Der Kopfgeldjägerkrieg 02 - Das Sklavenschiff
Kopfgeldjägergilde hineingezogen hat. Er fiel darauf herein, weil er keinen Grund hatte, Ihnen nicht zu glauben. Und er hat jetzt auch keinen Anlass, misstrauisch zu sein. Fett ist im Besitz einer Ware, wie er und die anderen Kopfgeldjäger ihre Gefangenen gerne nennen, namentlich im Besitz eines gewissen Trhin Voss'on't, der allgemein als abtrünniger imperialer Sturmtruppler gilt. Sie, der Sammler Kud'ar Mub'at, verwalten als Treuhänder das Kopfgeld, das bei der Auslieferung dieser Ware fällig wird.« Xizor hob den Blick zu einem der größeren Unterknoten, der nicht weit von Kud'ar Mub'at entfernt an der fasrigen Wand klebte. »Ist es nicht so?«
»Das ist eine richtige und nachweisliche Feststellung«, gab der Unterknoten zurück, der Abrechner genannt wurde, »hinsichtlich gewisser Creditmengen, die zurzeit in diesem Netz bereitliegen. Die Gesamtsumme der Belohnung für den imperialen Sturmtruppler Voss'on't befindet sich, wie Sie sagen, Prinz Xizor, gegenwärtig in unserem Besitz.«
»Und das ist zum Beispiel etwas, das mich nervös macht.« Der Schöpfer des Unterknotens rutschte in seinem Nest hin und her. »Das ist für meine Verhältnisse eine beträchtliche Menge Credits, auf denen ich da sitze, vielleicht die größte Menge, die ich jemals auf einmal hier in meinen Netz hatte. Ich habe es stets für eine umsichtige Politik gehalten, meine finanziellen Aktivposten auf ehrbare planetare Bankhäuser innerhalb der Grenzen des Imperiums zu verteilen. Andernfalls mache ich mich hier draußen im leeren Raum zu sehr zum Ziel.«
»Niemand würde Sie jemals ausrauben, Kud'ar Mub'at. Ihre Dienste als Vermittler und Treuhänder sind für zu viele Kreaturen viel zu wertvoll. Außerdem habe ich meine Virago zusammen mit einigen anderen Raumfahrzeugen aus der Einsatzflotte der Schwarzen Sonne in Reichweite liegen. Deren Feuerkraft sollte mehr als genug Schutz für Sie sein, bis das Kopfgeld sicher und nicht mehr in Ihrer Hand ist.«
»Das mag schon sein .« Kud'ar Mub'at schien mit dieser Antwort noch nicht ganz zufrieden zu sein. »Aber reicht das auch aus, um mich vor Boba Fett zu schützen?«
»Überlassen Sie den Kopfgeldjäger mir«, sagte Xizor. »Sie müssen lediglich weiter Ihre Rolle spielen. Für jemanden, dem das Lügen so leicht fällt, dürfte es doch keine große Sache sein, Ihre Fähigkeiten noch ein wenig mehr zu bemühen.«
Er wandte sich ab, da er von den Protesten des Sammlers bereits mehr als genug hatte. Während er durch den seine Schultern beengenden Hauptgang des Netzes eilte, konnte Xizor den Sammler hinter sich stottern und wild gestikulieren hören.
Kurze Zeit später sprach eine andere Stimme zu Xizor, während er im Landebereich des Netzes auf die kleine Fähre wartete, die ihn zur Virago zurückbringen würde. »Verzeihen Sie .« Die leise Stimme sprach direkt neben Xizors Kopf. »Aber ich frage mich, ob ich vielleicht kurz mit Ihnen reden könnte. Ganz unter uns .«
Xizor blickte zur Seite und entdeckte den Abrechner, den Buchhalterknoten, der mit dem Kopf nach unten von der verfilzten Decke baumelte. »Was willst du?«
»Wie ich schon sagte.« Die Stimme des Unterknotens war ein sorgfältig artikuliertes Flüstern. »Mit Ihnen reden. Über Dinge, die von gegenseitigem und lohnendem Interesse für uns beide sein könnten.«
»Und lohnend für deinen Herrn Kud'ar Mub'at.« Xizor schüttelte den Kopf. »Ich weiß genug darüber, wie das Netz des Sammlers aufgebaut ist. Alles hier wurde unmittelbar aus Kud'ar Mub'ats eigenem Nervengewebe ausgesponnen.« Xizor blickte in die hellen Perlenaugen des Abrechners und wusste, dass er in diesem Moment ebenso gut direkt in die scharfen, gierigen Augen des Sammlers schauen mochte. Warum Kud'ar Mub'at indes diese Form der Verstellung wählte und ihm einen seiner halbwegs unabhängigen Unterknoten hinterher schickte, war ihm unbegreiflich. Meint er etwa, man könnte mich so einfach zum Narren halten? »Ich habe ihm bereits alles im Moment Wichtige gesagt.«
»Ich denke, Sie haben die Situation falsch eingeschätzt«, erwiderte der Abrechner gleichmütig. »Und auch mit wem Sie gerade sprechen.« Der Unterknoten krabbelte kopfüber ein Stück näher an Xizor heran. Eine seiner winzigen Krallen hielt eine schimmernde Nervenfaser in die Höhe. Der Faden war gerissen und nur mehr mit dem Abrechner, nicht jedoch mit der Struktur des Netzes verbunden. »Sehen Sie. Ich operiere jetzt auf eigene Faust. Wenn Sie mit mir reden, wird Kud'ar Mub'at
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