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Der Kopfgeldjägerkrieg 02 - Das Sklavenschiff

Der Kopfgeldjägerkrieg 02 - Das Sklavenschiff

Titel: Der Kopfgeldjägerkrieg 02 - Das Sklavenschiff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K.W. Jeter
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Antwort des Sicherheitschefs beunruhigte Kuat. Fenald hatte noch nie zuvor auf irgendetwas anderes als auf Fakten reagiert, die so hart und kalt waren wie der Durastahl, der in den Fertigungsanlagen der Werft verarbeitet wurde. Dennoch »Also schön.« Kuat nickte. Er deutete auf die Luke seines persönlichen Transporters. »Dann sollten wir uns lieber auf den Weg machen. Man wird uns schon erwarten.«
    Ein paar Standardzeiteinheiten später überflog der Pilot des persönlichen Transporters die dicht bewaldete Landmasse des Planeten Kuat. Kuat von Kuat fand den Ausblick auf den grünen organischen Rohstoff indes weniger befriedigend als den Anblick der harten, kalten Gebilde aus mit Lasern verschweißtem Durastahl in den Fertigungsdocks der Kuat-Triebwerkswerften.
    Um den persönlichen Transporter in Empfang zu nehmen, war eine der jüngeren Angehörigen des Kuhlvult-Clans erschienen, die kaum den Status einer Erwachsenen erreicht hatte. »Es gibt viele unter uns«, sagte Kodir von Kuhlvult, »die sich freuen werden, Sie zu sehen.« Ihre Bewegungen in dem formellen Gewand, während sie zur Versammlungshalle der Herrscherhäuser vorausging, waren anmutiger, als es die Bewegungen Kuats jemals hätten sein können. »Nicht alle sind glücklich über die von den Knylenn für dieses Treffen anberaumte Tagesordnung.«
    »Tatsächlich?« Während er neben ihr herging, suchte Kuat im Gesicht der jungen Frau nach Hinweisen auf ihre Absichten.
    »Und warum sollte das so sein?«
    Kodirs Lächeln fiel eher verschlagen als freundlich aus. »Wir wissen, wie das Haus Kuat die Kuat-Werften führt. Ihre Familie hat dafür gesorgt, dass diese Welt seit Generationen stets eine der wohlhabendsten in der ganzen Galaxis war. Das war so in den Tagen der alten Republik und es ist unter Palpatine immer noch so. Solche Fähigkeiten verdienen eine besondere Anerkennung, deshalb wurde die Erbschaftsbefreiung schon vor langer Zeit von den anderen Häusern gebilligt.« Sie neigte den Kopf und senkte respektvoll den Blick. »Und deshalb wollen einige von uns auch nichts daran ändern.«
    Kuat schritt schweigend weiter neben der jungen Frau her, sein Sicherheitschef blieb ein paar Schritte hinter ihnen. Die Befreiung, überlegte Kuat. Darauf läuft also alles hinaus. Aber das war schon seit langer Zeit so.
    Wie Kodir von Kuhlvult eben angedeutet hatte, wollten die klugen Köpfe unter den Herrscherhäusern die Erbschaftsbefreiung beibehalten. Die Ehrgeizigen jedoch, wie die Knylenn, wollten sie loswerden. Die Befreiung hinderte sie daran, die Vorherrschaft über die anderen Herrscherhäuser zu erlangen, und daran, die Kontrolle über die Kuat-Triebwerkswerften und damit über die wichtigste Quelle des Wohlstand dieser Welt zu übernehmen.
    Doch der Stammbaum der Familie Kuat war der einzige unter den herrschenden Häusern des Planeten Kuat, der sich durch eine unmittelbare Erbfolge von den Eltern auf ihre Kinder fortsetzte. Das war der alleinige Zweck und die einzige Auswirkung der Befreiung. Für alle übrigen Häuser galt eine strenge Unterbrechung der genetischen Abfolge. Die Erben der Herr- scherhäuser waren keine Kinder der gegenwärtigen erwachsenen Mitglieder des Hauses, sondern Nachkommen der Telbuns, die ausgewählt worden waren, die jeweilige Linie fortzusetzen. Unglücklicherweise hatte dieses Arrangement seine Schwachstellen offenbart, seit gewisse, mehr wegen ihrer äußeren Reize als aufgrund der besonderen Intelligenz oder anderer vorteilhafter genetischer Faktoren - Faktoren, die jene Qualitäten in den Bereichen der Technik sowie der Unternehmensführung hervorbrachten, die für die Leitung der Kuat-Werften unabdingbar waren - ausgewählte Telbuns die Firma dank ihrer Unfähigkeit an den Rand des Ruins zu treiben drohten. Und das ungeachtet der Erbschaftsbefreiung, die wirksam dafür sorgte, dass die Kuat-Familie mit ihren für den geschäftlichen Erfolg erforderlichen angeborenen Neigungen die Verantwortung behielt. Die Befreiung hatte, wie Kuat sehr wohl wusste, auch noch den zusätzlichen Vorteil, die im brutalen Wettstreit liegenden Ambitionen der Herrscherhäuser in Schach zu halten und die Edlen des Planeten daran zu hindern, ihre leiblichen Söhne und Töchter durch Verschwörung oder gar Mord an die Spitze der Kuat-Werften zu befördern.
    Wenn diese Frage doch endlich erledigt wäre, dachte Kuat von Kuat. Und mit ihr auch aller Ehrgeiz und konspirativer Eifer. Aber dazu war es bisher nicht gekommen. Die Knylenn hatten sich

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