Der Kopfgeldjägerkrieg 03 - Die große Verschwörung
Dinge ganz anders angehen. Und er selbst würde immer noch auf seine große Chance warten.
»Und von welchem Wir sprechen Sie?« Boba Fett verschränkte die Arme vor der Brust. »Ich habe schon einmal mit Ihnen gearbeitet. Das ist schon mehr Zusammenarbeit, als ich mir gemeinhin erlaube.«
Boba Fetts Ruf, ein einsamer Wolf zu sein, war wohlverdient. Dieser Ruf war der Hauptgrund dafür, dass Bossk so erstaunt und irritiert gewesen war, als Fett plötzlich in der Gildeniederlassung auftauchte und um Aufnahme in die Organisation bat. Doch dann war Boba Fett gemeinsam mit ihm und ein paar anderen Gildemitgliedern - mit Zuckuss und dem Droiden IG88 -im Team zu einem gemeinsamen Unternehmen aufgebrochen. Fett hatte sogar noch eine weitere Kreatur in das Team geholt, eine wandelnde Laserkanone namens D'harhan. Das ganze war ein wirklich harter Job gewesen, weit draußen auf Circumtore, der Welt der Shell-Hutts, aber der größte Teil der Gruppe war mit viel Glück lebend davongekommen.
Für D'harhan jedoch war der Ausflug das Ende seiner Reise gewesen. Was bewies, dass es nicht unbedingt eine gute Idee war, wenn man sich mit Boba Fett zusammentat. Bossk hatte sich danach geschworen, in Zukunft nicht einmal mehr daran zu denken. Es gab Situationen, mit denen sich zu konfrontieren Boba Fett nur deshalb gewillt war, weil dieser Bluthund fest davon überzeugt war, dass er am Ende heil wieder herauskommen würde. Und wenn das den Tod eines langjährigen Partners wie D'harhan bedeutete, dann war das eben der Preis, den Fett mehr als bereitwillig zahlte.
Doch die Zeit und die Gier hatten Bossks Entschluss untergraben. So viele Credits kann man sich einfach nicht entgehen lassen, hatte er sich gesagt. Und er hatte seine Lektion hinsichtlich gemeinsamer Operationen mit Boba Fett gelernt. Halt dir den Rücken frei. Das würde, so hatte sich Bossk gedacht, zu zweit anstelle eines ganzen Teams sicher einfacher sein.
»Kommen Sie schon«, sagte Bossk. »Warum versuchen wir nicht auf freundschaftlicher Basis zu verhandeln?« Die schuppigen Muskeln trandoshanischer Gesichter waren für keine Art Lächeln geeignet, schon gar nicht für eines von der einschmeichelnden Sorte. Bossk war, wenn es um den Ausdruck positiver Gefühle ging, ebenso eingeschränkt, als hätte er Boba Fetts Helm mit dem dunklen Visier getragen. »Beim letzten Mal ist doch alles ganz gut gelaufen.«
»So haben Sie damals nicht gedacht.« Fetts Stimme war flach und ohne Emotionen. »So wie Sie sich während der ganzen Zeit auf Circumtore aufgeführt haben, hätte ich angenommen, dass Sie von irgendwelchen Teamoperationen genug haben.«
»Ich habe meine Meinung eben geändert.« Ein anderes Lebewesen zu etwas zu überreden, war nicht gerade nach Bossks Geschmack; er bevorzugte Drohungen und/oder offene Gewalt. Doch die Chancen, dass eine dieser beiden Methoden bei Boba Fett zum Erfolg führte, lagen deutlich unter null. »Außerdem sind manche Jobs für einen Kopfgeldjäger einfach zu groß.«
»Das gilt vielleicht für Sie.«
Er hatte so eine Ahnung, dass Fett genau wusste, worauf er hinauswollte. Die Neuigkeit über diese spezielle Ware hatte sich längst mit annähernd Hyperraumbeschleunigung in der Gerüchteküche der Kopfgeldjäger verbreitet.
»Also gut«, sagte Bossk. Er beschloss, alle vorgebliche Freundlichkeit fahren zu lassen. Diese Art der Annäherung brachte offensichtlich nichts. Ich hätte es wissen müssen, dachte er finster. Dieser Typ war schon immer mit Durastahl gepanzert. »Gehen wir die Sache also als reine Geschäftsverhandlung an. Ich habe so ein Gefühl, dass Sie und ich diesen Job durchziehen können - wenn wir zusammenarbeiten. Oder wir gehen getrennt vor und sind am Ende beide tot.«
»Wie ich schon sagte ...« Boba Fett hielt sich nicht einmal mit einem Achselzucken auf. »Das gilt vielleicht für Sie.« Bossk spürte, wie sich seine Augen zu schmalen Schlitzen verengten, während sich sein Rückgrat vor Wut spannte. Der Drang, sich auf den anderen Kopfgeldjäger zu stürzen und mit den krallenbewehrten Händen nach dessen Hals zu greifen, war beinahe überwältigend. Allein die Gewissheit, dass ihm Fetts Blastergewehr längst ein Loch in Brust und Rücken gebrannt haben würde, während er sich noch in der Luft befand, hielt ihn davon ab. Er würde mit Sicherheit als Leiche vor Boba Fetts Füßen landen.
»Das reicht.« Warum gebe ich mich überhaupt damit ab?, dachte Bossk. Dieses Treffen war eine einzige Zeitverschwendung.
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