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Der Kopfgeldjägerkrieg 03 - Die große Verschwörung

Der Kopfgeldjägerkrieg 03 - Die große Verschwörung

Titel: Der Kopfgeldjägerkrieg 03 - Die große Verschwörung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K.W. Jeter
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weiteres an ihre Spitze setzen können.«
    »Sie haben früher schon mal von der Kopfgeldjägergilde gesprochen. Vor einer Weile, kurz nachdem Fett Bossk losgeworden war.« Neelah durchstöberte ihr Kurzzeitgedächtnis. Er hatte die Gilde nur beiläufig erwähnt, auf eine Weise, die es kaum lohnte, sich daran zu erinnern. Zumindest bis jetzt. »Sie sagten etwas . über Bossk. Und über die Gilde. Und darüber, dass die Differenzen zwischen ihm und Fett auf eine alte Geschichte zurückgehen.«
    »Genau«, nickte Dengar und lehnte sich gegen die Spundwand. Ihre Bemühungen, die Vergangenheit zu rekonstruieren, schienen ihn zu belustigen. »Aber das ist kein großes Geheimnis. Jeder weiß darüber Bescheid, wenigstens jeder, der einen Grund hat, sich für das Wohlergehen der Kopfgeldjäger zu interessieren.« Dengars Grinsen wurde noch breiter. »Das trifft, wie Sie wissen, nicht auf jedermann zu. Die Kopfgeldjäger sind nicht gerade die beliebtesten Kreaturen in der Galaxis. Das ist ein weiterer guter Grund, sich aus dem Geschäft zu verabschieden. Es ist schwer, sich allzu viel Wohlwollen zu erwerben, wenn die meisten anderen den brennenden Wunsch verspüren, einen ins Jenseits zu befördern.«
    Das musst du mir nicht sagen, dachte Neelah. Sie war erst seit kurzer Zeit mit Kopfgeldjägern zusammen, doch schon jetzt hegte sie einen ernsthaften Groll gegen sie.
    »Also gibt es so etwas wie eine gemeinsame Geschichte von Boba Fett und Bossk.« Neelah betrachtete Dengar, der neben ihr saß, mit größter Spannung, als könnte sie in seinen Zügen zusätzliche Anhaltspunkte finden. »Etwas Persönliches.«
    Dengar lachte. »Das kann man wohl sagen. Man könnte eine Menge über die beiden erzählen und jedes Wort wäre wahr. Zumindest die brutaleren Abschnitte. Bossks Abneigung gegen Boba Fett ist etwa so groß wie die Galaxis. Und diese letzte Peinlichkeit, aus seinem eigenen Schiff geworfen worden zu sein, macht es auch nicht besser. Wenn Bossk Fett vorher schon gehasst hat, so wird er ihn jetzt erst recht umlegen wollen.« Dengar schüttelte den Kopf. »Das zeigt bloß, was für ein zäher Jäger Fett ist. Man wagt ein riskantes Spiel, wenn man einen Gegner, der so hart und entschlossen ist wie Bossk, einfach davonkommen lässt. Du musst schon echtes Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten haben, um nicht ein bisschen nervös zu werden, wenn sich ein Mörder wie der Trandoshaner frei in der Galaxis herumtreibt und deinen Namen ganz oben auf seiner Besorgungsliste hat.«
    »Na ja, das ist sein Problem, nicht unseres.« Neelah zog die Stirn kraus, während sie versuchte, eine viel versprechende Information mit der nächsten zu verknüpfen. Es war ganz unmöglich, weil ihr immer noch zu viele Teile fehlten, Teile, von denen ihre weiteren Pläne sowie ihr Leben abhängen konnten. »Hören Sie, Sie müssen mir erzählen .«
    Dengar wölbte eine Augenbraue, während er sie wieder ansah. »Ihnen was erzählen?«
    »Alles.« Neelah konnte nicht vermeiden, dass sich ein flehentlicher Unterton in ihre Stimme stahl. »Alles, was ich nicht weiß.«
    »Das könnte eine Weile dauern.«
    »Ja, schon gut, dann eben alles über Bossk und Boba Fett.« Sie klammerte sich voller Verzweiflung an jeden Strohhalm, an jeden möglichen Schlüssel zu ihrer Vergangenheit. Wenn ihr Leben, alles, was sie vor Jabbas Palast durchgemacht hatte, ein Rätsel war, konnte sie wenigstens die wahren Geschichten derer ausgraben, die sie derzeit umgaben. Ein Schlüssel, der ihr all die finsteren Geheimnisse aufschließen würde - oder wenigstens ein paar von denen, die Boba Fett hinter dem kalten, unbarmherzigen Starren seines Helms verbarg -, könnte ihr von größtem Nutzen sein. Vielleicht in jeder Hinsicht, dachte Neelah.
    »Manches wissen Sie ja bereits.« Dengar hob eine Hand über den Kopf, eine Geste, die vage genug war, um einen Punkt in der Zeit statt im Raum anzuzeigen. »Aus der Zeit, als wir noch auf Tatooine waren.«
    Das stimmte. Es hatte dort, während sie auf Boba Fetts Genesung warteten, genug unausgefüllte Stunden gegeben, um einige ihrer Lücken zu füllen, wenigstens sofern diese die Ge- schichte von Boba Fett und der Kopfgeldjägergilde betrafen. Fett war immer noch derselbe, als wäre er ein irgendwie unsterbliches und unwandelbares Gebilde, die Kopfgeldjägergilde jedoch hatte große Veränderungen erlebt. Was heute noch von ihr existierte, war nur mehr das, was nach einer Unzahl Verschwörungen und Intrigen von ihr übrig geblieben war.

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