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Der Kopfgeldjägerkrieg 02 - Das Sklavenschiff

Der Kopfgeldjägerkrieg 02 - Das Sklavenschiff

Titel: Der Kopfgeldjägerkrieg 02 - Das Sklavenschiff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K.W. Jeter
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noch ein Kind und Sie standen bereits in der Blüte Ihrer Jahre, als Sie bei unseren biologischen Müttern schworen, mich zu überleben.« Er lächelte höflich zu dem Ältesten hinauf. »Sie könnten es noch schaffen.«
    Das Lachen, das krächzend aus dem Lautsprecher drang, klang wie Platten aus gewelltem Durastahl, die sich aneinander rieben. »Mit Ihrer . Hilfe, Kuat. Wie Sie . noch sehen werden .«
    Speichel hatte das Gesicht des Ältesten an der Seite befleckt und glitzerte feucht in dem wirren Bart, der über den die Falten des Halses umschließenden Metallkragen fiel. Der jüngere Khoss stieg auf eine Stufe an der Flanke des Lebenserhaltungssystems, streckte ein seidenes Tuch aus und tupfte die Feuchtigkeit so vorsichtig ab, als bestünde sein alter Verwandter aus zerknittertem dünnem Papier. Dann blickte er von seinem Halt an der gurgelnden Maschine auf Kuat von Kuat hinunter. In Khoss' Augen zeigte sich ein Funke schwelender Verachtung.
    Kuat wandte sich darauf von den Knylenn ab. Ein kurzes Nicken war alles, dessen er bedurfte, um sich mit Fenald zu verständigen.
    »Edle dieser Welt! Meine lieben Verwandten!« Khoss war nicht von dem Lebenserhaltungssystem seines Ältesten herabgestiegen, sondern hatte stattdessen den flachen Bereich direkt hinter dem aufrechten Zylinder erklommen. Die geringe Anstrengung hatte sein Gesicht mit einer aufgeregten Röte überzogen. Er fand das Gleichgewicht, indem er beide Hände ausstreckte und auf die von Metall umhüllten Schultern des Ältesten legte, hinter dem er Stellung bezogen hatte. Die weißen Zöpfe des Ältesten hingen auf der Höhe seiner Knie. »Ich bitte um Nachsicht, doch es sind dringende Fragen, die uns hier und heute zusammengeführt haben!« Seine Stimme brandete gegen die leuchtende Kuppel. »Die Zukunft der Welt, die wir teilen, diese Zukunft ist in Gefahr!«
    Die unverhohlene Theatralik dieser Darbietung kränkte Kuat von Kuat. Er schüttelte angewidert den Kopf, eine Geste, die der neben ihm stehenden Kodir nicht entging.
    »Sie haben Recht«, stellte sie fest. »Die haben alle ihre Rolle vorher geübt. Sehen Sie sich sie nur an.«
    Die Knylenn und ihr Anhang hatten sich im schimmernden Licht der Versammlungshalle auf beiden Seiten ihres Ältesten postiert. Gemeinsam mit ihren Telbuns bildeten sie offensichtlich die Mehrheit der Anwesenden; das Gewicht der Autorität der Herrscherhäuser manifestierte sich in ihren selbstsicheren, sogar geringschätzigen Mienen. Sie alle, Männer und Frauen gleichermaßen, standen mit vor der reich verzierten Brust ihrer formellen Gewänder verschränkten Armen da und hatten die in Stiefeln steckenden Füße gespreizt, als hätte sie irgendwer unversehens in grimmige Krieger verwandelt.
    »Wie praktisch«, wandte sich Kuat von Kuat trocken an seinen Sicherheitschef. »Jetzt wissen wir wenigstens, womit wir es hier zu tun haben.«
    Kodir von Kuhlvult legte ihm eine Hand auf die Schulter und sprach dicht an seinem Ohr, wobei sie der riesenhaften Gestalt den Rücken zukehrte. »Die Knylenn haben schon seit einer ganzen Weile ihre Emissäre und Verhandlungsteams zu den übrigen Herrscherhäusern entsandt. Genauer gesagt, seit der Imperator Palpatine die alte Republik auseinander genommen hat. In dem Moment beschloss Khoss von Knylenn, die Politik der Galaxis habe sich so weit geändert, dass er in Aktion treten konnte.«
    »Ich verstehe.« Ihre Worte überraschten Kuat keineswegs. Er hatte längst ein Team des Geheimdienstes der Kuat-Werften auf die Knylenn angesetzt, das ihm regelmäßig von deren Aktivitäten berichtete. Der Wechsel der Machtverhältnisse auf den bewohnten Welten, der Aufstieg des Imperiums und Palpatines Konzentration aller Macht in seiner eigenen Hand hatte in jeder Ratsversammlung und in jedem zwischen den Sternen verstreuten Parlament unausweichliche Folgen gehabt. Khoss von Knylenn hatte erst beim letzten Treffen der Herrscherhäuser des Planeten Kuat versucht, einen Aufstand gegen das Geschlecht der Kuat und deren Verwaltung der Geschäfte der Kuat-Triebwerkswerften zu inszenieren. Die Anklage lautete, Kuat von Kuat hätte sich einer katastrophalen Bevorzugung der Rebellen-Allianz schuldig gemacht, weil er die Kuat-Werften aus jedweder Unterstützung des neuartigen imperialen Todesstern-Projekts herausgehalten hatte.
    Es gab auf anderen Welten andere für das Militär tätige Firmen, die sowohl von der Gunst des Imperators als auch von der gewaltigen Gewinnspanne profitierten, die der Bau des

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