tatiana war nicht wie Wizard oder Yuriko. Sie erholte sich nicht so schnell wie ihre Geschwister. Sie verletzte sich leichter. Ihre Knochen brachen, während Wizards und Yurikos Knochen nachgaben, um die Wucht eines Schlags abzufangen.
    Und Bane war bei dieser Session ganz besonders brutal gewesen.
    »Weil ihr bald zu eurer ersten Mission aufbrechen werdet«, erklärte er mit seiner weichen, kultivierten Stimme und ging an den dreien entlang. Er blieb stehen und berührte Tatiana an der Schulter. Sie schauderte, doch sie hütete sich davor zurückzuweichen. »Das hier wird sicherstellen, dass ihr bereit seid, dass ihr überlebt. Du«, er wandte sich an Wizard, »wirst der Commander sein, und ein Commander muss in der Lage sein, schnelle Entscheidungen zu treffen.«
    Ein weiterer Schritt, und Bane stand vor Yuriko. Mit dem Finger strich er über ihre Wange und lächelte, als sie zurückzuckte. »Also entscheide dich jetzt, Wizard. Wer soll zehn weiteren Minuten ausgesetzt werden?«
    Tatiana schluckte ein Flehen herunter.
Bitte. Ich kann nicht. Ich kann nicht …
    Sie schüttelte den Kopf und bemühte sich, einen klaren Blick zu bekommen. Der Raum kam ihr zu groß und zu hell vor. Irgendwie war ihr alles so vertraut, als hätte sie es schon unzählige Male zuvor erlebt. Sie wusste, was Wizard antworten würde, noch ehe ihm die Worte über die Lippen kamen.
    »Ich. Ich werde noch zehn Minuten auf mich nehmen.«
    Sie stieß ein trockenes Schluchzen aus. Wizard, ihr Bruder, so logisch, so vernünftig und sachlich, selbst in dieser Situation. Er würde die Schläge aushalten, weil er der Stärkste von ihnen war. Er würde sich vor sie stellen und die Prügel an ihrer Stelle übernehmen.
    Yuriko war wie er. Bedingungslos und klar im Denken und Handeln. Aber Tatiana …
    Bane lachte, als er Wizard ansah. Es war ein hohles Lachen, das von den kahlen Wänden in ihren düstersten Träumen widerhallte.
    Ja, nur ein Traum. Es konnte nur ein Traum sein.
    »Du bist der Commander«, sagte er. »Der Schnellste, der Stärkste. Du hast die besten Chancen, eure Mission zu erfüllen. Es könnte sein, dass ich euch heute Nacht schon losschicke, ehe du die Möglichkeit hattest, dich zu regenerieren. Wähle die Schwächste, Wizard. Ein guter Commander weiß, wann es Zeit ist, die Chancen abzuwägen, wann es Zeit ist, für das Gelingen der Mission Opfer zu bringen.«
    »Wizard … rette sie. Bitte. Sie hat eine Chance.« In Yurikos Stimme, die normalerweise so kühl klang, schwangen Verzweiflung und Schmerz mit. Tatianas Herz zersprang wie jedes Mal, wenn ihre Alpträume sie hierherführten, in den dunkelsten Abgrund ihrer Seele, den kältesten Teil ihrer Erinnerungen. Denn indem sie Wizard angefleht hatte, Tatiana zu retten, hatte Yuriko ihr eigenes Schicksal besiegelt.
    Bane würde seine ganze Brutalität an ihr auslassen.
    Zitternd schwankte Tatiana auf den Beinen. Mit ihren geschwollenen Lippen versuchte sie, Worte zu formen … Welche Worte? Wollte sie sich Banes Fäusten freiwillig anbieten, oder wollte sie ihre Schwester opfern?
    Wieder verspürte sie dieses seltsame, beängstigende Gefühl der Vertrautheit und die entsetzliche Gewissheit, dass sie diese Momente wieder und wieder erlebt hatte und dass der Ausgang immer derselbe war.
    Die Wände um sie herum flirrten und tanzten, und sie hörte Stimmen und sah Lichter. Sie waren falsch. Sie hatten hier nichts zu suchen.
    Sie
hatte hier nichts verloren. Nichts von alldem war real.
    Mit wild klopfendem Herzen und feuchten Händen begann Tatiana zu rennen. Ihre Schritte hallten auf dem kalten Steinfußboden, hart und schnell, doch sie rührte sich nicht. Ihre Arme und Beine bewegten sich so schnell, wie sie konnten, und trotzdem kam sie nicht von der Stelle. Sie war gefangen in der Vergangenheit.
    Sie musste sich nur lösen, aufwachen, und sie würden verschwinden – der Schmerz, die Erinnerungen, das Entsetzen. Aber weder der Schlaf noch die Ängste, die in ihren Erinnerungen wohnten, gaben nach, um sie freizulassen. Sie

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