Der Kopfgeldjägerkrieg 02 - Das Sklavenschiff
der Gefangennahme des abtrünnigen Sturmtrupplers Trhin Voss'on't getötet worden waren, so waren sie dem Tod doch so nahe gekommen wie möglich, ohne wirklich als blicklose Leichen auf diesem lausigen Bergbauplaneten zu enden, den sie gerade hinter sich gelassen hatten. Nachdem sie Voss'on'ts bewusstlosen Körper in einem der Käfige im Hauptladeraum der Sklave I abgeladen hatten, war Bossk auf dem schnellsten Weg zum Medizinspind des Rau- mers marschiert, um sich wieder zusammenzuflicken. Er war in diesem Augenblick, da er im Cockpit stand, aufgrund des durchsichtigen Druckverbands, den er angelegt hatte und der seine beim Sturz von der Maschinerie des Schichtenbohrers gebrochenen Rippen stabilisierte, ein wenig kurzatmig. Die Erfahrungen in jener verlassenen Minenkolonie würden in Bossks Erinnerung als eine der unangenehmsten Episoden in seiner Karriere als Kopfgeldjäger gespeichert bleiben.
Während er seine Wunden versorgte, hatte Boba Fett dem ersichtlich schlimmeren Zustand, in dem er sich selbst befand, keinerlei Beachtung geschenkt - die gewaltige Masse des Schichtenbohrers war immerhin direkt auf ihm gelandet - und die Sklave I für den Start vorbereitet. Bossk hatte sich widerwillig eingestanden, dass dies das Klügste war, was sie tun konnten. Sie konnten nicht wissen, welche anderen Maßnahmen zu seiner Verteidigung Voss'on't sonst noch ergriffen haben mochte. Es war, um sicher zu gehen, besser, das Schiff und die Ware schleunigst aus der Umlaufbahn zu befördern.
Boba Fett hatte sich, sobald dies erledigt war, die Zeit genommen, sich neu zu sortieren und die ramponierten und kaputten Teile seiner Rüstung sowie der operativen Ausstattung aus dem Ersatzteillager, das er an Bord der Sklave I unterhielt, zu ersetzen - sogar seinen Helm, dessen dunkles Visier unter dem Gewicht des Schichtenbohrers gesplittert war. Fett hatte diese optische Komponente zusammen mit der an der Seite angebrachten Kom-Antenne, die während des Kampfes abgebrochen war, umgehend wiederhergestellt. Als Bossk den anderen Kopfgeldjäger betrachtete, wirkte dieser wieder ebenso von seinem erfahrungsreichen Leben geschunden wie zuvor. Die Farbschicht der alten mandalorianischen Rüstung auf dem ver- beulten Metall des Helms war immer noch zerkratzt und ausgeblichen, aber er sah kein bisschen schlimmer aus als vorher.
Bossk wünschte, das Gleiche von sich behaupten zu können. Soweit es ihn betraf, waren die einzigen Wesen an Bord der Sklave I, die in einem noch schlechteren Zustand waren als er selbst, der lädierte ehemalige Sturmtruppler in dem Käfig unter ihm sowie der tote Kopfgeldjäger Zuckuss, der in einem der Spindfächer des Raumschiffs lag. Obwohl es möglicherweise unumgänglich gewesen war, erschien Bossk die gefühllose Art und Weise, in der Boba Fett Zuckuss ein für alle Mal aus dem Weg geräumt hatte, immer noch allzu kaltblütig. Auch wenn man genau das bekommt, vermutete er, wenn man sich mit jemandem wie Boba Fett einlässt. Das war eine Lektion, die er sich längst zu Herzen genommen hatte.
»Das war es also?« Bossk sah zu, wie sich Boba Fett wieder den Kontrollen zuwandte. »Weiter nichts?«
»Es gibt nichts, das noch diskutiert werden müsste.« Boba Fett hob die Schultern zu einem leichten Achselzucken. »Jetzt steht nur noch der Zahltag aus.« Er beugte sich vor und gab mit dem Zeigefinger einer behandschuhten Hand einige neue Ziffern in den Navcomputer ein. »Wenn es für Sie von Bedeutung ist, dann können Sie meinetwegen behaupten, dass unsere Partnerschaft, unsere vorübergehende Partnerschaft, ein Erfolg war.«
»Ich bin froh, dass Sie so denken.« Bossk zog etwas aus dem Gürtel und drückte die Spitze gegen die Rückseite von Boba Fetts Helm. »Weil ich diese Partnerschaft nämlich hier und jetzt beende.«
Boba Fett drehte den Kopf und blickte in die Mündung von Bossks Blasterpistole. Der Gedanke an einen wie auch immer beschaffenen Ausdruck der Überraschung, der in diesem Moment in Fetts Gesicht getreten sein mochte, amüsierte Bossk.
»Und was soll das jetzt bedeuten?« Fetts Stimme verriet keinerlei Emotion.
»Dreimal dürften Sie raten, falls ich der Meinung wäre, dass Sie drei Anläufe brauchen.« Bossk hielt die Waffe genau auf die Stirnpartie des Visiers gerichtet. »Aber die brauchen Sie nicht. Sie waren vielleicht dumm genug, mir zu vertrauen und mich als Ihren Partner zu akzeptieren, aber ich bin sicher, Sie können sich gut vorstellen, was jetzt passiert.« Eine Seite von Bossks
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