Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Kopfgeldjägerkrieg 02 - Das Sklavenschiff

Der Kopfgeldjägerkrieg 02 - Das Sklavenschiff

Titel: Der Kopfgeldjägerkrieg 02 - Das Sklavenschiff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K.W. Jeter
Vom Netzwerk:
mit Namen Kreet'ah. Vom Vigo Kreet'ah, um den Ehrentitel zu benutzen, den er sich durch seine treuen Dienste erworben hatte. Stets loyal, gelegentlich gerissen und oft brutal.
    Kreet'ah verfügte überall in der Galaxis über glänzende Informationsquellen. Die kian'tharanischen Familien- und Lehnsverhältnisse waren so verwickelt - ihr Fortpflanzungsprozess erforderte noch vor der Geburt die Weitergabe der befruchteten Eier über drei Generationen nicht blutsverwandter angeschlossener Clans -, dass Außenseiter kaum eine Chance hatten, das Geflecht zahlloser Vettern und Geschwister auf der Heimatwelt der Kian'tharaner jemals zu durchschauen. Dabei besaß die gesamte Spezies trügerisch ehrliche Gesichter, die es ihr leicht machten, sich das Vertrauen anderer zu erschleichen. Dies war mehr als einem Kian'tharaner aus Kreet'ahs Sub-Alpha-Verwandtschaft bei einer der zahlreichen weit gespannten Finanzinstitutionen im Dienst der zwielichtigeren Unternehmen der Galaxis gelungen. Zu diesem Geschäftszweig gehörten auch die Aktivitäten des arachnoiden Sammlers Kud'ar Mub'at als Mittler zwischen den Kopfgeldjägern und ihren Klienten. Kreet'ahs Agenten erstatteten ihm regelmäßig Bericht über sämtliche signifikanten Informationen, die sich ihren vieläugigen Blicken darboten.
    Auf diese spezielle Information hatte Prinz Xizor bereits gewartet. Er hatte Kreet'ahs Quellen sogar eigens den Befehl erteilen lassen, diese Information zu ermitteln. Es befriedigte ihn, wenn er wusste, was andere im Schilde führten.
    BEIDE PARTEIEN DER KOPFGELDJÄGERGILDE VERHANDELN MIT KUD'AR MUB'AT ... Xizor bevorzugte bei derartigen Berichten Kürze und Prägnanz. OTONDON VON DER WAHREN GILDE UND BOSSK VOM REFORMKOMITEE IM NETZ GESICHTET.
    Sehr interessant, dachte Prinz Xizor. Was nicht heißen sollte, dass ihn diese Neuigkeit überraschte. Mehr als alles andere bestätigte sie die Meisterschaft seiner eigenen Pläne sowie seine Gabe, stets vorherzusehen, was die übrigen Mitspieler in diesem Spiel als Nächstes tun würden. Jetzt musste er sich nur noch über den eigenen nächsten Zug klar werden.
    Von Prinz Xizors Prüfung des Berichts, den ihm sein Vigo Kreet'ah geliefert hatte, bis zum vollständigen Verständnis seiner Bedeutung waren nur wenige Sekunden vergangen. Die ätherischen Pheromone, die sein Körper ausschied, hatten auch noch eine andere Wirkung auf die in dem Flimsiplast enthaltenen Chemikalien. Als sich die Struktur des Flimsi selbst entzündete, verschwanden die Worte plötzlich unter einer auflodernden Flamme. Im nächsten Augenblick war der Bericht eine Rose aus schwarzer Asche, die sich auf Xizors flacher Hand kräuselte. Die momentan aufwallende Hitze war eine Kleinigkeit, ein nur geringer Test seiner unter allen Umständen gewahrten Selbstbeherrschung. Sein Kampftraining hatte ihn gegen weit größere Schmerzen abgehärtet. Er zerdrückte die Überreste des brennenden Flimsi zu einem verschmierten Staubfleck in der Faust, noch ehe die Flamme ganz niedergebrannt war. Die darin enthaltene Botschaft war nun sorgfältig aus dem Universum getilgt.
    Oder so gut wie. Die Worte wohnten nur noch in Xizors Gedächtnis und in dem seines vertrauten Lieutenants Vigo Kreet'ah. Wissen bedeutete Macht, vor allem das Wissen um Geheimnisse. Um die Geheimnisse anderer. Und wenn die entsprechende Information auch noch für den Imperator Palpatine von Interesse und Bedeutung war, dann bedeutete dieses Geheimnis natürlich sehr große Macht. Es wäre eine Schande, überlegte Xizor, wenn ein solches Geheimnis durch einen Mitwisser an Wert verlöre. Die Macht eines Geheimnisses war immer begrenzt und jedes intelligente Lebewesen, das dieses Wissen teilte, schwächte seine Macht. Das galt selbst für Vigos der Schwarzen Sonne wie Kreet'ah, denen die Interessen der Organisation angeblich ebenso am Herzen lagen wie deren Overlord selbst . Xizor würde in dieser Sache eine strategische Entscheidung treffen müssen. Eine Personalentscheidung. Sicher, Kreet'ahs Loyalität innerhalb der Hierarchie der Schwarzen Sonne war geradezu sprichwörtlich, doch es gab jüngere, aufstrebende Fußsoldaten, die die Gelegenheit zur Beförderung willkommen heißen würden. Falls es an der Spitze eines Tages eine freie Stelle geben würde .
    Xizor bürstete die Asche des verschwundenen Berichts von seiner Hand. Die schwarzen Flocken trieben fast gewichtslos gegen die Falten seines Umhangs. Er wog Vigo Kreet'ahs Existenz noch einige Sekunden länger in den genau

Weitere Kostenlose Bücher