Der Kopfgeldjägerkrieg 03 - Die große Verschwörung
aus. »Ich nehme das Ding jetzt wieder an mich, wenn Sie nichts dagegen haben.«
Neelah schüttelte den Kopf. »Ich habe noch Verwendung dafür.«
Er sah zu, wie sie sich in der Luke herumdrehte. Dann kletterte sie mit der Waffe an der Seite wieder über die Leiter nach unten in den Laderaum.
Die weiß wenigstes, was sie will, dachte Boba Fett. Es war bloß schwierig, es auch zu bekommen.
Er wandte sich wieder den Kontrollen zu. Er musste sich jetzt um seine eigenen Angelegenheiten kümmern.
Ein Stiefeltritt in die Rippen weckte Dengar. Er blinzelte und wurde, als er sich in die Mündung einer Blasterpistole blicken sah, schnell vollständig wach.
»Es ist Zeit, mit dem Reden anzufangen«, sagte Neelah. Sie zielte mit der Waffe auf seine Stirn. »Ich will jetzt den Rest der Geschichte hören.«
10
DAMALS
»Sie müssen zugeben«, sagte Bossk, »das ist ein hübsches Plätzchen für ein Treffen.«
Er genoss seinen grimmigen Humor. Bossk ließ die Krallen einer Hand auf dem Knauf seines in einem Holster steckenden Blasters liegen und sah zu, wie Boba Fett die modrigen Felsspalten und ausgetrockneten Schroffen des uralten Tiefseegrabens betrachtete. Die Ozeane von Gholondreine-Beta waren bis auf das letzte Molekül salzhaltiger Flüssigkeit leer gepumpt und anschließend von einer ganzen Flotte riesiger imperialer Frachter zu einem Orbitalen Katalysewerk in der Nähe von Coruscant transportiert worden. Da es teurer war, eine solche Menge Wasser zu verschiffen, als diese synthetisch herzustellen, war dabei nicht die Ökonomie der ausschlaggebende Faktor gewesen, sondern der Aspekt der Bestrafung. Die an den Küsten und im Binnenland angesiedelten Demokratien auf der Landmasse des Planeten hatten sich in den Augen des Imperators Palpatine empörend langsam von den letzten Spuren ihrer Treue zur alten Republik verabschiedet. Jetzt trieb unter dem matten, von Wolken gesäuberten Himmel nur noch Staub über die aufgesprungenen und leeren Straßen der verwaisten Städte. Den benachbarten Welten des Sektors war auf diese Weise eine nützliche Lektion erteilt worden, wie sie zukünftig auf die Befehle des Imperators zu reagieren hatten.
Unter Boba Fetts Stiefeln knirschte die Schale eines vor langer Zeit eingegangen Meerestiers. Sein Raumschiff, die Sklave I, stand einige Meter entfernt, die gewölbte Transparistahlkuppel der Kanzel glitzerte in dem Licht, das schräg bis auf den Grund des Grabens drang. Die Spalte in der ausgedörrten Planetenoberfläche war so tief, dass sie in nicht einmal einer Standardzeiteinheit in nahezu völlige Dunkelheit gehüllt sein würde. Bossk hatte nichts dagegen. Das Geschäft, das er mit seinem Rivalen Boba Fett abzuwickeln hatte, würde nicht viel Zeit beanspruchen.
»Es ist in Ordnung.« Boba Fett hatte die mit diversen Datenanzeigen an einem Unterarm seiner mandalorianischen Kampfrüstung einhergehende visuelle Begutachtung der Umgebung abgeschlossen. Die Leuchtanzeigen hatten, nachdem die Überprüfung des Geländes auf verborgene Fallen und Hinterhalte durch die multisensorischen Alarmsysteme der Sklave I beendet war, nach und nach von Rot auf Gelb und schließlich auf Grün gewechselt. Damit die Bordwaffen nicht das Misstrauen des anderen Kopfgeldjägers erregten, hatte Bossk sein Schiff im Modus heruntergefahrener Bereitschaft am anderen Ende des Grabens stehen lassen. »Auch wenn wir hier nicht ganz so unter uns sind, wie Sie vielleicht glauben«, sagte Fett weiter. Er deutete mit einer behandschuhten Hand auf die Klippen, deren bröckelnde Oberflächen ringsum über den beiden humanoiden Gestalten aufragten. »Ich empfange die Anzeigen von einigen Lebensformen da oben.«
Bossk stieß ein kurzes, raues Lachen aus. »Ich glaube nicht, dass wir uns wegen denen Sorgen machen müssen.« Er nahm sein Blastergewehr vom Rücken, stemmte die Waffe gegen die Hüfte und feuerte einen Energieblitz mit voller Leistung in die Klippe, unmittelbar über der Stelle, an der er und Boba Fett standen. Ein Regen aus puderigem Staub und Splittern rieselte auf den Boden des Grabens. »Sehen Sie«, sagte Bossk und wühlte mit der Stiefelspitze im Geröll. Ein fauchendes Geräusch entrang sich dem mit nadelspitzen Zähnen ausgerüsteten Maul eines Tausendfüßlers, der sich krümmte und auf die Länge von fast einem Meter entrollte. Während er um Bossks Ferse peitschte, funkelten die gelben Augen vor wilder Bösartigkeit. Doch ehe das Untier die Spitzen seiner Zähne in Bossks Schienbein graben
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