Der Kopfgeldjägerkrieg 03 - Die große Verschwörung
zurück. »Gratuliere«, sagte er. Er hatte die meisten seiner Waffen in sicherer Verwahrung, um zu verhindern, dass ihm die unterschiedlichen Bestandteile seines tragbaren Arsenals während der Arbeit in der Kanzel in die Quere kamen. Die kleine Blasterpistole war die einzige Waffe, die er zurückbehalten hatte. Er deutete darauf, während sie, ohne zu schwanken, in Neelahs Griff blieb. »Nicht viele sind mit einem Trick wie dem durchgekommen. Es kommt nur sehr selten vor, dass jemand schneller ist als ich.«
Ein höhnisches Grinsen zupfte an Neelahs Mundwinkeln. »Das war ganz leicht.«
Er musste einräumen, dass sie ihm die Waffe mit einer erstaunlichen Demonstration von Geschicklichkeit abgenommen hatte. Die vielleicht doch nicht gar so erstaunlich war. In Anbetracht dessen, was er über sie wusste, und ihrer Identität, bevor sie als Tänzerin mit gelöschten Erinnerungen bei Jabba dem Hutt gelandet war, waren Fähigkeiten wie diese gar nicht so ungewöhnlich. Sie war viel mehr als bloß ein Kind der Aristokratie. Wenn er das vergaß, würde er sich unweigerlich in Gefahr begeben.
»Kann schon sein«, nickte Boba Fett. »Aber das heißt nicht, dass es eine gute Idee war. Sie sind vielleicht ziemlich schnell, aber, glauben Sie mir, verglichen mit mir ist das gar nichts. Ich wäre schon aus dem Sitz hier, ehe Sie dieses Ding da auch nur abgedrückt hätten, und würde Ihnen meinen Unterarm gegen die Kehle pressen. Und danach würde für Sie alles noch viel unangenehmer werden.«
»Das Risiko gehe ich ein.« Neelah zuckte die Achseln. »Was habe ich schon zu verlieren? Sie verraten mir nicht, was ich wissen will. Was ich wissen muss. Auf diese Weise habe ich, wenn ich auch nur einen Schuss abgebe, wenigstens die Befriedigung, Ihnen einen guten Grund dafür zu liefern, mich zum Schweigen zu bringen. Sehen Sie es mal so: Der Tod ist die beste Entschuldigung.«
Boba Fett hatte bereits die genaue Entfernung zwischen ihm und der Frau berechnet, den passenden Winkel, die Geschwindigkeit und Richtung der Bewegungsabläufe, die notwendig sein würden, um ihr die Waffe wieder wegzunehmen. Er konnte es schaffen, ohne von dem einen Blasterschuss, den sie in der Mikrosekunde, die das Ganze dauern würde, sicher abfeuern konnte, gestreift zu werden. Aber es wäre besser, sagte er sich, wenn ich das gar nicht erst müsste. Und zwar aus einem ganz einfachen Grund. Ein unkontrollierter Schuss im Innern des Cockpits konnte ernste Konsequenzen haben. Die Hound's Tooth war ja nicht einmal jetzt in der Verfassung, die er sich gewünscht hätte, dafür hatte die Schlamperei des vorigen Besitzers gesorgt. Er würde zwar alle strukturellen Schäden reparieren können, die ein Blasterblitz verursachen mochte, da die Waffe nicht genug Durchschlagskraft besaß, um den Rumpf zu perforieren, aber wenn eine der Kontrollkonsolen dabei draufging, würde es viel zu lange dauern, bis er die ihm unbekannten Schaltkreise verstanden und geflickt hatte. Und Zeit war eine Ware, die im Augenblick nicht vorrätig war. Schließlich müsste er sich dringend um seine Geschäfte kümmern.
»Ich war dem Tod schon so nahe«, erklärte Boba Fett, »dass ich nicht scharf darauf bin, diese Erfahrung zu wiederholen.«
Neelah hob den Blaster ein bisschen höher und visierte ihr Ziel über den Lauf an. »Dann fangen Sie besser an zu reden.«
»Nein .« Boba Fett ließ ein einmaliges Kopf schütteln sehen. »Das glaube ich nicht.«
»Was?« Die Frau legte die Stirn in Falten. »Was soll das heißen?«
»Ganz einfach.« Boba Fett zeigte auf sie. »Sie haben ebenso viel zu verlieren wie ich. Töten Sie mich, dann finden Sie nie heraus, was Sie wissen wollen.«
Sie legte den Kopf schräg und fasste ihn genauer ins Auge.
»Vielleicht kann ich die Wahrheit ja von jemand anders erfahren, wenn Sie mir nicht mehr im Weg sind.«
»Schon möglich.« Boba Fett zuckte abermals die Achseln. »Aber wenn Sie sich in dem Punkt irren, wenn ich der Einzige bin, der weiß, wer Sie wirklich sind, dann hätten Sie mit mir die einzige Person ausgeschaltet, die Ihnen antworten kann. Sind Sie wirklich sicher, dass Sie dieses Risiko eingehen wollen?«
Neelah schien noch ein paar Sekunden länger über ihre Möglichkeiten nachzudenken. Dann senkte sie den Blaster. »Vermutlich nicht.« Aber ihr wütender Gesichtsausdruck war noch da. »So wie es aussieht, haben Sie sich mit Worten aus dieser Lage befreit.«
»Sie werden mir später dafür dankbar sein.« Er streckte die Hand
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