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Die Smaragdreihe 03 - Die Sieben unterirdischen Könige

Die Smaragdreihe 03 - Die Sieben unterirdischen Könige

Titel: Die Smaragdreihe 03 - Die Sieben unterirdischen Könige Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Wolkow
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Einleitung
WIE DAS WUNDERLAND ENTSTAND
    In einer Zeit, die so weit zurückliegt, daß niemand mehr weiß, wann es war, lebte ein mächtiger Zauberer namens Hurrikap. Er lebte in einem Lande, das erst viel später Amerika genannt wurde, und es gab niemanden auf der Welt, der sich auf das Zaubern so gut verstand wie er. Zuerst war Hurrikap mächtig stolz darauf und erfüllte gern die Wünsche der Menschen, die zu ihm kamen. Dem einen schenkte er einen Bogen mit Pfeilen, die immer das Ziel trafen, dem anderen verlieh er die Gabe, so schnell zu laufen, daß er sogar Rehe überholen konnte, einen dritten machte er unverwundbar gegen die Zähne und Krallen der wilden Tiere.
    So vergingen viele, viele Jahre. Dann wurde Hurrikap aber der Bitten und Dankesbezeigungen der Menschen überdrüssig und beschloß, sich in die Einsamkeit zurückzuziehen, wo ihn niemand belästigen würde.
    Lange irrte der Zauberer über den Kontinent, der noch keinen Namen hatte, bis er in ein wunderschönes Land mit dichten Wäldern, kristallklaren Flüssen, grünen Wiesen und herrlichen Obstbäumen kam.
    »Hier gefällt es mir!« rief Hurrikap freudig aus. »Hier werde ich auf meine alten Tage Ruhe haben. Jetzt muß ich nur noch dafür sorgen, daß kein Mensch hierherfindet.«
    Für einen so mächtigen Zauberer wie Hurrikap war das ein leichtes.
    »Eins!« rief er, und im nächsten Augenblick erhoben sich riesige Berge um das Land.
    »Zwei!« rief er, und jenseits der Berge entstand eine große Sandwüste, die kein Mensch hätte durchqueren können.
    Hurrikap dachte nach, was ihm noch fehle.
    »Hier soll immer Sommer sein!« befahl er. »Ich will, daß es ein Wunderland ist, in dem alle Tiere und Vögel wie Menschen sprechen sollen!« fügte er hinzu, und sogleich ging sein Wunsch in Erfüllung.
    Von allen Seiten waren zahllose Stimmen zu hören. Es sprachen die Affen und Bären, Löwen und Tiger, Spatzen und Krähen, Spechte und Meisen. Sie hatten viele Jahre nicht sprechen können, und jetzt freuten sie sich unbändig, einander ihre Gedanken, Gefühle und Wünsche mitteilen zu können.
    »Nicht so laut!« befahl der Zauberer barsch, und die Stimmen klangen leiser. »So, jetzt beginnt für mich ein ruhiges Leben ohne die zudringlichen Menschen«, sagte er zufrieden.
    »Ihr irrt, mächtiger Zauberer!« hörte Hurrikap eine Stimme dicht an seinem Ohr, und eine Elster setzte sich auf seine Schulter. »Verzeiht mir meine Dreistigkeit, aber hier leben Menschen, und es sind ihrer gar nicht wenige.«
    »Unmöglich!« rief unmutig der Zauberer. »Warum habe ich sie nicht gesehen?«
    »Ihr seid sehr groß, in unserem Lande aber sind die Menschen sehr klein«, rief lachend die Elster und flog davon.
    Die Elster hatte die Wahrheit gesagt. Hurrikap war so groß, daß er mit dem Kopf die Wipfel der höchsten Bäume erreichte. Seine Sehkraft aber war durch das Alter geschwächt, und Brillen kannten damals selbst die gewandtesten Zauberer noch nicht.
    Hurrikap wählte eine große Wiese aus, legte sich ins Gras und blickte gespannt in das Dickicht. Da gewahrte er viele kleine Gestalten, die sich ängstlich hinter den Bäumen verbargen.
    »He, ihr Menschlein, kommt her!« befahl der Zauberer mit Donnerstimme.
    Die Menschen traten aus dem Wald hervor und blickten den Zauberer furchtsam an.
    »Wer seid ihr?« fragte er streng.
    »Wir sind die Bewohner dieses Landes, aber wir haben nichts verbrochen«, sagten die Menschlein zähneklappernd.
    »Ich sage ja nicht, daß ihr etwas verbrochen habt«, entgegnete Hurrikap. »Ich hätte mich wirklich besser umsehen müssen, bevor ich diesen Ort wählte, aber was geschehen ist, ist geschehen, ich will nichts zurückzaubern. Dieses Land bleibt ein Zauberreich für alle Zeiten, nur werde ich mir ein ruhiges Plätzchen darin aussuchen.«
    Hurrikap ging in die Berge, und flugs hatte er sich einen prächtigen Palast erbaut. Den Bewohnern des Zauberlandes aber verbot er strengstens, sich dem Palast zu nähern.
    Der Befehl wurde viele Jahrhunderte lang genau befolgt. Dann starb der Zauberer, und der Palast verfiel. Dennoch wagte es niemand, das Verbot zu übertreten.
    Später geriet Hurrikap in Vergessenheit. Die Menschen, die in diesem weltabgeschiedenen Land lebten, glaubten, daß es hier immer so gewesen sei wie jetzt: hohe Berge ringsum, ewiger Sommer und Tiere und Vögel, die wie Menschen sprachen…

Erster Teil
Die Höhle

VOR TAUSEND JAHREN
    Die Bevölkerung des Wunderlandes wuchs, und mit der Zeit bildeten sich mehrere

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