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Der Kopfgeldjägerkrieg 02 - Das Sklavenschiff

Der Kopfgeldjägerkrieg 02 - Das Sklavenschiff

Titel: Der Kopfgeldjägerkrieg 02 - Das Sklavenschiff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K.W. Jeter
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wiederbekommt.«
    »Ja, aber wenn man die geringste Chance haben will, ihn aufzuspüren, muss man sich doch in diesen Soldaten hineinversetzen.« Bossk widmete sich dem Problem mit der ganzen Macht seiner intellektuellen Möglichkeiten. Er spürte, wie sich seine mit Schuppen bedeckte Stirn bei der Anstrengung wellte. »Ich meine, sein Motiv ist sicher ein wichtiger Faktor.«
    »Vielleicht für Sie.« Fett blieb gänzlich unbeeindruckt. »Aber nicht für mich. Das Einzige, was mich an einer Ware interessiert, ist der Preis, der dafür bezahlt wird. Alles andere ist gleichgültig. Es kommt nur darauf an, die Ware aufzuspüren, sie auszuliefern und das Kopfgeld zu kassieren. Wenn man anfängt, sich um die Gedanken der Ware zu sorgen, behindert man sich nur selbst.« Der dunkle Blick des anderen Kopfgeldjägers, das Helmvisier, das ein so unverwechselbarer Bestandteil seiner mandalorianischen Rüstung war, richtete sich, ohne zu schwanken, auf Bossk. »Deshalb nehmen Sie eine bestimmte Stellung innerhalb der Kopfgeldjägerbranche ein . und ich eine andere.«
    In Anbetracht von Bossks leicht erregbarem Temperament kam es sogar diesem selbst sonderbar vor, dass Boba Fetts kränkende Bemerkung keine aufbrausende Reaktion in ihm hervorrief. Vielleicht, überlegte er, kann ich von diesem Jäger noch was lernen. Vielleicht hatte Fett ja Recht. Vielleicht dachte er, Bossk, wirklich zu viel nach. All das Rationalisieren stand einem, wenn man ein Kopfgeldjäger war, bloß ihm Weg. Das ist mein Problem, dachte Bossk. Ich bin einfach zu intellektuell.
    »Also, kommen wir ins Geschäft?« Bossk lehnte sich gegen die Bordwand hinter seinem Platz. »Sonst würden Sie wohl jetzt nicht mit mir reden. Habe ich Recht?« Er empfand Stolz darauf, ganz von selbst dahinter gekommen zu sein. »Sie und ich, wir bilden ein Team, werden Partner und jagen diesen abtrünnigen Sturmtruppler. Wie heißt er noch gleich . Trhin Voss'on't. Abgemacht?« Bossk sah den anderen Kopfgeldjäger hoffnungsvoll an.
    Boba Fett ließ ein Nicken sehen. »Das ist eine einmalige Angelegenheit. Stellen Sie sich bloß nichts von Dauer vor. Ich habe genug davon, mich mit anderen zusammenzutun. Deshalb hat es mir auch nicht das Herz gebrochen, als die alte Kopfgeldjägergilde auseinander fiel.«
    Das war ein ganz anders Thema. Bossk dachte sich, dass er, wenn er jetzt damit anfing, nur ihr Arbeitsverhältnis sprengen würde. Spielte es denn im Übrigen eine Rolle, aus welchen Gründen Boba Fett die Gilde zerschlagen hatte? Falls dies überhaupt seine Absicht gewesen war. Auch keine größere als die Gründe, die Voss'on't zu seinem Abschied von den imperialen Sturmtruppen bewogen hatten. Ich habe schon etwas gelernt, dachte Bossk. Die minimalistische Haltung, die er von Boba Fett übernommen hatte, vereinfachte die Dinge enorm, beschnitt sie bis auf den Kern.
    »Augenblick mal.« In Bossks Hirn hatte sich ein Verdacht gebildet. »Sie ziehen nicht gerne mit anderen Kopfgeldjägern los, das haben Sie gerade gesagt.« Er fasste Boba Fett genauer ins Auge. »Warum tun Sie sich dann mit mir zusammen? Fürchten Sie sich so sehr vor diesem Bluthund Voss'on't?«
    »Absolut nicht«, erwiderte Boba Fett. »Furcht ist ein Gefühl, dass sich meiner besonderen Wertschätzung erfreut. Ich sehe sie in den Augen anderer und sie ist nützlich, um sie gegen andere zu verwenden. Sie trübt ihre Denkvorgänge, sodass sie in Panik geraten und die Beute ungeregelter, chaotischer Verhaltensmuster werden. Dann kann man sie vor sich hertreiben wie Herdentiere.« Fett hatte die Stimme gesenkt, so als würde er die Grabinschriften seiner Opfer vorlesen. Er nickte langsam und sprach dann weiter. »Doch davon abgesehen ist mir etwas Derartiges persönlich unbekannt. Furcht existiert nicht in mir.«
    »Sie haben meine Frage nicht beantwortet.« Bossk wollte sich nicht mit sorgfältig gesetzten Worten abspeisen lassen. »Warum sind Sie einverstanden, sich mit mir zusammenzutun?«
    »Die Antwort ist ganz einfach.« Fett streckte einen behandschuhten Finger nach ihm aus. »Sie sind mir gegenwärtig von Nutzen. Dieser Auftrag ist auf einer ganz neuen Ebene angesiedelt, so etwas hat es noch nie zuvor gegeben. Diese Ware vermag weit mehr, als nur zu fliehen und sich zu verstecken. Sie weiß sich zu wehren. Voss'on't besitzt alle militärischen Fähigkeiten, die seine ehemalige Zugehörigkeit zu den Strategischen Einsatzkräften naturgemäß mit sich bringt. Er verfügt über die Mittel, die Ausbildung,

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