Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Sternenfaust - 136 - Flammenschert (2 of 2)

Sternenfaust - 136 - Flammenschert (2 of 2)

Titel: Sternenfaust - 136 - Flammenschert (2 of 2) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anonymous
Vom Netzwerk:
 
    Admiral Vincent F. Taglieri starrte auf den Hauptschirm der S.C.S.C. STERNENFAUST und verfolgte äußerlich teilnahmslos die vergeblichen Bemühungen seines Waffenoffiziers Commander David Alyawarry.
    Der von den Aborigines abstammende Mann jagte Torpedosalve nach Torpedosalve heraus, doch die Pulks von jeweils zehn dieser hochmodernen Geschosse durchdrangen die gigantische Qualle so mühelos, dass man glauben konnte, einer Halluzination zu unterliegen. Auch die Strahlengeschütze des Schiffes erwiesen sich als völlig unwirksam. Die Energiebahnen schossen durch die monströse Meduse hindurch und bewirkten nicht mehr als ein unheimliches Aufleuchten des unbegreiflichen Geschöpfes. Und es kam immer näher …
    »Distanz zu Kridania jetzt bei 32.000 Kilometern«, meldete Lieutenant Commander Austen gehetzt. Auch der rothaarige Ortungsoffizier sah dem Tod ins Auge. Dennoch vergaß er nicht, was seine Pflicht ihm auftrug.
    »Schwenken Sie in den Orbit um Kridania in T minus 60, Lieutenant Sobritzky«, befahl Captain Mulcahy ganz nach Plan – als ob es die Qualle, die sich zwischen das Schiff und den Planeten geschoben hatte, gar nicht gäbe.
    »Aye, Sir«, bestätigte die zierliche Navigatorin.
    Die STERNENFAUST hatte inzwischen auf 600.000 Stundenkilometer abgebremst. Dies hieß aber, dass man immer noch 10.000 Kilometer pro Minute zurücklegte. Wollte man nicht auf den Planeten – der mittlerweile fast den gesamten Bildschirmhintergrund einnahm – prallen, musste man den Kurs ändern.
    Dieses Quallending kommt immer näher. Es wird uns ergehen wie der STARLIGHT , dachte Vincent Taglieri. Das Schwesterschiff der STERNENFAUST war drei Minuten zuvor in einer gewaltigen Explosion vergangen. Der Energieimpuls der halbtransparenten Riesenqualle hatte den Star Cruiser in Myriaden Atome zerschlagen. Die Brückencrew der STERNENFAUST war Zeuge geworden, wie das riesenhafte Nesseltier einen grellgelben Energieimpuls emittiert und die STARLIGHT vernichtet hatte. Die gleißende Energiebahn war durch einen rot glühenden, halbtransparenten Tunnel geschossen und hatte dadurch wie eine Feuerlanze gewirkt. Ein Kridanschiff nach dem anderen war ihr zum Opfer gefallen, bis sie sich schließlich auch gegen die Einheiten des Star Corps gewandt hatte. Und dann waren zwei weitere Quallen aufgetaucht, die sich in derselben Weise gegen die kämpfenden Parteien gewandt hatten: Gleichgültig, ob es sich um Star Corps- oder Kridanraumer handelte – die fürchterlichen Medusen schossen auf jedes Schiff. Es war völlig unklar, ob es sich bei diesen Objekten um organisch anmutende Raumfahrzeuge handelte, oder vielleicht sogar um lebendige Wesen. Selbst wenn es Schiffe sind , dachte Vince, dann müssen ihre Erbauer so fremdartig sein, wie diese Quallen übermächtig sind …
    »Ich kann dieses Ding nach wie vor nicht erfassen, Admiral.« Vincent nahm die Stimme seines Ortungsoffiziers nur gedämpft war. »Keine bioenergetischen Werte, keine Temperatur, keine Strahlung – mit Ausnahme des emittierten Lichts.«
    »Es scheint zum Stillstand zu kommen!«, rief Commander Alyawarry.
    Er hat recht – das Ding wird nicht mehr größer , erkannte auch Vince.
    »Unsere Geschwindigkeit, Lieutenant Sobritzky?«, wandte sich Executive Commander Cody Mulcahy, der neue Captain der STERNENFAUST, an die Navigatorin.
    »600.000 Stundenkilometer fallend, Sir.«
    »Also bewegt sich dieses Ding jetzt mit 600.000 Stundenkilometern rückwärts«, folgerte Mulcahy. »Eben noch jagte es auf uns zu, und nun hat es dieselbe Bewegungsrichtung wie wir. Unfassbar im Grunde … hier kommen wir an die Grenzen unserer Physik.«
    Die kolossale Erscheinung nahm beinahe die gesamte Projektionsfläche des drei mal vier Meter großen Frontdisplays ein und verdeckte den Planeten Kridania sowie die anderen Star Corps-Schiffe. Im gigantischen Schirm der Meduse war eine Vielzahl von halbtransparenten knotigen Kanälen sichtbar, die wie Adern wirkten. Der untere Rand des Schirms kontrahierte und weitete sich rhythmisch – als ob es ein lebendiges Wesen wäre, das sich nicht im Vakuum, sondern in einem Element befand, in dem es sich fortzubewegen gedachte. Ähnlich dem Magenstil einer Qualle wuchs mittig ein gallertartig wirkender Fortsatz aus der Unterseite des Schirms. Auch die sieben, sich langsam schlängelnden Tentakel erinnerten an die nesselbesetzten Auswüchse irdischer Quallen.
    Vincent spannte sämtliche Muskeln an – als ob er auf diese Weise den erwarteten tödlichen

Weitere Kostenlose Bücher